Qantas träumt seit jeher von Non-Stop Flügen zwischen Sydney und New York sowie Sydney und London. Mit dem Projekt „Project Sunrise“ möchte sich das Oneworld-Mitglied innerhalb der nächsten drei Jahre mit neuen Flugzeugen ausrüsten, um das Angebot an Ultralangstrecken ausbauen zu können. Airbus schickt wohl den A350-1000 ins Rennen, um die Ultralangstrecken der Qantas zu bekommen. Ende diesen Jahres soll die Entscheidung fallen. Welcher Flugzeugbauer macht das Rennen?
Flüge ohne Zwischenstopp von Sydney und Melbourne nach Europa oder an die Ostküste der USA! Qantas will es schaffen und hat mit dem Ultralangstrecken-Projekt „Project Sunrise“ eine Ausschreibung gestartet. Über das Project Sunrise und einem möglichen Airbus A350-1000ULR haben wir bereits berichtet: Airbus plant ULR-Version des A350-1000. Die beiden großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing tüfteln daher an ihren bestehenden Modellen, um die Reichweite ihrer Flugzeuge zu erhöhen und den Zuschlag der Qantas zu erhalten.

Airbus schickt A350-1000 ins Rennen
Nach aktuellen Medienberichten wird Airbus erst einmal den A350-1000 und nicht den A350-900 ins Rennen schicken, um die Ultralangstrecken der Qantas zu bekommen. Um diese Ultralangstrecken tatsächlich auch durchführen zu können, müssen Änderungen an dieser Version vorgenommen werden. Die neue Version soll bis 2022 fertig sein und dann eine Reichweite von 16.112 Kilometern (8.700 Seemeilen) schaffen und Platz für 375 Passagiere haben. Zur aktuellen Version wäre das eine Steigerung der Reichweite von 300 Seemeilen, bzw. 555 Kilometern. Möglich machen sollen das keine Zusatztanks, sondern das Anheben des Höchstabfluggewichtes. Damit könnte Qantas mehr Treibstoff in die bestehenden Tanks füllen. Airbus vermeidet diese neue Version A350-1000ULR zu nennen. Vielleicht, um keine zu großen Erwartungen zu schüren. Denn der Plan mit dem Anheben des Höchstabfluggewicht hat einen Haken: 16.112 Kilometer reichen zwar knapp für die Strecke Sydney – New York, jedoch nicht für die Strecken Sydney – London und Melbourne – London (ca. 17.000 Kilometer). Daher scheint der A350-900ULR noch nicht ganz aus dem Rennen zu sein. Als Referenz für seine A350-Reihe kann Airbus immerhin den – zum jetzigen Zeitpunkt- längsten Non-Stop-Flug zwischen Singapur und New York (15.335 Kilometer) angeben. Hier geht es zu unserem Erfahrungsbericht: Review: Der längste Flug der Welt- Singapore Airlines Business Class von Newark nach Singapur
Ist der Dreamliner Boeings letzte Hoffnung?
Auch bei Boeing wird noch überlegt, welches Flugzeugmodell das Project Sunrise gewinnen soll. Aktuell bietet Qantas Non-Stop-Flüge zwischen Perth in Westaustralien und London (14.500 Kilometer) an, die mit einer Boeing 787-9 (Dreamliner) durchgeführt werden. Das ist immerhin die Nummer 3 der längsten Flüge der Welt (Die 10 längsten Flüge der Welt und wie man sie mit Meilen bucht). Mit der Boeing 787-9 werden auch Testflüge von Sydney nach New York bzw. London unternommen. Der Dreamliner könnte daher Boeings Trumpf sein. Vor allem, da eine aktualisierte Variante der Boeing 777-8 zwar im Gespräch war, doch die Entwicklung vorerst gestoppt wurde.
Bekommt der A350-1000 die Ultralangstrecken der Qantas? – Fazit
In der Vergangenheit haben wir schon mehrmals über die Ultralangstrecken-Flüge der Qantas und der Pläne zur Expansion selbiger geschrieben. Ab 2022, spätestens 2023 sollen also Linienflüge zwischen London und Sydney angeboten werden. Bei solchen langen Reisen benötigen Passagiere der Economy Class und der Premium Economy Class sicherlich Bereiche, in denen sie aufrecht stehen und ein paar Schritte gehen können. Sofern der A350-1000 durch das Erhöhen des Höchstabfluggewicht die Ultralangstrecken der Qantas bekommen, kann kaum Fracht mitgeführt werden, weil man mehr Treibstoff braucht. Das würde außerdem heißen, dass man sich bei Qantas auch von der Idee verabschiedet, tatsächlich mal ein Fitnessstudio oder Schlafsäle in den Frachtraum einzubauen
Übrigens: Die Testflüge mit der Boeing 787-9 auf den beiden Routen werden mit nur 40 Passagieren an Bord durchgeführt. Qantas testet, wie sich eine Flugdauer über 20 Stunden auf Passagiere und Crew körperlich und psychisch auswirkt. Wo kann man sich für einen Platz bewerben?
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