Philippine Airlines hat bereits nach vier Monaten das Insolvenzverfahren verlassen. Anfang September 2021 hatte Philippine Airlines (PAL) Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts in den USA beantragt. Der Flugbetrieb war davon nicht betroffen. Tickets, Meilen und Gutscheine behielten ihre Gültigkeit.
Restrukturierung in nur vier Monaten
Auf der entsprechenden Sonderseite zum Insolvenzverfahren erklärt die Fluggesellschaft in einem Statement, dass man nun nach der Restrukturierung stärker sei und gut aufgestellt für die Zukunft. So wurden während des Insolvenzverfahrens Schulden in Höhe von 2 Milliarden USD abgebaut. Die Flotte wurde bspw. um 25 Prozent verkleinert, indem die Flugzeuge an die Leasinggeber zurückgegeben wurden. Vier Flugzeuge des Typs Airbus A350-900 haben mittlerweile eine neue Heimat bei Lufthansa gefunden.
We are happy to announce our emergence from the Chapter 11! Learn more here: https://t.co/qyz7aCtjTf#PALFlyingForward #DutytoCountry pic.twitter.com/bv5smO3pV0
— Philippine Airlines (@flyPAL) December 31, 2021
Philippine Airlines will Position im Markt behaupten
Zudem erhielt PAL rund 505 Millionen USD an frischem Kapital vom Hauptanteilseigner und Vorstandsvorsitzenden Lucio Tan. Alle Gläubiger und Shareholder hätten die Restrukturierung unterstützt. Ein Teil dieses Geldes wird Philippine Airlines in den Wiederaufbau und Verbesserung des Flugbetriebs investieren, um die Position als einziger Full-Service-Carrier des Landes stärken. So soll weiterhin eine Business Class auf den meisten Inlandsflügen angeboten werden. Zudem plant die PAL neue Codeshare-Vereinbarungen, die Erneuerung von Hard- und Software-Produkten und das Beibehalten des interkontinentalen Streckennetzes.
Die Schnelligkeit, mit der Philippine Airlines das Insolvenzverfahren verlassen hat, ist bemerkenswert. Andere Fluggesellschaften, die bereits 2022 Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts in den USA beantragt haben, benötigten deutlich länger oder befinden sich immer noch in diesem Verfahren.
Insolvenz nach Chapter 11
Der Weg der Restrukturierung über das amerikanische Insolvenzrecht ist (nicht nur) bei Airlines beliebt, lässt es doch dem Unternehmen die Möglichkeit, das operative Geschäft unter eigener Feder fortzuführen, während man aber vor Forderungen von Gläubigern geschützt ist. Trotzdem ist die Restrukturierung in Eigenregie natürlich mit engen Auflagen verknüpft, die penibel eingehalten werden müssen, um den Fortbestand des eigenen Unternehmens sicherzustellen. Das amerikanische Insolvenzrecht, das nach dem 11. September bereits viele Unternehmen vor der Pleite gerettet hat, diente dem deutschen Schutzschirmverfahren gewissermaßen als Blaupause. Insolvenz nach Chapter 11 kann jedes Unternehmen beantragen, das in den USA entweder eine Niederlassung oder relevante Vermögenswerte besitzt.
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