Zum ersten Mal hörte ich von SkyAlps als Gerüchte in den Medien aufkamen, die Fluglinie würde eine Verbindung zwischen Friedrichshafen und Frankfurt aufnehmen, nachdem Lufthansa sich wegen Kapazitätsengpässen auf dieser Route zurückziehen musste. Aus der Route ist zwar (bislang) nichts geworden, doch die kleine Airline aus Südtirol hat weitere Pläne in der Schublade und möchte Nischen besetzen. In diesem Kurzportrait werfen wir einen Blick auf SkyAlps und was die Fluglinie auszeichnet.
Was ist SkyAlps?
SkyAlps wurde im Jahr 2021 von der Unternehmerfamilie Gostner gegründet. Noch im selben Jahr fand der Erstflug statt. Seitdem ist die Südtiroler Fluglinie innerhalb weniger Jahre stark gewachsen und hat sich vom Urlaubsflieger zu einem Allrounder entwickelt. 2022 beförderte man rund 65.000 Passagiere. 2023 waren es bereits rund 105.000 Fluggäste. Seit Januar 2023 verfügt SkyAlps über ein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) und ist somit offiziell, neben Aeroitalia, Air Dolomiti, ITA Airways und Neos, die fünfte aktive Fluggesellschaft Italiens. Sitz und Heimatflughafen befinden sich gleichermaßen am Flughafen Bozen. Als IATA-Code wurde den Südtirolern “BQ” zugewiesen. Mit ihren Bombardier-Turboprops kann SkyAlps bestimmte Kurzstrecken rentabel betreiben, die größere Airlines aus Kostengründen aus dem Programm genommen haben. Dadurch begrüßt SkyAlps immer mehr Geschäftsreisende an Bord ihrer Flugzeuge.

Streckennetz von SkyAlps
SkyAlps verbindet inzwischen über 20 europäische Städte mit italienischen Zielen. Heimatflughafen ist der Flughafen Bozen (BZO) und weitere Basen der Fluglinie findet man in Verona und am Flughafen Rom-Fiumicino. Von Bozen steuert die Airline im anstehenden Sommerflugplan 2024 Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Kassel und Stuttgart an. Zudem gelangt man von Bozen nach Süditalien, auf die italienischen Mittelmeerinseln Sizilien und Sardinien, nach London sowie nach Korfu und Ibiza. Umsteigeverbindungen, wie beispielsweise Hamburg – Bozen – Catania, lasssen sich leider nicht buchen. Weitere Routen von oder nach Deutschland sind: Hannover – Stuttgart (punktuell), Hannover – Verona (punktuell), München – Mostar und Düsseldorf – Linz.

Zubringerdienste von Bozen und anderen Regionalflughäfen an die großen Drehkreuze sollen zukünftig weiter in den Fokus rücken. Beispielsweise gab es im Januar 2024 Gerüchte, dass SkyAlps eine Verbindung zwischen Friedrichshafen und Frankfurt aufnehmen könnte, nachdem Lufthansa wegen Kapazitätsengpässen kurzfristig diese Route streichen musste. Bislang kam diese Verbindung nicht zustande, doch die Airline befindet sich mit mehreren Flughäfen in Gesprächen, um weitere Regionalstrecken ins Netzwerk aufzunehmen.
Flotte von SkyAlps
SkyAlps verfügt über eine Einheitsflotte, die nur aus Flugzeugen des Typs Bombardier DHC-8-Q400 besteht. Hierbei handelt es sich um ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug, das gut für Kurzstrecken und für den Anflug zwischen den Bergen auf den Flughafen Bozen geeignet ist. Momentan hat man sechs Flugzeuge, die über 76 Sitzplätze verfügen, in Betrieb. In naher Zukunft sind es sieben Flugzeuge. Im Laufe des Jahres könnte die Flotte auf bis zu 14 Maschinen erweitert werden. Das Durchschnittsalter der SkyAlps-Flotte liegt bei 15,5 Jahren. Mehrere Flugzeuge waren in der Vergangenheit bereits für Air Berlin oder für Austrian Airlines, bzw. deren ehemalige Tochtergesellschaft Tyrolean Airways, unterwegs.
Reiseklassen und Service an Bord
SkyAlps bezeichnet sich selbst als „Boutique Airline” und möchte sich durch Servicequalität und Komfort an Bord abgrenzen, ohne deutlich teurer als die Konkurrenz zu sein. SkyAlps bietet zum Beispiel eine kostenfreie Auswahl an Snacks und Getränken, die hauptsächlich von Südtiroler Unternehmen hergestellt werden. So findet man beispielsweise eine monatlich wechselnde Weinkarte mit vier regionalen Weinen an Bord. Verschiedene Reiseklassen gibt es nicht, die Bombardier DHC-8-Q400 sind einheitlich in einer 2-2 Konfiguration bestuhlt.
Ein eigenes Loyalitätsprogramm bzw. eine Partnerschaft mit einem Programm einer anderen Airline bietet SkyAlps derzeit nicht an. Doch je mehr Geschäftsreisende bzw. Vielflieger zur Kundengruppe zählen, desto größer wird die Nachfrage. Ähnlich wie bei neuen Routen prüft die Fluglinie mögliche Optionen und/oder Partnerschaften.
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