Flying Blue Meilen einlösen – Das ist auf vielen Wegen möglich, doch nicht alle lohnen sich in gleicher Weise. Wie bei anderen Vielfliegerprogrammen auch, sollte man sich auf Prämienflüge beschränken. Leider macht Flying Blue dies mittlerweile besonders kompliziert, denn es gibt keinen Awardchart mehr. Worauf ihr beim Einlösen von Flying Blue Meilen achten solltet, erfahrt ihr in diesem Artikel…
Flying Blue Meilen einlösen #1 – Prämienflüge mit Air France, KLM, Joon und HOP!
Die naheliegendste und gleichzeitig sinnvollste Möglichkeit Flying Blue Meilen einzulösen ist die Buchung von Prämienflügen. Zur Wahl stehen dabei nicht nur Flüge mit Air France und KLM selbst, auch Flüge mit den SkyTeam und anderen Partnerairlines sind möglich. Allerdings gibt es seit den Programmänderungen vom April 2018 ein paar Unterschiede zwischen den direkten Flying Blue Airlines und den restlichen Partnerairlines, sodass wir uns zunächst Prämienflüge mit Air France, KLM, Joon und HOP! anschauen. Alle vier Airlines lassen sich online über die Flying Blue sind in die Onlinesuche integriert und lassen sich online buchen.
Flying Blue Awardchart
Leider betrafen die Flying Blue Änderungen vom April 2018 nicht nur das Sammeln von Meilen, welches nun umsatzbasiert erfolgt, sondern auch das Einlösen von Meilen. Der vorher gültige zonenbasierte Flying Blue Awardchart wurde von einem Meilenrechner (“Miles Price Estimator”) abgelöst, der unter Angabe von Abflug- und Zielort die Anzahl der erforderlichen Flying Blue Meilen für einen Prämienflug ausgibt. Leider funktioniert dieser Rechner nur für Flüge mit Air France, KLM, Joon und HOP!. Wollt ihr den Preis für einen Flug mit Delta oder einer anderen Airline ermitteln, hilft nur eine Probebuchung.


So erfordert ein Flug von Paris nach New York mindestens 22.000 Flying Blue Meilen in der Economy Class und 57.500 Meilen in der Business Class. Ein Flug von Paris nach Los Angeles erfordert dagegen mindestens 27.000 Meilen.

Vor den Flying Blue Änderungen erforderten beide Flüge 25.000 Meilen, da sie im zonenbasierten Awardchart in gleicher Form als Europa – Nordamerika Flug klassifiziert wurden. Mittlerweile gibt es dieses zonenbasierte System nicht mehr und der Preis kann von Flying Blue für jede Strecke separat festgesetzt werden. Das dies auch wirklich der Fall ist, zeigt ein einfaches Beispiel: Ein Flug von Paris nach New York erfordert mindestens 22.000 Meilen, ein Flug von Frankfurt über Paris nach Paris dagegen nur 21.500 Meilen. Wie bei es bei regulären Tickets auch oft der Fall ist, verkauft man die Umsteigeverbindung günstiger als den Direktflug.
Das Ärgerliche ist aber, dass es sich bei den Angaben im Flying Blue Meilenrechner nur um den Mindestpreis für ein Städtepaar handelt, der tatsächliche Meilenpreis kann in Abhängigkeit von der Auslastung eines Fluges und dem Reisezeitraum variieren. Letztendlich erfahrt ihr also erst im Laufe der Buchung, wie viele Meilen euer Flug wirklich erfordert. Das ist nicht nur intransparent für den Kunden, sondern gibt Flying Blue auch jederzeit die Möglichkeit die Kosten für einen Prämienflug zu erhöhen ohne, dass Mitglieder darüber in irgendeiner Form benachrichtigt würden.
Wie dieses System funktioniert kann man sich leicht an einem Beispiel verdeutlichen. Ich habe zum Beispiel mal nach einem Prämienflug mit Air France von Paris nach New York gesucht. Laut Meilenrechner gibt es einen Economy oneway Flug bereits ab 22.000 Meilen. In der Onlinesuche von Flying Blue ist der niedrigste Preis für einen Flug im Juli 2018 allerdings 50.500 Flying Blue Meilen. Alternativ buchbare Flüge mit Air France am gleichen Tag erfordern sogar 57.000 oder 64.000 Meilen, und damit fast das Dreifache des Meilenrechner-Preises. Offensichtlich hat sich Flying Blue hier entschieden die Preise aufgrund guter Auslastung bzw. einer kurzfristigen Buchung kräftig anzuheben.

