Die SAS Scandinavian Airlines ist hoch verschuldet und hat Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts beantragt. Das Star Alliance Mitglied befindet sich bereits in der Restrukturierung („SAS FORWARD“), welche eine drastische Flottenverkleinerung vorsieht.
Kündigung der Leasingverträge soll zu Flottenverkleinerung bei SAS führen
SAS wird nun vorzeitig aus den Leasingverträgen für zehn Flugzeuge aussteigen, da die Leasingraten zu hoch sind. Dies macht die US-Insolvenzordnung möglich und ein entsprechender Antrag ist bereits gestellt. Konkret möchte SAS fünf Langstrecken- und fünf Kurzstreckenflugzeuge loswerden. Dabei handelt es sich um zwei Airbus A350, drei Airbus A330-300, drei Airbus A320neo, einen Airbus A321 und eine Boeing 737-700. Die Fluglinie leidet – ähnlich wie die Konkurrenz aus Finnland – seit Monaten unter der Sperrung des russischen Luftraums, weil die direkten Routen auf vielen Asienstrecken blockiert sind. Die Auslastung der Langstreckenflugzeuge ist dadurch zu gering. Deshalb kommt es für die Leasinggesellschaften nicht überraschend, dass SAS relativ viele Langstreckenflugzeuge abstößt.

Die Flotte der SAS
Durch die Rückgabe der zwei Airbus A350 und der drei Airbus A330-300 würde SAS ihre Widebody-Flotte um fast ein Drittel reduzieren. Denn laut eigenen Angaben besitzt SAS eine der modernsten und sparsamsten Flotten in Europa, die aktuell rund 130 Flugzeuge umfasst, darunter (noch) acht Airbus A330-300 und sechs Airbus A350-900:
- 6 ATR 72
- 20 Bombardier CRJ-900
- 3 Embraer ERJ-195
- 4 Airbus A319-100
- 11 Airbus A320-200
- 52 Airbus A320neo
- 6 Airbus A321-200
- 3 Airbus A321LR
- 7 Boeing 737-700
- 4 Boeing 737-800
- 8 Airbus A330-300
- 6 Airbus A350-900
Flottenverkleinerung zur Kostensenkung
Nach Abschluss der Restrukturierung soll SAS Scandinavian Airlines wieder eine flexible und langfristig konkurrenzfähige Fluglinie sein. Die Umstrukturierung sieht eine Verringerung der Kosten vor. Bis 2026 sollen diese um 7,5 Milliarden schwedische Kronen reduziert werden. Da ein Großteil der oben genannten Flugzeuge geleast ist, ist die Kündigung von Leasingverträgen ein guter Hebel, um die Kosten zu senken. Man habe zwar vor dem Eintritt in das Insolvenzverfahren mit den Leasinggebern gesprochen, die Zugeständnisse reichten jedoch nicht aus.
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