Das Qasr Al Sarab Desert Resort by Anantara gehört zu den spektakulärsten Resorts der Vereinigten Arabischen Emirate. Zu finden in der fast menschenleeren Rub’ al Khali-Wüste im sogenannten Empty Quarter in Abu Dhabi verspricht das Resort einen Aufenthalt, der die Abgeschiedenheit der Wüste mit hohem Komfort verbindet. Das Resort ist bekannt für seine beeindruckende Architektur, die an eine arabische Festung erinnert, und die einzigartige Lage zwischen endlosen Dünen. In diesem Review teile ich meine Erfahrungen zur Buchung, Anreise, den Zimmern, den Einrichtungen und mehr.
Die atemberaubende Wüstenlandschaft in der Umgebung des Hotels diente als Kulisse für den Planeten Arrakis in den 2021 und 2024 erschienenen Dune-Verfilmungen. Während der Dreharbeiten war das Qasr Al Sarab Unterkunft für die Filmcrew. Auch die Wüstenszene in Mission Impossible 7 wurde im Empty Quarter gedreht. Besondere Relevanz hat das Hotel zudem für die Herrscherfamilie des Emirats. Ein separater Gebäudekomplex, der zum Resort gehört, wird ausschließlich von der Herrscherfamilie genutzt. Das Personal der Herrscherfamilie ist so zahlreich, dass das Qasr Al Sarab mit seinen 140 Zimmer, 14 Suiten und 53 Villen während ihrer Besuche für reguläre Touristen geschlossen wird. Das royale Personal wird dann im Hotel untergebracht und von den regulären Hotelmitarbeitern betreut. Man stelle sich vor, wie viele Discovery Dollar der Herrscher mit so einem Aufenthalt sammelt…
Qasr Al Sarab Desert Resort – Buchung & Punkte
Das Qasr Al Sarab gehört zur Anantara-Kette, die Teil des DISCOVERY-Treueprogramms ist. Das Programm erlaubt das Sammeln und Einlösen von Discovery Dollars, eine klassische Punktebuchung, wie man sie von Hilton Honors oder Marriott Bonvoy kennt, ist jedoch nicht möglich. Für meinen Aufenthalt im Qasr Al Sarab Desert Resort by Anantara hatte ich mich daher für eine Direktbuchung über die Hotel-Webseite entschieden. Die Preise beginnen in der Nebensaison bei etwa 300 USD pro Nacht für die günstigste Zimmer-Kategorie, den „Deluxe Garden Room“, können aber in der Hochsaison (November bis März) schnell auf über 600 USD pro Nacht steigen. Frühbucherrabatte oder Pakete mit Halbpension sind oft verfügbar und lohnenswert, da Verpflegung vor Ort teuer sein kann. Anantara bietet zudem gelegentlich Promotions wie „Stay Longer“-Angebote, bei denen man bei längeren Aufenthalten Rabatte erhält.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Anreise & Lage
Das Qasr Al Sarab Desert Resort liegt etwa 200 Kilometer südlich von Abu Dhabi in der Rub’ al Khali, einem der abgelegensten Gebiete der Emirate. Die Anreise erfolgt in der Regel mit dem Auto. Alternativ kann ein Helikopter gebucht werden. Laut Hotel-Webseite kostet ein über das Hotel gebuchter Transfer etwa 250 Euro pro Richtung. Eine Preisangabe für einen Helikopter-Transfer findet sich nicht. Wir entschieden uns für die eigene Anreise mit einem Mietwagen. Die Fahrt vom Flughafen Abu Dhabi (AUH) dauert etwa zwei Stunden und erfolgt über gut ausgebaute Straßen, die größtenteils schnurgerade verlaufen. Fährt man anfangs lange Zeit an einer riesigen Mülldeponie vorbei, die von Müllwagen frequentiert wird, verändert sich die Landschaft später deutlich und wird anschaulicher. Aus der flachen staubigen Umgebung wird zunehmend eine orangefarbene Dünenlandschaft. Das Highlight der Anreise ist die hoteleigene Zufahrtsstraße, die sich auf den letzten Kilometern durch die Dünenlandschaft schlängelt und deutlich mehr Fahrspaß bietet als die geraden Highways.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Check-In
Im Innenhof des Resorts wurden wir vom Team herzlich empfangen. In der Lobby wurden uns kühle Handtücher und ein Willkommensgetränk gereicht. Die Lobby selbst ist ansprechend: Hohe Decken und orientalische Dekorationen schaffen eine besondere Atmosphäre. Eine große Fensterfront am Ende der Lobby lässt Besucher weit in die Wüste blicken.