Denn laut Flying Blue Konditionen soll jeder Flug mit Air France, KLM; Joon und HOP! mit Meilen buchbar sein. Ein hoher Meilenpreis ist damit die Alternative zu der vorherigen Lösung an solchen Tagen einfach gar keine Verfügbarkeiten für Prämienflüge freizugeben. In weniger beliebten Reisezeiten findet man dagegen ohne Probleme Flüge für 22.000 Meilen.
Regeln für die Buchung von Prämienflügen
Auf der Flying Blue Webseite finden sich außerdem die folgenden Konditionen und Hinweise für die Buchung von Prämienflügen.
- (1) Nur Elite-Mitglieder (Silver, Gold und Platinum) dürfen Prämien-Flugtickets für die Buchung der 1. Klasse benutzen.
- (2) Der Baranteil des Miles & Cash-Programms kann nur per Kreditkarte bezahlt werden.
- Inlandflüge, die in Frankreich von Air France und Hop! angeboten werden, beginnen bei 6.000 Meilen (mit Ausnahme der Flüge von/nach Korsika und Flüge von/nach La Rochelle, die jeweils ab 10.000 Meilen beginnen).
- Um den Preis in Meilen für Inlandsflüge (innerhalb Frankreichs) mit einem Anschlussflug und den Preis in Meilen für Inlandsflüge und internationale Flüge der Airline-Partner zu ermitteln: Melden Sie sich bei Ihrem Air France- oder KLM-Konto an und öffnen Sie das Prämien-Buchungssystem.
- Prämien-Flugtickets werden nach Verfügbarkeit vergeben.
- Mit Prämien-Flugtickets können keine Meilen oder XP verdient werden. Über den Baranteil der Prämien-Flugtickets aus dem Cash & Miles-Programm können keine Meilen verdient werden.
- Prämien-Flugtickets können bis zu einem Jahr vor Abflugdatum gebucht werden.
- Sie können ein Prämienticket mit mehreren Teilstrecken und Airline-Partnern buchen, vorausgesetzt die Transferzeit zwischen den Flügen beträgt weniger als 24 Stunden.
- Prämien-Flugtickets sind exklusiv Flughafen- und Sicherheitssteuern sowie Beförderungszuschläge. Diese Steuern und Preisaufschläge sind nicht in den Meilen enthalten und müssen daher separat bezahlt werden.
- Bitte wenden Sie sich wegen der Buchung an den Kundendienst, wenn Sie mit einem Kleinkind (unter 2 Jahren) reisen und bei alleinreisenden Minderjährigen.
- Prämien-Flugtickets können gegen eine Gebühr von 45 € umgebucht oder storniert werden. Nähere Auskünfte erteilt der Kundendienst.
- Für Prämien-Flugtickets gelten die allgemeinen Beförderungsbedingungenen der jeweiligen Fluggesellschaft.
Für Teilnehmer, die mit dem Programm vertraut sind, dürfte sich hier nichts Neues finden lassen. Die bekannteste Einschränkung ist sicherlich, dass die Buchung von Prämienflügen in der First Class Flying Blue Teilnehmern mit Status vorbehalten ist.
Treibstoffzuschläge
Flying Blue erhebt zum Teil Treibstoffzuschläge. Wie hoch diese sind, hängt von der Airline mit der geflogen wird ab. Für Prämienflüge mit Air France und KLM selbst betragen diese ca. 100€ bis 150€ pro Strecke. Bei anderen Airlines sieht es besser aus. Wer mit Delta fliegt, muss zum Beispiel keine Treibstoffzuschläge zahlen (ausgenommen Transatlantikflüge ab Europa).
Promo Awards
Neben regulären Prämienflügen gibt es noch eine weitere Möglichkeit Flying Blue Meilen für Flüge mit Air France und KLM einzulösen – die Flying Blue Promo Awards. Die Flying Blue Promo Awards sind Air France/KLMs Äquivalent zu den Meilenschnäppchen von Miles & More. Auch hier werden Prämienflüge für deutlich weniger Meilen angeboten. Übliche Reduzierungen sind -25% und -50% der erforderlichen Meilen. Dabei werden Prämienflüge in der Economy, Premium Economy und Business Class angeboten. Alle Flüge werden von Air France oder KLM durchgeführt. Promo Awards haben im Vergleich zu den Meilenschnäppchen von Miles & More den Vorteil, dass Steuern und Gebühren im Allgemeinen etwas niedriger sind. Das gilt vor allem für Prämienflüge in der Economy Class, die sich deshalb bei Flying Blue im Gegensatz zu Miles & More deutlich schneller lohnen können. Gut zu wissen ist außerdem, dass:
- …Promo Awards als Oneway- und Returnflüge gebucht werden können.
