Im vergangenen September gab die Lufthansa Group die Verlängerung der Wet Lease-Partnerschaft mit airBaltic bekannt. Kurz darauf tauchten Berichte auf, dass Lufthansa offenbar eine Beteiligung an der lettischen Fluglinie prüfe, die im laufenden Jahr einen Börsengang plant. Am 29. Januar 2025 hat die Lufthansa Group nun zehn Prozent an airBaltic in Form von Wandelaktien erworben. Am 30. Juni 2025 genehmigte das Bundeskartellamt den Einstieg von Lufthansa bei airBaltic.
Lufthansa plant Einstieg bei airBaltic
Mitte September 2024 berichteten die beiden Nachrichtenagenturen „Reuters“ und „Bloomberg“, dass Lufthansa über eine Beteiligung bei airBaltic nachdenke. airBaltic befand sich fast vollständig im lettischen Staatsbesitz, allerdings bereitete man einen Börsengang vor, der noch im Jahr 2024 vollzogen werden sollte. Kurz darauf bestätigte Air-Baltic-Chef Martin Gauss Gespräche mit einem möglichen Investor. Am 29. Januar 2025 verkündete die Lufthansa Group in einer Pressemeldung, dass man eine Vereinbarung über den Kauf von Wandelaktien unterzeichnet habe. Die Lufthansa Group zahlt 14 Millionen Euro, was einem Anteil von zehn Prozent an airBaltic entspricht. Diese Transaktion ermöglicht es dem deutschen Konzern, nach einem Börsengang von airBaltic, die Wandelaktien in Stammaktien umzuwandeln. Die Höhe der Beteiligung orientiert sich dann am Marktpreis der lettischen Fluglinie, beträgt aber mindestens fünf Prozent. Außerdem erhält die Lufthansa Group einen Sitz im Aufsichtsrat von airBaltic. Der Erwerb der Wandelaktien war für das zweite Quartal 2025 geplant, sofern keine Wettbewerbsbehörde Bedenken äußert.
Am 30. Juni 2025 gab das Bundeskartellamt dann seine Freigabe für den Deal. Somit darf Lufthansa eine Minderheitsbeteiligung von zehn Prozent an airBaltic erwerben. Trotz ihrer Genehmigung hat die Behörde für einige Strecken zwischen Deutschland und dem Baltikum “erhebliche wettbewerbliche Bedenken”, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, in einer Pressemeldung. Doch bei den betroffenen Strecken handelt es sich um umsatzschwache Verbindungen, sogenannte Bagatellmärkte. Bei diesen Bagatellmärkten ist ein Einschreiten des Bundeskartellamts nicht möglich und deshalb wird die angestrebte Beteiligung der Lufthansa freigegeben.
airBaltic ist etablierter Wet Lease-Partner der Lufthansa Group
airBaltic wurde 1995 gegründet und hat sich zum bedeutendsten Carrier im Baltikum entwickelt. Die lettische Fluglinie steuert selbst über 70 Ziele an, hat sich aber auch als Wet Lease-Anbieter etabliert. Das bedeutet, dass airBaltic ihre Flugzeuge samt Crew an andere Airlines vermietet. Davon profitieren auch verschiedene Airlines der Lufthansa Group, die seit 2019 mit airBaltic zusammenarbeiten. Am 13. September 2024 gab die Lufthansa Group in einer Pressemeldung bekannt, dass man die Wet Lease-Partnerschaft ab dem Sommerflugplan 2025 für drei weitere Jahre verlängert hat. Bis zu 21 Airbus A220-300 (airBaltic hat nur dieses Modell in der Flotte) der Letten könnten im Sommer 2025 im Auftrag der Lufthansa Group unterwegs sein, im Winter noch fünf Flugzeuge. Der geplante Einstieg der Lufthansa Group baut auf den bestehenden Wet Lease-Vertrag auf und soll airBaltic als strategischen Partner enger an Lufthansa binden.
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