Die eigentlichen Check-In-Formalitäten waren schnell erledigt und ein Mitarbeiter brachte uns in einem Golfbuggy zu unserem Zimmer. Das Gepäck wurde abgeladen und wir erhielten eine kurze Erklärung des Resorts und des Zimmers.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Zimmertypen
Das Qasr Al Sarab Desert Resort bietet 140 Zimmer, 14 Suiten und 53 Pool Villen. Das günstige Zimmer ist der Deluxe Garden Room mit etwa 45 Quadratmetern. Es folgt der Deluxe Garden Room mit eigener Terrasse. Noch etwas mehr Platz bietet der Deluxe Terrace Room. Es folgen die Suiten. Wenn ich mich nicht irre, bieten alle Zimmertypen und Suiten einen unverbauten Blick in die Wüste, da das Hotel größtenteils einer langen Achse ausgerichtet ist. Die Villen verfügen allesamt über einen eigenen Pool und nehmen zum Teil gigantische Ausmaße an. Etwas abseits gelegen, bieten sie auch mehr Privatsphäre. Eine Karte des Resorts findet sich hier auf der Hotel-Webseite.
- Deluxe Balcony Room (45 m²)
- Deluxe Garden Room (45 m²)
- Deluxe Terrace Room (50 m²)
- Anantara Suite (106 m²)
- Two Bedroom Family Suite (178 m²)
- One Bedroom Anantara Pool Villa (195 m²)
- Royal Pavilion Pool Villa (185 m²)
- Two Bedroom Anantara Family Pool Villa (304 m²)
- Three Bedroom Anantara Family Pool Villa (375 m²)
- Sahra Villa (489 m²)
- Al Sarab Villa (835 m²)
- Majlis (338 m²)
Alle Unterkünfte sind im arabischen Stil mit dunklen Holzmöbeln und modernen Annehmlichkeiten wie einer Nespresso-Maschine und einem großen Bad ausgestattet. Eine detaillierte Erklärung der Zimmertypen findet ihr hier auf der Hotelwebseite.
Unser Zimmer: Deluxe Balcony Room
Wir hatten einen Deluxe Balcony Room gebucht. Bei diesem Zimmer sollte es bleiben, ein Upgrade wurde uns nicht angeboten. Auf der Hotelwebseite wird die Villa wie folgt beschrieben:
“With elevated views of the desert horizon through floor-to-ceiling windows, lose yourself to the overwhelming beauty of the landscape. Rise to coffee and cool morning air out on your private balcony. Soak in an oversized tub for two with your choice of spa products. All deluxe rooms in our 5-star hotel in Abu Dhabi enjoy luxurious amenities and the latest in technology.”
Und tatsächlich bot das Zimmer einen beeindruckenden Blick in die Wüste. Nur ein schmaler Gehweg trennte uns von den Dünen. Das Zimmer verfügte über ein großes Bett, Einbauschrank, Fernsehschrank sowie einen Schreibtisch. Ein Safe, Kaffeemaschine und Minibar waren vorhanden. Als Begrüßungsgeschenk wartete eine Schachtel Pralinen auf uns. Für Wüstenwanderungen standen zwei Wasserflaschen aus Metall bereit. Wasser wurde kostenlos täglich in Glasflaschen zur Verfügung gestellt.
Das Bad war ebenfalls sehr großzügig. Ein Doppelwaschbecken, separates WC und Dusche sowie eine riesige Badewanne waren vorhanden. Shampoo, Duschgel und Conditioner stand in auffüllbaren Behältern bereit.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Pool, Fitness & Spa
Das Qasr Al Sarab verfügt über einen großen Hauptpool, der von Palmen und Liegen umgeben ist. Seit kurzer Zeit wird der Hauptpool von einem neuen Infinity Pool ergänzt, der auf die große Düne blickt. Es gibt ausreichend schattige Liegemöglichkeiten. Der Infinity Pool ist Erwachsenen vorbehalten, während Kinder ausschließlich den Hauptpool benutzen dürfen.
Das moderne Fitnessstudio ist mit diversen Cardio- und Kraftgeräten ausgestattet. Darüber hinaus gibt es auch einen Yoga- und Meditationsbereich.
Für Entspannung sorgt das Anantara Spa, das Behandlungen mit traditionellen arabischen Elementen anbietet – von Massagen mit warmem Sand bis hin zu Hammam-Ritualen.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Die große Düne
Der Hauptgrund für den Besuch des Qasr Al Sarab Desert Resorts dürfte für die meisten Gäste die beeindruckende Wüstenlandschaft. Das Hotel blickt direkt auf die “Big Hiking Dune” (Google). Vom Hotel lässt sich diese in etwa 15 Minuten besteigen. Eine offizielle Höhenangabe konnte ich nicht finden. Laut meiner Smartwatch sollte der höchste Punkt der Düne jedoch etwa 60 Meter über dem Hotel liegen. Von oben eröffnet sich ein herausragender Blick über die Wüste – gerade zum Sonnenuntergang absolut zu empfehlen.
