Erneut hat sich die Lufthansa an den Kapitalmarkt begeben, um frisches Kapital einzusammeln. So hat die Deutsche Lufthansa AG eine zweite Anleihe platziert und damit insgesamt 1,6 Milliarden EUR eingenommen. Mit diesem Geld kann die Fluglinie den KfW-Kredit aus dem Jahr 2020 zurückzahlen.
2,1 Milliarden EUR mit drei Anleihen eingenommen
Die Anleihe wurde mit einer Stückelung von 100.000 EUR in zwei Tranchen, mit einer Laufzeit von vier bzw. sieben Jahren platziert. Die Tranche mit Laufzeit bis zum 11.02.2025 hat ein Volumen von 750 Millionen EUR und wird mit 2,875 Prozent p.a. verzinst. Die andere Tranche hat ein Volumen von 850 Millionen EUR und eine Laufzeit bis zum 11.02.2028 und wird mit 3,75 Prozent pro Jahr verzinst. Zusammen mit der Wandelanleihe, die im November platziert wurde und eine Laufzeit von 5 Jahren und ein Volumen von 600 Millionen EUR hat, hat die Lufthansa nun 2,1 Milliarden EUR am Kapitalmarkt eingesammelt. Mit diesem Betrag ist die „Refinanzierung aller in diesem Jahr fälligen Finanzverbindlichkeiten von rund 2,6 Milliarden Euro sichergestellt.“ Mit einem Teil der finanziellen Mittel wird Lufthansa beispielsweise den KfW-Kredit in Höhe von 1 Milliarde EUR tilgen, der Teil des staatlichen Rettungspakets war. Dank Rückzahlung des Kredits, kann die Airline wieder komplett über die Flugzeuge verfügen, die sie als Besicherung des KfW-Kredits verpfändet hat. An der Beteiligung des Bundes an der Lufthansa (20 Prozent) ändert sich jedoch erst einmal nichts.
Teile des Rettungspakets noch unangetastet
Gut möglich, dass die Lufthansa trotzdem weitere Teile des Rettungspakets nutzen wird, die bisher unangetastet waren, sagte der Lufthansa-Finanzvorstand Remco Steenbergen in der Pressemeldung des Konzerns. Bisher wurden 3 Milliarden EUR aus dem Rettungspaket genutzt, das ein Gesamtvolumen von 9 Milliarden EUR hat. Wie viele Elemente des Stabilisierungspakets in Anspruch genommen werden müssen, hängt von der weiteren Entwicklung der Pandemie und der Reisebeschränkungen ab. Zum Ende des 3. Quartals 2020 verfügte die Lufthansa Group noch über liquide Mittel in Höhe von 10,1 Milliarden EUR, inkl. nicht genutzter Mittel aus dem Rettungspaket.
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