- …Promo Awards nicht storniert werden können.
- …Promo Awards in beide Richtungen geflogen werden können

Leider sind auch die Promo Awards seit den Flying Blue Änderungen vom April 2018 deutlich uninteressanter geworden. Zunächst einmal ergibt sich das Problem, dass keine festen Meilenwerte für die Promo Awards mehr angegeben werden können, schließlich sind die Preise dynamisch – da ändert auch ein Rabatt von 25% oder 50% nichts dran. Als Teilnehmer bleibt einem also nichts anderes übrig als die Preise selbst mit einer Probebuchung zu ermitteln und dann mit dem Meilenrechner zu vergleichen, um zu sehen, ob man wirklich einen Rabatt erwischt hat.
Aus deutscher Sicht ergibt sich außerdem die komplizierte Situation, dass Zubringer von Deutschland (oder auch Europa) nach Paris oder Amsterdam nicht mehr automatisch im Meilenpreis enthalten sind. Der Zubringer kann sowohl zu einer Verringerung des Preises, aber auch zu einem Aufpreis führen. So erfordert ein Flug von Amsterdam nach Havanna aktuell 15.250 Flying Blue Meilen (50% Rabatt auf den Meilenrechner Rabatt von 30.500 Meilen).

Fliegt ihr dagegen ab Frankfurt über Amsterdam nach Havanna, zahlt ihr in diesem Beispiel 13.500 Flying Blue Meilen, was 1.750 Meilen weniger sind.

Es kann wie gesagt jedoch auch teurer sein. Letztendlich weiß man leider erst nach einer Probebuchung mehr. Flying Blue macht es den eigenen Teilnehmern echt nicht leicht…
Flying Blue Meilen Miles & Cash
Recht neu ist die Möglichkeit bis zu 25% der erforderlichen Meilen für einen Prämienflug während der Buchung mithilfe der Miles & Cash Option hinzu zu kaufen.
Flying Blue Sweetspots
Auch wenn es mittlerweile deutlich schwerer ist zu pauschalisieren welche Flüge sich lohnen und welche nicht, gibt es im Flying Blue Programm immer noch ein paar Sweetspots, die ihr in dem folgenden Artikel findet.
Flying Blue Meilen einlösen #2 – Prämienflüge mit den Partnerairlines
Flying Blue Meilen lassen sich nicht nur für Flüge mit Air France, KLM, Joon und HOP! einlösen. Fast alle Partnerairlines des Programms stehen für die Einlösung zur Verfügung. Nur bei den Partnerairlines TAAG und Wijet lassen sich keine Flying Blue Meilen einlösen. Hier ist ausschließlich das Sammeln möglich. Möglich ist eine Einlösung damit bei:
Aircalin, Aeroflot, Aerolíneas Argentinas, Aeroméxico, Air Corsica, Air Europa, Air Mauritius, Alitalia, Bangkok Airways, Chalair Aviation, China Airlines, China Eastern, China Southern Airlines, Copa Airlines, Czech Airlines, Delta Airlines, Garuda Indonesia, GOL, Japan Airlines, Jet Airways, Kenya Airways, Korean Air, Malaysian Airlines, Middle East Airlines, Saudi Arabian Airlines, TAROM, Transavia, Twin Jet, Ukraine International Airlines, Vietnam Airlines, Xiamen Airlines, WestJet.
Leider gibt es auch für diese Airlines natürlich keinen Awardchart. Nicht einmal der Meilrenrechner lässt sich für Flüge mit diesen Airlines nutzen. Ihr habt also keine Möglichkeit euch vorher über den Preis eures Prämienfluges zu informieren. Die einzige Option ist eine Probebuchung. Glücklicherweise lässt sich die große Mehrheit der Partner-Airlines, darunter Aircalin, Kenya Airways, TAROM, GOL und so ziemlich alle SkyTeam Partnerairlines, online über die Flying Blue Webseite buchen. Flüge mit Transavia können unter Eingabe der Flying Blue Login Daten über die Transavia Webseite gebucht werden. Für Flüge mit allen anderen Airlines muss Flying Blue telefonisch kontaktiert werden. Die Telefonnummern und Öffnungszeiten findet ihr hier auf der Flying Blue Webseite.
