In den vergangenen Wochen spielte das Radisson Rewards auf anstehende Änderungen an. Versprochen wurde eine Verbesserung des Programms. Bestehende Mitglieder sollten sich geschätzter fühlen als je zuvor. Nun sind die Änderungen live und leider lässt sich nur von einer Entwertung sprechen. Ein dynamisches Preismodell für Prämiennächte trifft auf weniger Statuslevel…
Beachtet, dass es mit Radisson Rewards und Radisson Rewards Americas aktuell zwei getrennte Radisson Programme gibt. Letzteres wurde an Choice Hotels verkauft und wird früher oder später wohl mit Choice Privileges zusammengeführt werden. Die in diesem Artikel vorgestellten Änderungen betreffen nur das Radisson Rewards International Programm abseits Amerikas.
Dynamische Preise statt Awardchart
Bisher verfügte das Radisson Rewards Programm über einen klassischen Awardchart, welcher die Anzahl erforderlicher Punkte in Abhängigkeit von der Hotel- und Zimmerkategorie festlegte. So kosteten Übernachtungen in einem Standardzimmer 15.000 bis 75.000 Punkte pro Nacht.
Mit sofortiger Wirkung sind die Preise im Radisson Rewards Programm jedoch dynamisch. Radisson beschreibt die Änderungen wie folgt:
“Members are able to use their points exactly how and when they would like with a new dynamic redemption model. Enjoy more flexibility – choose how many points to spend on an Award Night, combine any amount points with cash to use for room bookings acting as a discount, or even use points to pay for hotel services during your stay at check-out.”
In der Praxis ist es nun möglich ein Hotel ganz oder teilweise in Punkten zu bezahlen. Über einen Schieberegler lässt sich einstellen wie viele Punkte verwendet werden sollen. Dabei gilt ein Umrechnungskurs von im Schnitt 0,2 EUR-Cent je Punkt. 15.000 Punkte sind 30 Euro wert. Zum Vergleich: Radisson verkauft regelmäßig Punkte mit Rabatt oder Bonus. Dabei ergeben sich Preise von ca. 0,3 bis 0,5 EUR-Cent. Dieser Wert war bisher auch bei der Einlösung zu erzielen (mit möglichen Ausreißern nach oben und unten). Der neue Gegenwert von 0,2 Cent liegt also deutlich unter dem bisherigen Level und lässt sich insbesondere nicht mehr optimieren, da ein fixer Umrechnungskurs verwendet wird. Schlechte Nachrichten für all diejenigen, die sich auf Sweetspots wie das Radisson Blu Maldives konzentriert haben. Unter Berücksichtigung der vom Status abhängigen Sammelrate lässt sich damit auch eine effektive Cashback-Rate des Programms errechnen.
- Club: 8 Punkte je 1 USD = ca. 1,6% Cashback
- Premium: 27 Punkte je 1 USD = ca. 5,4% Cashback
- VIP: 36 Punkte je 1 USD = ca. 7,2% Cashback
Selbst Radisson Rewards Mitglieder mit dem höchsten Status erhalten effektiv nur 7,2 Prozent ihrer Übernachtungsausgaben in Form von Punkten zurück. Ein im Vergleich mit anderen Programmen enttäuschender Wert…
Weniger und überarbeitete Statuslevel
Bisher verfügte Radisson Rewards über vier Statuslevel: Member, Silver, Gold und Platinum. Das überarbeitete Programm weist dagegen nur noch drei Stufen auf: Club, Premium und VIP. Den Club “Status” gibt es bereits mit der Anmeldung zum Programm. Und der Premium Status ist mit 3 Aufenthalten oder 5 Übernachtungen sehr einfach zu erreichen.
“Existing members can benefit from a simplified tier structure, which has been reduced from four to three tiers so you can elevate your tier status more quickly and unlock benefits faster.”
Bisherige Status werden nach dem folgenden Schema umgeschrieben:
- Club Member → Club Member
- Silver Status → Premium Status
- Gold Status → Premium Status
- Gold Status mit mehr als 17 Aufenthalten oder 25 Nächten → VIP Status
- Platinum Status → VIP Status
Der Status beeinflusst die gewährten Vorteile, aber insbesondere auch die Sammelrate für Aufenthalte. Mit 8 bis 36 Punkten je 1 USD Umsatz ergibt sich eine sehr breite Spanne. VIP Statusinhaber sammeln viermal so viele Punkte wie Club Member. Einen derart großen Unterschied gibt es bei wohl keinem anderen Hotelprogramm.
Keine Änderungen bei Radisson Rewards Americas
Die genannten Änderungen betreffen das Radisson Rewards Programm, aber nicht das Radisson Rewards Americas Programm. Es ist sogar möglich gesammelte Punkte kostenlos zum amerikanischen Programm zu übertragen. Da das Americas Programm (bisher) keinen Änderungen unterzogen wurde, lässt sich so potenziell ein höherer Gegenwert für gesammelte Radisson Rewards Punkte erzielen.
“Interested in redeeming points for Award Night stays in the United States, Canada, Latin America, or the Caribbean? Or maybe you are interested in the other great redemption opportunities available to our Radisson Rewards Americas members? Transfer points (for free!) between Radisson Rewards Americas and Radisson Rewards to maximize your redemption opportunities! Just follow the steps below and be on your way toward enjoying great rewards.”
Neues Radisson Rewards Programm live – Fazit
Die Änderungen bei Radisson Rewards sind enttäuschend. Nicht nur wurden die Punkte klar abgewertet, die Änderungen erfolgten zudem ohne nennenswerte Vorankündigung. Mit einem fixen Umrechnungskurs verkommt das Programm zu einem Cashbackprogramm, das keine Optimierungsmöglichkeiten mehr bietet. Da die Cashback-Rate zudem sehr niedrig ausfällt, gibt es wenig Gründe weiterhin bei Radisson zu sammeln…
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