Ende Mai hatte die südamerikanische LATAM Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts beantragt. Betroffen von der Insolvenz sind die Holding sowie Tochtergesellschaften in Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru. Seitdem wurden Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität zu sichern, aber auch eine Staatshilfe ist offenbar eine Option. Währenddessen bastelt das ehemalige Mitglied der oneworld Alliance an dem Wiederaufbau des Streckennetzes.
Anfang Juni wurde bekannt, dass LATAM die Flotte verkleinern wird, um Kosten zu sparen. So sollen beispielsweise 19 Flugzeuge an den Leasinggeber zurückgegeben werden.
LATAM braucht frisches Geld
Neben den Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens wird auch externe Hilfe angefragt. Denn LATAM benötigt anscheinend ca. zwei Milliarden USD, um die Insolvenz abzuwenden. Die Anteilseigner, Qatar Airways, die Cueto- und die Amaro-Familie bringen zusammen finanzielle Mittel in Höhe von 900 Millionen USD ein. Qatar Airways-CEO Akbar Al Baker bekräftigte diese Woche noch einmal die Unterstützung der LATAM durch Qatar Airways. Nachdem die Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts beantragt wurde, flossen von Qatar Airways 600 Millionen USD an Unterstützung an die LATAM. Der Golfcarrier hält zehn Prozent der Anteile. Fehlen noch rund 1,1 Milliarden USD, um die finanzielle Lücke zu schließen. Hier kommt eine mögliche Staatshilfe der chilenischen Regierung ins Spiel. Offenbar hat der LATAM-Vorstand bereits beim chilenischen Staat angeklopft. Als mögliche Optionen werden ein staatlicher Kredit oder ein Direkteinstieg Chiles genannt. Sollte LATAM Staatshilfe erhalten, befinden sich die Südamerikaner in prominenter Gesellschaft.
LATAM erweitert Streckennetz
Zu den wirtschaftlichen Neuigkeiten gibt es auch ein Streckenupdate von LATAM. Das Streckennetz wird im Juni und Juli erweitert. Kunden finden auf einer Übersichtsseite viele Routen innerhalb der jeweiligen Länder Südamerikas aber auch internationale Strecken, z.B. nach Europa. Folgend findet ihr die internationalen Strecken ab den beiden LATAM-Drehkreuzen Santiago de Chile und Sao Paulo sowie auf der Corona-Sonderseite der LATAM die Strecken innerhalb der Länder.
Internationale Flüge von/nach Sao Paulo
- ab Juni: Frankfurt, London Heathrow, Madrid
- ab Juli: Lissabon, Mexico-City, Montevideo
Internationale Flüge von/nach Santiago de Chile
- ab Juni: Miami, London Heathrow (über Sao Paulo), Madrid (über Sao Paulo), Frankfurt (über Sao Paulo)
- Ab Juli: Madrid, Santa Cruz (Bolivien), Sao Paulo, Mexico-City (über Sao Paulo), Lissabon (über Sao Paulo)
LATAM erweitert Streckennetz und denkt über Staatshilfe nach – Fazit
Im Augenblick erscheint die Airline “too big to fail” und verspricht, dass sie nicht nach Almosen bettelt. “LATAM braucht Hilfe, aber sie braucht nichts geschenkt”, sagte der Vorstandsvorsitzende Roberto Alvo. Womöglich verlieren aber auch bis zu 4.000 Mitarbeiter in Chile ihre Arbeitsstelle.
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