Wer in großer Zahl Meilen sammeln möchte, kommt an einer Kreditkarte nicht vorbei. Nicht nur sammelt man dank dieser mit jedem Umsatz im Alltag Meilen bzw. Punkte, auch die häufig angebotenen Willkommensboni für den Neuabschluss einer Kreditkarte können eine wertvolle Starthilfe für das Meilenkonto darstellen. Auch in Österreich ist der Markt für Meilenkreditkarten zwar recht überschaubar, doch mit den Austrian Miles & More, American Express und Diners Club gibt es immerhin drei Unternehmen, die mit ihren Kreditkarten das Meilen Sammeln und Inhabern der Karte Zugang zu Flughafen-Lounges ermöglichen…
Dieser Artikel ist als erste kurze Übersicht über den Kreditkartenmarkt für Meilensammler in Österreich gedacht. Wir fassen zusammen, welche Meilenkreditkarten es in Österreich überhaupt gibt, und wodurch sich diese auszeichnen. Viele weitere und detailliertere Infos findet ihr natürlich auch jederzeit in Meilen sammeln mit Kreditkarten – Masterguide Österreich.
Meilenkreditkarten Österreich: Die Austrian Miles & More Kreditkarten – Der Klassiker
Wie auch in Deutschland gibt Miles & More in Österreich eigene Kreditkarten heraus. Österreichische Meilensammler können zwischen den zwei Grundausführungen Austrian Miles & More World Mastercard Gold und Austrian Miles & More World Mastercard Platinum wählen. Die Platinum Variante bietet umfangreichere Zusatzleistungen als die Gold Variante, kostet allerdings auch mehr (11€/Monat vs. 7,50€/Monat). Miles & More Statusinhaber erhalten die Kreditkarten zu einem reduzierten Jahrespreis. Die Buchung des optionalen Zusatzpakets PLUS führt zu einem umfangreicheren Versicherungspaket. Neben den beiden Ausführungen für Privatkunden gibt es drei Versionen für Selbstständige und Freiberufler, welche durch den Zusatz “Business” gekennzeichnet sind: Austrian Miles & More Business MasterCard Classic, Austrian Miles & More Business MasterCard Gold und Austrian Miles & More Business MasterCard Platinum.
Der bedeutendste Unterschied zwischen den Privat- und Business-Versionen besteht in den unterschiedlichen Sammelraten für Kreditkartenumsätze. Inhaber einer Business Variante erhalten grundsätzlich 1 Miles & More Mile pro 1€ Umsatz. Bei den privaten Kreditkarten sind es 1 Miles & More Meile je 1,50€ Umsatz für die Platinum Kreditkarte und 1 Miles & More Meile je 2€ Umsatz für die Gold Kreditkarte.
Neben der Möglichkeit Meilen mit Umsätzen zu sammeln gibt es noch weitere Gründe, die für einen Abschluss der Austrian Miles & More Kreditkarten sprechen können. So sind die Austrian Miles & More Kreditkarten neben den Diners Club Kreditkarten (mehr dazu weiter unten) und einem Vielfliegerstatus bei Miles & More die einzige Möglichkeit bereits gesammelte Miles & More Meilen vor dem Meilenverfall zu schützen. Prämienmeilen sind allerdings nur dann unbegrenzt gültig, wenn mindestens ein meilenfähiger Umsatz pro Monat getätigt wird.
Inhaber aller Austrian Miles & More Kreditkarten haben die Möglichkeit den Austrian Business Class Check-In Schalter in Österreich zu nutzen. Zudem ist die Nutzung der JET Lounge und SKY Lounges am Flughafen Wien für die meisten Kreditkarteninhaber und eine Begleitperson kostenlos. Nur Inhaber der privaten Austrian Gold Kreditkarte müssen 15 Euro pro Besuch zahlen.
Die privaten Austrian Miles & More Kreditkarten werden regelmäßig mit einem erhöhten Willkommensbonus für Neukunden angeboten. So gibt es für den Abschluss der Austrian Miles & More Platinum Kreditkarte immer wieder einen Willkommensbonus von bis zu 10.000 Meilen, welcher bereits deutlich über hundert Euro wert sein kann (Was sind Miles & More Meilen wert?).
