Erst Anfang März hat die vietnamesische Bamboo Airways verlauten lassen, dass sie in naher Zukunft von München aus die vietnamesischen Metropolen Hanoi und Ho Chi Minh City anfliegen möchte. Der Aufbau eines Langstreckennetzes ist Teil einer großangelegten Expansion, zu der offenbar auch die Mitgliedschaft in einer der drei großen Allianzen, womöglich der Star Alliance, gehört.
Zwar hat sich die Aufnahme der ersten Langstrecke nach Prag durch den Ausbruch der Corona-Pandemie erstmal verschoben, doch dem Tatendrang der Vietnamesen tut das keinen Abbruch. So soll die Verbindung nach Prag eben im April und die beiden Routen nach München planmäßig im Juli aufgenommen werden. Eine dritte Destination in Europa scheint schon in der Pipeline zu sein. Das große Projekt für 2020 heißt also: Expansion auf der Langstrecke.
Tritt die vietnamesische Bamboo Airways der Star Alliance bei?
Das zweite große Projekt, das 2021 abgeschlossen werden soll, ist der Aufbau von Partnerschaften. Neben Codeshare-Abkommen beinhaltet das auch einen Allianzbeitritt. Für Bamboo Airways kommen theoretisch die Star Alliance, Oneworld und die SkyTeam Allianz in Frage. Da Vietnam Airlines bereits Mitglied in der SkyTeam Allianz ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein zweiter vietnamesischer Carrier in diesen Verbund aufgenommen wird bzw. aufgenommen werden möchte. Die Star Alliance ist mit sieben Mitgliedern (Thai Airways, Singapore Airlines, Air China, EVA Air, All Nippon Airways, Asiana Airlines und Shenzhen Airlines) in dieser Region bereits gut aufgestellt. Doch wäre es für die Bamboo Airways in Hinblick auf die zukünftige Destination München von Vorteil, einen Partner wie Lufthansa zu haben. Oneworld ist der kleinste der drei großen Verbünde und hat in (Süd-)Ostasien mit Malaysia Airlines, Cathay Pacific und Japan Airlines auch nur drei Mitglieder. Mit München und Prag hat sich Bamboo Airways zwei Destinationen ausgesucht, die von oneworld-Airlines nur spärlich auf der Langstrecke angeflogen werden. Das wäre einerseits eine gute Ergänzung des Netzwerks von oneworld auf der Langstrecke, andererseits halten sich die Optionen für Anschlussflüge in Grenzen.
Neuer Player am Himmel – über Bamboo Airways
Bamboo Airways wurde erst im Jahr 2017 gegründet und ist Teil des FLC Konzerns. Neben dem Flagcarrier Vietnam Airlines und den Billigfliegern Vietjet sowie Jetstar Pacific, ist sie nun die vierte bekannte Airline aus Vietnam. Der Neuling verfolgt ein klares Ziel: Als 5-Sterne-Airline möchten die Vietnamesen neue Standards auf nationalen und internationalen Strecken setzen und das zu erschwinglichen Preisen. 2018 wurden dann gleich 24 Airbus A321NEO und 20 Boeing 787-9 Dreamliner für insgesamt 8,7 Milliarden US-Dollar bestellt. Wie oben erwähnt, ist die erste Nonstop-Verbindung nach Europa bereits finalisiert und bis 2021 sollen auch Routen in die USA angeboten werden. In Asien sind mit Singapur, Malaysia, Indonesien und den Philippinen die nächsten Ziele ausgemacht.

Die gestrichelten Linien zeigen geplante Routen in die USA, nach Australien und zu den wichtigsten Destinationen in Asien an. Dabei konzentriert sich Bamboo Airways offenbar nicht nur auf einen Hub, sondern will Hanoi und Ho-Chi-Minh-City gleichermaßen ausbauen. Aktuell werden 40 Verbindungen angeboten. Das Ziel sind 85 Routen und eine Flotte von ca. 50 Flugzeugen.
Tritt die vietnamesische Bamboo Airways der Star Alliance bei? – Fazit
Es kann fleißig spekuliert werden, ob die Bamboo Airways tatsächlich in der Star Alliance landet. Abhängig davon, wie viele Airlines wegen des Coronovirus die Segel streichen müssen, könnte so manches Plätzchen bei den großen Allianzen wieder frei werden. Je nachdem, wo sich die dritte Destination in Europa befindet, lässt das einen Rückschluss auf die Allianz zu, in die Bamboo Airways eintreten möchte.
Das könnte dich auch interessieren:
- Alle Artikel aus der Kategorie News
- Die Star Alliance – Was ihr als Vielflieger und Meilensammler über die Allianz wissen müsst
- Das sind die Buchungsklassen aller Star Alliance Airlines
Danke aerotelegraph!