Nach über zwei Jahren ist der Bund nun komplett bei Lufthansa ausgestiegen. Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat seine restlichen 74,4 Millionen Lufthansa-Aktien, was 6,2 Prozent am Grundkapital des Unternehmens entspricht, am Dienstagabend verkauft.
Staatsbeteiligung hat sich gelohnt
Für den deutschen Staat war die Beteiligung an Lufthansa ein lohnendes Geschäft. Der WSF der Bundesrepublik hatte im Juni 2020 die Lufthansa mit Stillen Einlagen in Höhe von 2,5 Milliarden EUR und einer Aktienbeteiligung von 20 Prozent (für 306 Millionen EUR) unterstützt. Bis spätestens Oktober 2023, so war es vereinbart, sollte der Staat seine Anteile wieder abstoßen.
Im November 2021 hatte Lufthansa bereits die Stillen Einlagen inkl. Zinsen zurückgezahlt und seitdem war auch der vorzeitige Verkauf der gehaltenen Anteile seitens des Bundes im Gange. Bereits 2021 und im Juli 2022 wurden Teilverkäufe durchgeführt. Für das verbliebene Aktienpaket, das der WSF bei internationalen Investoren platziert hat, erhielt er nun 455 Millionen EUR. Es wurden von der Deutschen Bank und Goldman Sachs zum Preis von 6,11 Euro je Aktie platziert. Insgesamt hat der Bund durch den Verkauf aller Anteile einen Gewinn von 760 Millionen EUR eingefahren. Dies teilte die Finanzagentur des Bundes mit.
Lufthansa wieder in privaten Händen
Lufthansa-Chef Carsten Spohr bedankte sich für das gewährte Rettungspaket:
„Ich bedanke mich im Namen aller Lufthanseatinnen und Lufthanseaten bei der aktuellen und vorherigen Bundesregierung und allen deutschen Steuerzahlern für ihre Unterstützung unserer Lufthansa in der schwersten finanziellen Krise der Unternehmensgeschichte. Die Stabilisierung der Lufthansa war erfolgreich und sie zahlt sich auch finanziell für die Bundesregierung aus.”
Der Staat, in Form des WSF, hält nun keinerlei Beteiligung mehr an der Lufthansa, die nun wieder völlig in privater Hand ist. Außerdem enden für die Fluggesellschaft alle noch verbliebenen Auflagen, die mit der gewährten Staatshilfe einhergingen.
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