Meilenkreditkarten Österreich: Die American Express Kreditkarten – Flexibel Meilen sammeln
Weniger bekannt als die Austrian Miles & More Kreditkarten sind die österreichischen American Express Kreditkarten. Vielen Vielfliegern und Meilensammlern sind diese sogar völlig unbekannt, und das obwohl die Amex Kreditkarten das vielseitigste Kreditkartenprodukt für Vielflieger und Meilensammler auf dem österreichischen Markt sind. Die Auswahl an American Express Kreditkarten insgesamt ist überschaubar: Für Privatkunden gibt es 5 Standard-Versionen: American Express Blue Card, American Express Green Card, American Express Aurum Card, American Express Gold Card und American Express Platinum Card. Die Green- und Gold-Variante gibt es zusätzlich als Business Version, die sich an Selbstständige, nicht aber an Privatpersonen, richten. Hinzu kommt noch eine American Express BMW Card in zwei Ausführungen, welche überraschend vielseitig ist und sich längst nicht nur an BMW Fahrer richtet.
- 15.000 Membership Rewards Punkte Willkommensbonus
- Bei 7 Vielfliegerprogrammen und 3 Hotelprogrammen gleichzeitig sammeln
- Bis zu 1,5 Punkte (1,2 Meilen) je 1 Euro Umsatz sammeln
- Zugang zu Airport Lounges am Wiener Flughafen
- Keine Jahresgebühr im 1. Jahr
- Zwei kostenlose Zusatzkarten inklusive
Der Grund für die große Beliebtheit der American Express Kreditkarten ist schnell gefunden: Mit den American Express Kreditkarten sammelt man nicht direkt Meilen, sondern zunächst Membership Rewards Punkte, American Express’ eigene Punktewährung. Da diese sich nach Bedarf zu insgesamt acht Vielfliegerprogrammen übertragen lassen (American Express Membership Rewards Punkte in Meilen umwandeln – So funktioniert’s ), sammelt man mit den Amex Kreditkarten bei mehreren Vielfliegerprogrammen gleichzeitig. Zu den Transferpartnern gehören der British Airways Executive Club, Iberia Plus, Air France/KLM Flying Blue, Emirates Skywards, Qatar Airways Privilege Club, SAS EuroBonus, Finnair Plus und Alitalia MilleMiglia. Hinzu kommen außerdem noch die 3 Hotelprogramme Radisson Rewards, Hilton Honors und Marriott Bonvoy. Diese Flexibilität macht Membership Rewards Punkte zu den wertvollsten Punktewährungen, die es gibt.
Hinzu kommt eine konkurrenzlos gute Sammelrate. Denn für alle American Express Karten gilt: Mit jedem umgesetzten Euro sammelt man einen Membership Rewards Punkt. Registriert man sich für das sogenannte Membership Rewards Turboprogramm (zubuchbar für 15 Euro/Jahr), sind es sogar 1,5 Membership Rewards Punkte pro 1 Euro Umsatz. Bei einem Wechselkurs von 5 zu 4 ergibt sich so eine Sammelrate von 1,2 Meilen je 1 Euro Umsatz. Im Gegensatz zu American Express Deutschland kooperiert American Express Österreich leider nicht mit Payback, sodass kein indirekter Transfer zu Miles & More möglich ist.
Abhängig von der Kreditkarte kommen noch zahlreiche weitere Vorteile hinzu. So bieten fast alle österreichischen American Express Kreditkarten ein Reise-Versicherungspaket, darin enthalten sind zum Beispiel eine Reiserücktrittskosten-Versicherung, Auslandsreise-Krankenversicherung, Kfz-Schutzbrief, Mietwagen-Haftpflicht-Versicherung oder Mietwagen-Vollkasko-Versicherung. American Express AT stellt euch die unterschiedlichen Leistungen hier übersichtlich gegenüber.
Eine besondere Erwähnung verdient auch in Österreich die American Express Platinum Kreditkarte, die ein so umfangreiches Leistungspaket bietet, dass sie alle anderen Meilen-Kreditkarten in Österreich mühelos in den Schatten stellt. Mit 600 Euro Jahresgebühr ist die Karte sicherlich kein Schnäppchen, doch wer die umfangreichen Vorteile zu nutzen weiß, erhält ein Mehrfaches an Gegenwert zurück. Die beiden Priority Pässe für Haupt- und Zusatzkarteninhaber ermöglichen den kostenlosen Loungezugang weltweit und kosten bei regulärem Kauf bereits 798€. Zudem können American Express eigene Lounges und ausgewählte Lufthansa Lounges genutzt werden. Ebenfalls enthalten: Zugang zur Fast Lane beim Sicherheitscheck am Wiener Flughafen und ein Elite-Status bei Hotel- und Mietwagen-Partnerprogrammen (z.B. Hilton Honors Gold Status).
