Der Flughafen Frankfurt-Hahn (HHN) im rheinland-pfälzischen Hunsrück hat diese Woche Insolvenz angemeldet. Der operative Betrieb soll erst einmal weiterlaufen, allerdings ist die Zukunft des Flughafens offen.
Insolvenz angemeldet, Flugbetrieb läuft vorerst weiter
Im Januar 2021 musste bereits der Haupteigentümer, der chinesische Mischkonzern HNA, in die Insolvenz. HNA hält 82,5 Prozent der Anteile des Flughafen Frankfurt-Hahn. Zu diesem Mischkonzern gehören auch mehrere Fluglinien, wie z.B. die 5-Sterne-Airline Hainan Airlines oder Beijing Capital Airlines und Hong Kong Airlines. Die restlichen 17,5 Prozent der Anteile hält das Land Hessen. Ein Dreivierteljahr später folgt auch die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, die am 19.10.2021, am Amtsgericht in Bad Kreuznach die Insolvenz anmeldete. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Jan Markus Plathner ernannt. Plathner wird nun mit seinem Team an den Flughafen reisen und sich ein Bild über die Lage vor Ort machen, um die Möglichkeiten für eine Sanierung auszuloten. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hatte ihre Anteile bereits für 15 Millionen EUR und mit der Hoffnung verkauft, dass der chinesische HNA-Konzern am Flughafen Hahn ein Cargo-Drehkreuz aufbaut. Doch bei HNA brennt es selbst lichterloh. Wie tagesschau.de berichtet, wird das Unternehmenskonglomerat gerade von den Behörden in China zerschlagen und ehemalige Manager des Konzerns wurden vor ein paar Wochen festgenommen. Dem Flughafen Frankfurt-Hahn stehen schwere Zeiten bevor.
Über den Flughafen Frankfurt-Hahn
Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist der Inbegriff eines Low Cost Carrier Airports. Seit 1999 ist der irische Billigflieger Ryanair die prägende Fluglinie am Hahn, bei dem es sich um einen ehemaligen US-Militärflugplatz handelt. Er liegt im Hunsrück, ca. 120 Kilometer vom Frankfurt International Airport entfernt. In den vergangenen Jahre schrumpfte die Zahl der abgefertigten Passagiere, weil Ryanair immer mehr Flüge an größere Flughäfen verlegte. So hatte sich die Anzahl der Passagier von 2008 bis 2018 – schon vor Corona – bereits halbiert. Doch durch eine 24-Stunden-Betriebserlaubnis, war Frankfurt-Hahn aber auch ein bedeutender Frachtflughafen in Südestdeutschland.
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