Flying Blue Meilen einlösen #3 – Rund-um-die-Welt-Prämie
Bei Flying Blue habt ihr auch die Möglichkeit ein Round the World Ticket mit bis zu 6 Zwischenstopps zu buchen (pro Kontinent sind max. 3 Zwischenstopps möglich). Die Flüge können von allen SkyTeam Partnerairlines durchgeführt werden. Zu beachten ist natürlich, dass alle Flugsegmente in eine Richtung führen müssen, entweder von Ost nach West oder West nach Ost.
Bisher kostete ein Flying Blue Round the World Ticket 140.000 oder 280.000 Meilen in der Economy Class (abhängig von der Buchungsklasse). In der Business Class waren es dagegen bisher 350.000 Prämienmeilen. Ob dieser Preis nach den Änderungen vom April 2018 weiterhin gilt, ist derzeit unklar. Das Flying Flying Blue Round the World Ticket könnt ihr aber ohnehin nur über das Kunden-Service-Center buchen.
Flying Blue Meilen einlösen #4 – Upgrades
Natürlich bietet Flying Blue auch weiterhin die Möglichkeit Flüge durch den Einsatz von Meilen upzugraden. Laut Flying Blue Webseite gibt es dafür drei verschiedene Optionen:
- Upgrade im Voraus – Sie möchten mehr Komfort? Mit Ihren Meilen können Sie nach Verfügbarkeit bis zu 48 Stunden vor Abflug ein Upgrade durchführen, für Flüge, die von Air France, KLM und ausgewählten SkyTeam-Partnern vermarktet und durchgeführt werden.(1) Um ein Upgrade im Voraus durchzuführen, können Sie Ihre Flugdaten online bearbeiten oder den Flying Blue-Kundendienst anrufen.
- Last-Minute-Upgrade vor dem Boarding – Last-Minute-Upgrades können nach Verfügbarkeit ab 48 Stunden vor Abflug gebucht und in Meilen, Miles & Cash oder einfach in Geld bezahlt werden, für Flüge, die von Air France und KLM vermarktet und durchgeführt werden. Sie können last minute online durch Änderung ihrer Flugdaten.(2) Last-Minute-Upgrades am Flughafen sind auch für Delta Air Lines- und Kenya Airways-Flüge ab Amsterdam möglich.
- Last-Minute-Upgrade an Bord – Auf Air France- und KLM-Flügen können Sie sogar last minute an Bord upgraden und mit Meilen, Miles & Cash oder einfach Bargeld bezahlen.(3)
Upgrades sind nicht nur für Flüge mit Air France und KLM möglich, auch bei einigen Partnerairlines ist es möglich. Hierzu stellt Flying Blue ein PDF samt erlaubter Buchungsklassen zur Verfügung. Leider stellt Flying Blue aber keine detaillierten Informationen mehr zur Verfügung, was die Anzahl erforderlicher Meilen für ein Upgrade angeht. Euch bleibt damit nur noch die Option eure Buchung online einzusehen oder den Flying Blue Kundendienst anzurufen.
Sonstige Möglichkeiten Flying Blue Prämienmeilen einzulösen
Natürlich könnt ihr eure Prämienmeilen auch für andere (meist weniger sinnvolle) Prämien einsetzen. Zu den Möglichkeit gehören zusätzliches Gepäck oder die Reservierung von Sitzplätzen. Werft dazu am besten einen Blick auf die Gepäckprämien und Sitzplatz Seite von Flying Blue.
Flying Blue Meilen einlösen – Fazit
Seit den Änderungen vom April 2018 gehört Flying Blue für mich zu den schlechtesten oder zumindest frustriendsten Vielfliegerprogrammen in Europa. Nicht nur die umsatzbasierte Vergabe von Prämienmeilen, sondern insbesondere die nun deutlich intransparenteren Möglichkeiten für das Einlösen von Flying Blue Meilen machen das Programm unnötig unübersichtlich und für den durchschnittlichen Nutzer sehr verwirrend. Darüber hinaus hat Flying Blue nun die Möglichkeit sämtliche Preise für Prämienflüge jederzeit und unbemerkt anzupassen. Erfahrungsgemäß lässt das auf nichts Gutes hoffen…
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