Ab Juni 2025 werden die Preise für Prämienflüge mit Lufthansa, Swiss, Austrian und Lufthansa City einem dynamischen System unterliegen und sich an den Revenue-Preisen der Airlines orientieren. Der Miles & More Awardchart wird für diese Airlines zukünftig keine Relevanz mehr haben. Nun hat Miles & More einige Beispiele geteilt, die erste Rückschlüsse auf die neue dynamische Preislogik ziehen lassen.
Nach großer Kritik an der intransparenten Kommunikation der Programmänderungen hat sich Miles & More doch entschlossen, Beispiele für die neuen dynamischen Preise zu teilen. Uns und anderen Bloggern wurde ein gutes Dutzend Preisabfragen für Economy und Business Class Prämienflüge auf der Kurz- und Langstrecke zugesandt. Die Beispiele nennen jeweils die Preise für einen Flug im Light, Basic, Basic Plus und Flex Tarif auf einer bestimmten Strecke an einem bestimmten Datum. Für die First Class wurden keine Beispiele genannt.
Innereuropäische Economy Prämienflüge teils deutlich günstiger
Eines der zentralen Versprechen der von Miles & More angekündigten Änderungen ist, dass Economy Prämienflüge zum Teil deutlich günstiger werden. Dies lässt sich zumindest anhand der gelieferten Beispiele bestätigen. So ergibt sich für die innereuropäischen Strecken unter den Beispielen eine Preisspanne im Light Tarif von 1.400 bis 12.950 Meilen return, wobei der Mittelwert eher 10.000 Meilen beträgt. Das liegt in der Tat deutlich unter dem aktuell im Miles & More Awardchart angegebenen Preis von 35.000 Meilen return. Ein Blick auf die anderen beiden Tarifklassen zeigt, dass der teuerste Flex Tarif ungefähr diese 35.000 Meilen widerspiegelt und dabei um etwa ± 10 Prozent variiert. Der Classic Tarif wiederum liegt preislich dazwischen und weist Werte von etwa 17.000 bis 23.000 Meilen return auf.
Fazit: Basierend auf der begrenzten Anzahl an Beispielen lässt sich vermuten, dass sich Economy Prämienflüge im Flex Tarif auf innereuropäischen Strecken preislich am bisherigen Awardchart orientieren. Miles & More Teilnehmer, die bereit sind striktere Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen zu akzeptieren sowie ggf. auf Gepäck verzichten, können mit dem Classic oder Light Tarif deutlich sparen.
Große Preisspanne auch bei interkontinentalen Economy Prämienflügen
Auch für Economy Flüge auf der Langstrecke ergibt sich auf Basis der von Miles & More gelieferten Beispiele eine sehr große Preisspanne. So werden für einen Economy Prämienflug von Frankfurt nach New York und zurück an zwei verschiedenen Daten Preise von 13.120 Meilen (Light Tarif) bis 139.935 Meilen (Flex Tarif) genannt – in etwa ein Faktor von 10 zwischen dem günstigsten und teuersten Preis. Beschränkt man sich auf ein einzelnes Datum ist die Preisspanne immer noch sehr hoch, reduziert sich aber auf einen Faktor von etwa 3 bis 7.
Auffällig ist, dass für die genannten Preisbeispiel zum Teil bereits der Light Tarif teurer ist als der aktuelle Meilenpreis im Miles & More Awardchart. Ein Economy Flug von Frankfurt nach New York und Los Angeles und zurück im Flex Tarif ist im Schnitt etwa doppelt so teuer wie bisher. Gewählt wurden Flüge im Sommer 2025, was das hohe Preisniveau begründen könnte. Ein weiteres Beispiel für einen Economy Flug von Frankfurt nach Mumbai zeigt einen Flex Tarif, der in etwa mit dem Awardchart vergleichbar ist. Für die günstigeren Tarife werden deutlich niedrigere Preise genannt.
Fazit: Basierend auf der begrenzten Anzahl an Beispielen kann man davon ausgehen, dass sich für Economy Prämienflüge auf der Langstrecke die bisherigen Preise aus dem Miles & More Awardchart nur dann unterbieten lassen, wenn man bereit ist, den Light oder Basic Tarif zu buchen. Basic Plus und Flex Tarif können bezogen auf den aktuellen Awardchart bis zu doppelt so teuer sein.
Kleinere Preisspanne für Business Class Flüge
Für die Business Class nennt Miles & More insgesamt nur vier Beispiele (Hamburg – Singapur, Hannover – Miami, Frankfurt – Dubai, Frankfurt – San Francisco). Hier lässt sich beobachten, dass die Preisspanne zwischen dem günstigsten (Basic) und dem teuersten (Flex) Tarif deutlich geringer ist und sich auf etwa 20 Prozent beläuft. Dabei ist der Basic oder Basic Plus Tarif am ehesten mit dem aktuellen Miles & More Awardchart vergleichbar. Möchte man den Flex Tarif buchen, muss man im Vergleich zu heute mit bis zu 20 Prozent mehr Meilen rechnen. Dies entspricht in etwa der Abwertung des Miles & More Awardcharts für die übrigen Partnerairlines des Programms. Das Beispiel Hamburg – Singapur lässt darauf schließen, dass es im Gegensatz zu den Preisen für Partnerairlines für Südostasien-Strecken zu einer leichtern, aber keiner drastischen Preiserhöhung kommen wird.
Fazit: Für Business Class Prämienflüge ergibt sich eine geringere Preisspanne als für Economy Prämienflüge. Basierend auf der begrenzten Anzahl an Beispielen müssen Miles & More Teilnehmer zukünftig etwas mehr Meilen aufwenden oder striktere Umbuchungs- oder Stornierungsbedingungen akzeptieren.
Miles & More teilt Beispiele für dynamische Preise – Fazit
Die Rückschlüsse, die wir in diesem Artikel auf die dynamischen Preise bei Miles & More gezogen haben, basieren auf nur gut einem Dutzend Beispielen und sollten daher mit Vorsicht betrachtet werden. Sie scheinen jedoch schlüssig in Bezug auf die restlichen Ankündigungen seitens Miles & More. Economy Prämienflüge können zukünftig deutlich günstiger sein. Allerdings erkauft man sich den niedrigeren Preis wohl mit strikteren Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen oder weniger Gepäck. Für die Business Class scheint man sich auf Preiserhöhungen einstellen zu müssen. Um das aktuelle Preisniveau zu erzielen, müsste man sich auch hier mit strikteren Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen anfreunden. Zu First Class Prämienflügen lässt sich bisher keine Aussage machen.
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