Nach eineinhalb Jahren haben sich Qatar Airways und Airbus im Streit um Lackschäden am Airbus A350 geeinigt. Bis dahin hatten beide Parteien die jeweils andere verklagt. Nun konnten sich der Flugzeugbauer und die Airline vor dem Prozessbeginn in London doch noch gütlich einigen.
Streit vor Prozessbeginn beigelegt
Offenbar waren an den Verhandlungen auch die Regierungen der beiden Länder sowie die Luftsicherheitsbehörde der Europäischen Union und Katars beteiligt. Qatar Airways und Airbus gaben beide per Pressemeldung bekannt, dass ein Reparaturprojekt schon gestartet sei und man sich darauf freue, diesen Flugzeugtyp wieder sicher abheben zu lassen. Die Einigung sei zudem kein Eingeständnis der Haftung für eine der Parteien. Qatar Airways und Airbus möchten zukünftig wieder als Partner zusammenarbeiten. Airbus wird Qatar Airways, einen der wichtigsten Kunden, zukünftig wieder mit Flugzeugen beliefern. Anfang 2022 hatte Airbus u.a. eine Qatar Airways-Bestellung für 50 Airbus A321neo von sich aus storniert. Kurz darauf platzierte Qatar Airways beim Airbus-Konkurrenten Boing eine Order von bis zu 50 Boeing 737-10 MAX. Nun wird man die 50 Airbus A321neo und 23 A350-100 in den kommenden Jahren an die Golfairline ausliefern. Neuer Liefertermin für den A321neo ist das Jahr 2026.
.@QatarAirways and Airbus reach amicable settlement in legal dispute https://t.co/5hDKat7Hhq
— Airbus Newsroom (@AirbusPRESS) February 1, 2023
Es ging um viel Geld und einen guten Ruf
Ursache des langen Rechtsstreits waren Mängel am Lack einiger Airbus A350 von Qatar Airways, worauf sich die Fluglinie, nach Beratung mit der katarischen Luftfahrtbehörde QCAA, dazu entschied, rund die Hälfte der Teilflotte zu grounden. Die Befürchtung: Die Schäden in der Rumpfbeschichtung könnten Blitzschutz massiv verringern. Airbus räumte Mängel am Lack ein, bestritt jedoch vehement, dass es sich hierbei um ein Sicherheitsrisiko handele. Unterstützt wurde der Hersteller von der europäischen Agentur für Flugsicherheit, die die Flugzeuge zugelassen hat. Qatar Airways forderte von Airbus eine Entschädigung für die Lackschäden an ihren Flugzeugen von rund 1,4 Milliarden EUR. Airbus wiederum verlangte von Qatar Airways einen Schadensersatz von 220 Millionen USD, weil die Fluglinie fertiggestellte A350 nicht abnahm.
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