Die Diners Club Kreditkarten – Ohne Umwege in die Lounge
Mit Diners Club gibt es in Österreich einen Kreditkartenanbieter, der in Deutschland in diesem Segment nicht aktiv ist. Im Angebot sind mit der Diners Club Vintage Card, Diners Club Gold Card und Diners Club Business Card drei Kreditkarten, die für Vielflieger und Meilensammler interessant sein können.
Meilen kann man mit den Diners Club Kreditkarten nur auf eine Art sammeln: Umsätze. Es gibt weder einen Willkommensbonus (zumindest nicht in Form von Meilen), noch einen Meilenbonus bei Erreichen von gewissen Umsatzschwellen. Stattdessen werden euch für jeden Umsatz Bonuspunkte gutgeschrieben, welche ihr dann in Miles & More Meilen eintauschen könnt (Achtung: Bei Diners Club Gold und Diners Club Business Kreditkarte fällt für die Umwandlung eine jährliche Gebühr von 25 Euro an). Effektiv ergeben sich die folgenden Sammelraten:
- Diners Club Vintage Card: 8 Euro Umsatz = 6 Miles & More Meilen
- Diners Club Gold Card: 8 Euro Umsatz = 4 Miles & More Meilen
- Diners Club Business Card: 8 Euro Umsatz = 8 Miles & More Meilen
Neben der Möglichkeit Meilen zu sammeln steht bei Diners Club der Lounge-Zugang im Vordergrund. So genießt ihr kostenfreien Eintritt zu über 800 Diners Club Lounges (eine Übersicht aller Lounges findet ihr hier bei Diners Club). Einzige Voraussetzung für den kostenlosen Lounge-Zugang ist ein Diners Club Umsatz in den letzten 60 Tagen, wenn ihr die Diners Club Vintage Card nutzt. Im Falle der Diners Club Gold und Business Kreditkarten ist ein Jahresumsatz von 3.600 Euro innerhalb der letzten 365 Tage vor Loungebesuch Voraussetzung. Die Anzahl der kostenlosen Zutritte ist bei der Vintage Card unbegrenzt, während sie sich bei der Gold und Business Card auf 12 Besuche pro Jahr beschränkt.
Bei ca. 20 Euro regulärer Eintrittsgebühr pro Loungebesuch rechnet sich die Jahresgebühr der Diners Club Kreditkarten (Vintage Card: 140€/Jahr, Gold/Business Card: 80€/Jahr) sehr schnell. Alle Karten können regelmäßig für 1 Jahr kostenlos getestet werden. Ein entsprechendes Angebot findet sich häufig auf der österreichischen Miles & More Webseite.
Wie die Austrian Miles & More Kreditkarten bieten auch die Diners Club Kreditkarten den Vorteil Miles & More Meilen vor dem Verfall zu schützen. Der Meilenschutz ist aktiv, sofern ihr für 3 Monate im Besitz einer der Karten seid und monatlich einen meilenfähigen Umsatz tätigt. Wer seine Karte einmal monatlich für einen Kaffee am Morgen benutzt, schützt seine Meilen also vor dem Verfall.
Fliegt ihr mit der Star Alliance und beginnt eure Reise an einem österreichischen Flughafen ergeben sich je nach Abflugort weitere Vorteile. So stehen euch an allen österreichischen Flughäfen die Business Class Check-In Schalter von Austrian Airlines zur Verfügung. Ist euer Startflughafen Wien, kommt ihr zusätzlich noch in den Genuss der Fast Lane Nutzung bei der Sicherheitskontrolle und seid somit noch schneller in der Lounge eurer Wahl.
Zu guter Letzt bieten die Diners Club Kreditkarten noch verschiedene Versicherungspakete, das je nach Karte zum Beispiel eine Reisegepäckversicherung, Reise-Privathaftpflichtversicherung, oder Reisestornoversicherung enthält.
Welche Meilenkreditkarten gibt es in Österreich? – Fazit
Auch wenn es in Österreich vergleichsweise wenige Anbieter von Meilenkreditkarten für Vielflieger gibt, ergeben sich doch gute Möglichkeiten mit Kreditkartenumsätzen Meilen zu sammeln. Im Vergleich mit dem deutschen Markt fällt auf, dass in Österreich seltener Willkommensboni in Form von Meilen oder Punkten angeboten werden. Auch die Anzahl an American Express Transferpartnern ist in Deutschland umfangreicher. Im Gegenzug können österreichische Vielflieger von den Diners Club Kreditkarten samt weltweitem Loungezugang profitieren.
Das könnte dich auch interessieren: