Die Bundesregierung rechnet nun die Rückholflüge von März und April ab und stellt den zurückgeholten Reisenden zwischen 200 und 1.000 Euro in Rechnung. Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie holte die Bundesregierung per „Luftbrücke“ ungefähr 67.000 Touristen aus der ganzen Welt zurück nach Deutschland.
Als Mitte März klar wurde, dass der internationale Luftverkehr durch die Corona-Pandemie zeitweise völlig zum Erliegen kommt, startete das Auswärtige Amt in Zusammenarbeit mit Airlines und Reiseveranstaltern eine beispiellose Rückholaktion. Touristen, die ihre Reise über Veranstalter gebucht hatten, wurden von diesen meist kostenlos zurück nach Deutschland gebracht. Für alle anderen Reisenden charterte die Bundesregierung Flugzeuge und holte mit 260 Flügen rund 67.000 Personen zurück. Diese 67.000 Passagiere teilten sich auf in 56.000 Deutsche, 7.600 EU-Bürger und 3.650 Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union.
Die Kosten für die Rückholflüge orientieren sich an der zurückgelegten Strecke. Umso kürzer der Flug, desto geringer die Beteiligung der Passagiere. Folgend eine Übersicht der Rechnungsbeträge je Region:
- Kanarische Inseln und Nordafrika: 200 Euro
- Südliches Afrika und Karibik: 500 Euro
- Südamerika und Asien: 600 Euro
- Neuseeland und Australien: 1.000 Euro
Jeder Passagier musste vor den Rückholflügen ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen und zustimmen, Teile der Kosten zu übernehmen. Das Auswärtige Amt bestätigte diese Preise, die sich an niedrigen Ticketpreisen der Economy Class orientieren. Die ersten 1.000 Rechnungen wurden schon versendet. Insgesamt betragen die Gesamtkosten der Rückholflüge 94 Millionen Euro. Die Reisenden, die zurückgeholt wurden, werden mit ihrer Beteiligung ca. 40 Prozent dieser Gesamtkosten tragen.
Kosten für Rückholflüge des Auswärtigen Amts stehen fest – Fazit
Da waren wir mit unserer Schätzung Ende März in unserem Beitrag: Coronakrise: Wie viel kostet ein Rückholflug?, recht nahe dran.
“Es muss aber wohl mit um die 200 Euro für einen Rückflug innerhalb Europas und mit 600 bis 1.000 Euro für einen Rückflug auf der Langstrecke gerechnet werden.”
Warum gestrandete Touristen überhaupt für die Rückholflüge zahlen müssen, rechtfertigt Außenminister Maas mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung. Reisende, die sich selbst ein Ticket nach Deutschland besorgt haben, mussten diese Flüge schließlich auch aus eigener Tasche bezahlen.
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