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08. April 2020 Mark 1 Meilen & Punkte einlösen, News

Müssen Meilensammler sich auf eingeschränkte Einlösemöglichkeiten einstellen?

In Zeiten gegroundeter Airline-Flotten und umfangreicher Reisebeschränkungen macht das Einlösen von Meilen für Prämienflüge zumindest temporär nur bedingt Sinn. Es ist daher nicht überraschend, wenn Teilnehmer von Vielfliegerprogrammen auf andere Prämien umschwenken und ihre Meilen für Gutscheine oder Artikel aus dem Onlineshop einlösen. Für die Programme kann dies zum Liquiditätsrisiko werden. Mit Qantas Frequent Flyer und Virgin Velocity Frequent Flyer gibt es mindestens zwei Programme, die mit eingeschränkten Einlösemöglichkeiten für Meilen auf die Situation reagieren. Folgen weitere Programme?

Info: Passend zum Thema hat uns letzte Woche die Frage erreicht, ob es möglich (oder sinnvoll) ist Meilen auszahlen zu lassen. Der Frage “Kann man Meilen auszahlen lassen?” sind wir einem separaten Artikel für euch nachgegangen.

Eingeschränkte Einlösemöglichkeiten für Meilen – Qantas & Virgin: Beschränkungen für den Einkauf im Onlineshop

Wie der Sydney Morning Herald berichtet haben sowohl Qantas als auch Virgin Australia bereits Einschränkungen bei den Einlösemöglichkeiten von Meilen vorgenommen. So ist seit letzter Woche kein Transfer von Virgin Velocity Frequent Flyer Meilen zum befreundeten Singapore Airlines KrisFlyer Programm mehr möglich. Zudem beschränkt das Virgin Velocity Frequent Flyer Programm den Kauf von Gutscheinen auf einen pro Tag und Kunde. Wer den Rewards Store des Programms ansteuert findet einen entsprechenden Hinweis vor, welcher die “hohe Nachfrage” als Grund für die Einschränkung nennt.

Virgin Australia Velocity Frequent Flyer Rewards Store Beschränkung

Besucher des Qantas Frequent Flyer Rewards Stores finden einen ähnlichen Hinweis vor.

“Due to high retail demand in Australia at present, we’ve introduced a limit for each member of 2 items per product per day to ensure the continued availability of products to as many members as possible.”

Sind Vielfliegerprogramme ein Liquiditätsrisiko?

In normalen Zeiten verdienen Airlines mit ihren Vielfliegerprogrammen Geld. Vereinfacht funktioniert das Geschäftsmodell wie folgt: Das Vielfliegerprogramm verkauft Meilen an Partnerunternehmen, welche die Meilen als Marketing-Instrument einsetzen. Die Meilen landen schlussendlich auf dem Konto eines Meilensammlers, welcher die Meilen in der Regel nicht sofort einsetzt, sondern zunächst für einen gewissen Zeitraum ansammelt. Das Vielfliegerprogramm bildet in der Zwischenzeit Rückstellungen, welche für zukünftige Einlösungen dienen. Schafft es das Vielfliegerprogramm Meilen zu einem höheren Preis zu verkaufen als später bei der Einlösung an Gegenwert erzielt wird, erzielt das Programm einen Gewinn. In normalen Zeiten funktioniert dieses Geschäftsmodell hervorragend. Die meisten Vielfliegerprogramme sind wichtige Profit-Center für die zugehörige Airline.

In Zeiten gegroundeter Airline-Flotten weltweit können die Programme jedoch auch zum Liquiditätsrisiko werden. Entscheiden sich mehr Programmteilnehmer als üblich zur Einlösung ihrer Punkte für Gutscheine und/oder Sachartikel führt dies zu erhöhten Liquiditätsabflüssen. Schließlich muss das Vielfliegerprogramm die Kosten für den bestellten Gutschein oder Sachartikel beim Lieferanten begleichen. In Zeiten in denen deutlich weniger frisches Geld in die Kassen kommt, werden diese Abflüsse natürlich kritischer betrachtet als sonst.