Tipp: Falls ihr einen kleinen Umweg nicht scheut, könnt ihr bei der An- oder Abreise der Moreeb-Düne (Google) einen Besuch abstatten. Mit etwa 300 Metern Höhe ist diese eine der höchsten Sanddünen der Welt.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Wüstenaktivitäten
Da das Resort in der Wüste liegt, gibt es ein großes Angebot an Aktivitäten, das sich um die Umgebung dreht. So kann man die Wüste wahlweise zu Fuß während einer geführten Tour oder aber mit Kamelen, Buggys, Geländewagen oder E-Bikes erkunden. Zudem hält das Hotel Kamele, Pferde, Falken und Windhunde (Salukis), die sich besuchen lassen. Eine Liste der Aktivitäten und aktuelle Preise finden sich hier auf der Hotel-Webseite. Zu den angebotenen Touren gehören zum Beispiel:
- Dune-Bashing mit Geländewagen: ab ca. 130 Euro
- Wüstentour mit Buggy: ab ca. 300 Euro
- Camel Trekking: ab ca. 130 Euro
- Fat-Bike Tour (manuell): ab ca. 50 Euro
- Fat-Bike Tour (E-Bike): ab ca. 90 Euro
- Desert Walk: ab ca. 80 Euro
- Horse Riding: ab ca. 130 Euro
- Archery: ab ca. 65 Euro
- Falcon and Salukis: ab ca. 100 Euro
- Sand Dune Surfing
Beim Check-In wurden wir darauf hingewiesen, dass es an den meisten Tagen eine kostenlose Aktivität zum Ausprobieren gibt. So konnten wir während unseres Besuches die Windhunde und Pferde besichtigen. Auch an einer kurzen Dune-Surfing Aktivität nahmen wir teil.
Das Highlight war jedoch klar eine geführte Fahrradtour zum Sonnenaufgang. Dank Elektromotor und dicken Reifen ging es munter die Dünen hoch und runter. Unterwegs legten wir noch einen Stopp am Oryx-Gehege ein. Die Gattung war stark gefährdet, steht aufgrund von Zuchtprogrammen und Auswilderungen heute wieder besser da.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Restaurants
Wie man es von einem Resort der Größe des Qasr Al Sarab erwarten kann, gibt es mehrere Restaurants und Bars.
- Al Waha – “Semi à la carte breakfast with global flavours” (Link)
- Suhail – “Rooftop lounge and upscale grill” (Link)
- Ghadeer – “Global flavours dining and poolside bar” (Link)
- Al Falaj – “Distinctive flavours of Middle Eastern cuisine set amidst the breathtaking dunes” (Link)
- Al Liwan – “All-day lobby lounge” (Link)
- Naseem Pool Bar – “Signature beverages and relaxed dining by the pool” (Link)
- AMANIE – “celebrates the rich culinary traditions of the Mediterranean” (Link)
Das Al Waha war jeden Morgen unsere erste Anlaufstelle. Ein sehr umfangreiches Frühstücksbuffet, das um ein À-la-Carte-Menu ergänzt wird, ließ kaum einen Wunsch offen. Neben frischen Backwaren und anderen westlichen Speisen standen auch arabische, indische und asiatische Gerichte zur Auswahl. Sitzgelegenheiten standen im klimatisierten Innenraum oder auf der die Wüste überblickenden Terrasse zur Auswahl.
Auch bei den Restaurants besteht eine solide Auswahl. Suhail bietet gehobene Küche mit Fokus auf Steaks und Fleischgerichten und einen tollen Blick auf die Dünen bei Nacht. Besonders gut gefiel uns “Al Falaj” – unter offenem Himmel gab es mehrgängiges, sehr fleischlastiges, Menü mit lokalen Speisen.
*Al Liwan* ist eine lässige Option mit leichten Snacks, Kaffee und Shisha im Lounge-Stil. Besonders empfehlenswert ist das *Dining by Design*: Ein privates Abendessen in den Dünen mit Fackelbeleuchtung und maßgeschneidertem Menü – teuer (ab ca. 150 USD pro Person), aber ein Highlight. Die Preise sind generell etwas höher. Wir bestellten meist jeweils eine Hauptspeise plus eine Vor- oder Nachspeise zum Teilen sowie ein nichtalkoholisches Getränk und zahlten in etwa 100 Euro oder mehr pro Abend. Trinkt man Alkohol, kann es schnell deutlich teurer werden. Die genauen Preise lassen sich den oben verlinkten Menüs entnehmen.
Qasr Al Sarab Desert Resort – Fazit
Das Qasr Al Sarab Desert Resort by Anantara ist ein außergewöhnliches Hotel, das mit seiner isolierten Lage innerhalb der Rub’ al Khali-Wüste beeindruckt. Der Kontrast zu Abu Dhabi und Dubai könnte größer kaum sein. Der riesige “Sandkasten” vor dem eigenen Hotelzimmer lässt das innerliche Kind aufleben und ist für sich genommen schon einen Besuch wert. Zusammen mit dem luxuriösen und optisch ungewöhnlichen, aber beeindruckendem Hotel ist ein Besuch absolut empfehlenswert. Einziger Kritikpunkt: Die Abgelegenheit bedeutet, dass man auf das Resort angewiesen ist, was die Kosten in die Höhe treiben kann.