Das dritte Grounding war wohl eines zu viel. Zum dritten Mail innerhalb von drei Jahren hat die südafrikanische Comair ihren Betrieb eingestellt und hat nun die Liquidation beantragt. Comair war bis dahin die älteste private Fluggesellschaft Südafrikas.
Keine neuen Finanzmittel bedeuten das Ende
Comair war die Muttergesellschaft der südafrikanischen Billiggesellschaft kulula und führte unter British-Airways-Branding Zubringerflüge im südlichen Afrika durch. Ende Mai 2022 wurden, aufgrund von Geldmangel, alle Flüge unter diesen Marken eingestellt. Das Unternehmen war anschließend nicht in der Lage, frisches Geld aufzutreiben, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Nun stellten die Insolvenzverwalter einen Antrag auf Umwandlung des Gläubigerschutzverfahrens in ein Liquidationsverfahren. Comair hatte bereits vor der Pandemie finanzielle Probleme und beantragte schon im Mai 2020 Gläubigerschutz. Damit ist die älteste private Fluggesellschaft Südafrikas Geschichte. Comair wurde im Juni 1946 gegründet. Seit 1996 führte sie als Franchise-Nehmer Zubringerflüge aus dem südlichen Afrika nach Johannesburg und Kapstadt durch.

Die Flotte von Comair und kulula bestand zuletzt aus 20 Flugzeugen (4 Boeing 737-400 und 16 Boeing 737-800). Die Liquidation der zweitgrößten Fluggesellschaft Südafrikas bedeutet den Wegfall von rund 19.000 Inlandsflügen bis zum Jahresende.
British Airways Executive Club verliert eine Partnerairline
Für Mitglieder des British Airways Executive Club fallen nun eine Partnerairline sowie mehrere Sweetspots weg. Denn aufgrund des distanzbasierten Awardcharts spielt der Executive Club seine Stärken insbesondere auf Kurzstreckenflügen aus. Außerdem werden auf den Kurzstreckenflügen, die von British Airways und Comair durchgeführt werden/wurden, nur sehr niedrige Zuzahlungen fällig. Grund dafür ist der sogenannte Reward Flight Saver. So war es möglich, Kurzstreckenflüge von Comair ab bzw. nach Johannesburg mit ein paar Tausend Avios und Zuzahlungen unter 50 EUR zu buchen.
South African Airways springt in die Bresche
Eine andere strauchelnde Fluglinie könnte von der Liquidation der Comair profitieren. South African Airways, die ebenfalls vorübergehend den Flugbetrieb einstellte und restrukturiert wurde, hat bereits angekündigt, die Flugfrequenzen auf den Rennstrecken zwischen Johannesburg und Kapstadt sowie zwischen Johannesburg und Durban nach Möglichkeit zu erhöhen.
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