Lufthansa hat die Pläne zum Aufbau einer neuen Tochtergesellschaft namens “City Airlines” vorerst gestoppt. Der Zubringer-Airline fehlen zum einen das Cockpitpersonal und das Fluggerät, zum anderen hat der neue Tarifvertrag der Lufthansa-Piloten etwas Druck vom Kessel genommen.
Im Rahmen des zurückliegenden Tarifkonflikts zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, hatte der Konzern Vorbereitungen für eine neue Airline getroffen, die für den Zubringerflug an die Drehkreuze verantwortlich sein soll. Wer auf der Homepage von City Airlines landet, findet sehr schnell folgendes Statement:
„Als neue Airline und jüngstes Mitglied der Lufthansa Group stecken wir voller Tatendrang, um von unserer Heimatbasis München täglich zu europäischen Metropolen und entlegenen Regionen zu fliegen.“
Der Tatendrang scheint etwas abgeflaut zu sein, denn eigentlich sollte schon im Laufe des Sommers 2023 der Flugbetrieb ab München gestartet werden. Im Juni erhielt City Airlines vom Luftfahrtbundesamt unter der Nummer D-425 ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis und bekam den IATA-Code “VL” bzw. den ICAO-Code “LHX” zugewiesen. Außerdem wurde schon am 30. Mai ein Airbus A319-100 mit dem Kennzeichen “D-AILX” von der Lufthansa CityLine an die Schwestergesellschaft transferiert.
Doch wie das „Handelsblatt“ berichtet, wird die neue Tochtergesellschaft den Flugbetrieb mit einiger Verspätung starten. Bisher ist kein weiteres Flugzeug an City Airlines transferiert worden. Denn Mitte August haben die Piloten der Lufthansa und Lufthansa-Cargo das von der Gewerkschaft ausgehandelte Tarifpaket angenommen und Lufthansa möchte weitere Konflikte mit ihren Piloten vermeiden. Die Gründung neuer Tochtergesellschaften gilt als Druckmittel der Lufthansa bei Verhandlungen mit Piloten, da das Cockpitpersonal der Töchter grundsätzlich weniger verdient als die Kollegen bei Lufthansa selbst. Nachdem sich beide Parteien über einen Vergütungstarifvertrag und einen Manteltarifvertrag für die rund 5.200 Piloten der Lufthansa Airline und der Lufthansa Cargo bis Ende 2026 geeinigt haben, kann Lufthansa den Aufbau der City Airlines entschleunigen.
Ein grundlegendes Problem bleibt für Lufthansa jedoch bestehen: Sie will die Kosten im Zubringerverkehr nach Frankfurt und München in den kommenden Jahren senken. Deshalb wird man wohl weiter an einer speziellen Zubringer-Airline arbeiten, die auch die Lufthansa CityLine langfristig beerben könnte, die aktuell einen Teil des Zubringerverkehrs durchführt.
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