Gleichzeitig stellt ein verschobener Fokus auf Gutscheine und Sachprämien zu Lasten von Prämienflügen ein Risiko dar. Denn während erstere direkte und unmittelbare Kosten für das Vielfliegerprogramm verursachen, können Prämienflüge von der Airline mehr oder weniger kostenlos angeboten werden. Ein Sitzplatz im Flieger, der an einen Meilensammler vergeben wird, ansonsten aber freigeblieben wäre, verursacht keine nennenswerten Zusatzkosten und gibt Airline und Vielfliegerprogramm die Möglichkeit die sich aus den Meilen ihrer Mitglieder zusammensetzenden Verbindlichkeiten kostengünstig zu reduzieren. Genau diese Möglichkeit ist in Zeiten am Boden stehender Flugzeuge aber stark eingeschränkt.

Eingeschränkte Einlösemöglichkeiten für Meilen auch bei Miles & More?

Auch bei Miles & More gab es zuletzt eine kleine Änderung bei den Einlösemöglichkeiten. Wie Leser von uns bemerkt haben sind Amazon Gutscheine als Einlösemöglichkeit von der Miles & More Webseite verschwunden. Als wir vor einigen Tagen beleuchtet haben, ob und wie sich Meilen auszahlen lassen, war dieser noch vorhanden, wie der folgende Screenshot zeigt.

Cadooz Gutscheine Miles And More

Da es sich dabei nicht zwangsläufig um eine Folge der Corona-Krise handeln muss, haben wir bei Miles & More für euch angefragt. Als Antwort erhielten wir die Info, dass es jederzeit zu Veränderungen im Sortiment ohne Vorankündigung kommen kann und, dass Anbieter kurzfristig aufgenommen oder auch entfernt werden können. Auch auf der Miles & More Webseite findet sich ein kurzes Statement zum Thema.

“Gerade bei den rund 40 Airline-Partnern, darunter die 28 Fluggesellschaften der Star Alliance, und vielen Partnern aus den Bereichen Hotels und Mobilität ist das Meilensammeln und -einlösen aktuell stark eingeschränkt. Aus diesem Grund werden Aktionen aus dem Miles & More Reisekontext in der nächsten Zeit nicht aktiv angeboten bzw. pausiert.

Als Miles & More Teilnehmer profitieren Sie allerdings weiterhin von attraktiven Sammel- und Einlösemöglichkeiten in vielen weiteren Bereichen des täglichen Lebens, z.B. bei unseren Partnern aus den Bereichen Shopping, Finanzen, Entertainment und Konvertierung. Relevante Angebote stellen wir Ihnen nach wie vor auf miles-and-more.com sowie in der Miles & More App oder per Newsletter und Mailing zur Verfügung.”

Müssen wir uns auf eingeschränkte Einlösemöglichkeiten für Meilen einstellen? – Fazit

Wie genau sich die Änderungen im Sammel- und Einlöse-Verhalten von Meilensammlern auf die Liquidität und Profitibilität auswirken ist von außen nur schwer zu bewerten. Kar ist jedoch, dass die aktuelle Situation auch Vielfliegerprogramme vor neue und unbekannte Herausforderungen stellt. Auch wenn sich Vielfliegerprogramm in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr zu Alltagsprogrammen entwickelt haben, ohne gesunde Airline im Hintergrund gerät das Geschäftsmodell dennoch in Gefahr.

Dass nach den Airlines nun auch die ersten Vielfliegerprogramme versuchen ihre Liquiditätsreserven soweit es geht zu schonen dürfte spätestens seit der Gutschein-Diskussion nicht mehr überraschen.

Habt ihr eingeschränkte Einlösemöglichkeiten bei Miles & More oder anderen Vielfliegerprogrammen beobachtet? Hinterlasst einen Kommentar!


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