Die International Air Transport Association, kurz IATA, spricht sich für eine Maskenpflicht bzw. das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung der Fluggäste und des Kabinenpersonals an Bord eines Flugzeuges aus. Daneben hat der weltweite Dachverband für internationale Fluggesellschaften noch weitere Ideen, um die Übertragung des Coronavirus an Bord von Flugzeugen zu vermeiden -zumindest für die kritische Übergangszeit zur Rückkehr in die “Normalität”.
Im Gegensatz zu einer Maskenpflicht, lehnt die IATA das Freilassen von Mittelsitzen in den Sitzreihen ab. Schließlich wäre das Übertragungsrisiko an Bord von Flugzeugen ohnehin sehr gering. Das Tragen von Masken würde dieses kleine Risiko noch weiter verringern. Gleichzeitig würde man erhebliche Verluste der Airlines oder das drastische Steigen von Flugpreisen vermeiden, weil die Auslastung der Flüge, ohne freie Mittelsitze, so natürlich höher wäre. Bei der IATA hat man berechnet, dass die Ticketpreise durch freie Mittelsitze zwischen 43 und 54 Prozent teurer würden. Außerdem entspräche die durchschnittliche Sitzbreite eines Sitzes weniger als 50 cm und somit würde der oft empfohlene Mindestabstand von 1 bis 2m ohnehin nicht eingehalten werden. Zusätzlich zu diesen Aussagen hat die IATA eine Liste an Maßnahmen veröffentlicht, die Passagiere überzeugen sollen, sich an Bord der Flugzeuge sicher zu fühlen und die Kosten für die Airlines durch „leere“ Flugzeuge nicht weiter wachsen zu lassen:
- Temperaturmessungen bei Crew, Fluggästen und Flughafenmitarbeitern
- Anpassung der Boardingsprozesse, um den nötigen Abstand einzuhalten
- Passagiere und Crew sollen während des Fluges so wenig wie möglich umherlaufen
- Häufigeres und intensiveres Putzen der Kabine zwischen den Flügen
- Reduziertes Cateringangebot während des Fluges, um eine Interaktion zwischen Kabinenpersonal und Fluggästen zu vermeiden
Darüber hinaus befürwortet die IATA Immunitätspässe und Coronatests. Wie, wann, wo und von wem diese Coronatests durchgeführt werden sollen, konnte ich nicht aus der Mitteilung herauslesen.
IATA ist für Maskenpflicht und gegen leere Mittelsitze – Fazit
Viele Airlines, z.B. KLM und Lufthansa, setzen die oben erwähnten Maßnahmen bereits um. Ob aufgrund von Eigeninitiative oder Empfehlung des Dachverbands sei mal dahingestellt. Mit dem Vorschlag von Immunitätspässen kann ich persönlich nichts anfangen. Denn Immunitätspässe können schnell zu einer Diskriminierung von Personen führen, die einen solchen Nachweis nicht haben. Davon abgesehen, hält die IATA das Risiko an Bord eines Flugzeugs ohnehin für so gering, dass solch eine Maßnahme dann überflüssig wäre.
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