Wie erwartet hat Lufthansa den Zubringervertrag mit Condor verlängert. Ursprünglich hatte Lufthansa diese langjährige Vereinbarung mit Condor im Dezember 2020 zum Juni 2021 gekündigt. Dagegen reichte Condor Beschwerde ein und die Europäische Union schaltete sich Ende März ein.
Lufthansa lenkt im Streit um Zubringervertrag ein
Die EU-Kommission unterstützte Condor im Streit mit Lufthansa um die Kündigung des Special Prorate Agreements. Die EU-Wettbewerbshüter sahen, mit Blick auf die milliardenhohe Staatshilfe, einen Wettbewerbsverstoß der Lufthansa. Durch das Special Prorate Agreement war der Ferienflieger in der Lage, die Zubringer der Lufthansa nicht nur über eigene Vertriebskanäle anzubieten, sondern diese Zubringerflüge auch selbst zu bepreisen. So konnten Reisende einen Zubringerflug mit Lufthansa und eine Langstrecke mit Condor in einem Ticket buchen. Diesen Vorteil für Reisende bietet zwar auch ein Interlining-Abkommen, doch der entscheidende Vorteil für Condor ist das eigenständige Bepreisen des Zubringers.

Neben der EU sieht offenbar auch das Bundeskartellamt, nach vorläufiger Prüfung, die Condor im Recht. Der große Netzcarrier würde mit Hilfe von Staatshilfen versuchen, die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen. Durch den Druck der Behörden hat Lufthansa im Streit eingelenkt und den Zubringervertrag mit Condor bis zum März 2022 verlängert. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte ein Sprecher des Kranichs:
„Lufthansa hat sich bereit erklärt, den SPA-Vertrag mit Condor noch bis März 2022 weiterzuführen.”
Condor ließ nur verlauten, dass man in Gesprächen mit der Lufthansa sei. Laut Reuters läuft beim Bundeskartellamt ein Hauptsacheverfahren. Bei einem Hauptsacheverfahren muss spätestens nach zwölf Monaten eine Entscheidung gefallen sein. Bis zum Ablauf des verlängerten Special Prorate Agreements wird es also eine (endgültige) Entscheidung geben.
Auswirkungen auf Eurowings und Edelweiss?
Die Verlängerung des Abkommens könnte Auswirkungen auf die touristische Sparte des Konzerns haben. Denn die Lufthansa Group begründete die Beendigung des Zubringerabkommens stets mit der zunehmenden Fokussierung des Konzerns auf das touristische Geschäft. Es ginge darum, die Flugzeuge der touristischen Airlines, wie Eurowings und Edelweiss, auszulasten.
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