Anlässlich meines Star Alliance Gold Status Run mit EuroBonus ging es für mich in der SAS Premium Economy Class im Airbus A330-300 von Stockholm nach Miami. Ich bin noch nie zuvor in dieser Reiseklasse geflogen, dementsprechend gespannt war ich darauf, was SAS ihren Passagieren an Bord so bietet…
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Die wichtigsten Daten
- Airline: SAS Scandinavian Airlines
- Flugzeugtyp: Airbus A330-300
- Flugnummer: SK957
- Reiseklasse: Premium Economy
- Kabinen-Konfiguration: 2 – 3 – 2
- Kabinen-Größe: 56 Sitze
- Sitzabstand: 38 Zoll / 96,5 cm
- Sitzbreite: 18,3 Zoll / 46,5 cm
- Bildschirmgröße: 12 Zoll / 30,5 cm
- Recline: Unbekannt / Fußablage
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Lounge und Boarding
Was die Premium Economy Class bei SAS von den meisten Konkurrenten am Boden unterscheidet ist der inkludierte Business Class Check-In sowie der Loungezugang zu den SAS eigenen Lounges, in meinem Fall war dies die SAS Star Alliance Gold Lounge Stockholm. Viel geändert hat sich hier im Hinblick auf Corona nicht wirklich viel, außer, dass eine Maskenpflicht galt. Es hgab ein ordentliches Frühstücksbuffet, zahlreiche verschiedene Getränke und viel Platz zum Ausbreiten.
Besonders praktisch war der Zugang zur Lounge, da mein Flug nach Miami etwa 1,5 Stunden Verspätung hatte, und ich hier die Zeit zur Überbrückung ganz angenehm verbringen konnte. Zur neuen Boardingzeit ging es dann zum Gate, wo noch einmal sämtliche Formalitäten für die Einreise in die USA überprüft wurde (PCR/Antigen-Test, Einreiseformular, Impfung). Auch hier steht den Passagieren der Premium Economy Class die Business-Line zur Verfügung. Nach einem raschen Blick auf die Dokumente wurde ich durchgewunken und in den Gate-Wartebereich gelassen. Dieser ist für sich schon fast so beeindruckend wie andernorts eine Lounge, mit separaten WCs, Tischen mit Ladestationen und zahlreichen Sitzgelegenheiten.

Kurze Zeit darauf begann dann bereits das Boarding, wobei Business Class- und Premium Economy Class Passagiere sowie Star Alliance Gold Mitglieder zuerst einsteigen durften. An Bord stellte ich dann fest, dass die Premium Economy Class nur zu etwa einem Drittel belegt war und ich einen freien Nebensitz hatte. Was es bei SAS Plus (so nennt SAS ihr Premium Economy Produkt) nicht gibt, ist ein Willkommensgetränk nach dem Boarding.
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Die Kabine
Die Konfiguration der SAS Plus Kabine im A330-300 ist dabei die größte in der Flotte, mit 8 Reihen in einer 2-3-2 Anordnung. Sowohl im A340-300 als auch im A350-900 sind nur 4 Reihen à 2-3-2 bzw. 2-4-2 verbaut, somit wirkt die Kabine mit ihren 56 Sitzen recht groß.

Die Premium Economy Class beginnt direkt nach Tür 2 und erstreckt sich bis über die Mitte des Flügels. Vorne ist der Bulkhead mit einem Holz-Finish, nach hinten ist die Kabine mit einem Vorhang von der Economy Class getrennt.
Die WCs unmittelbar vor der SAS Plus Kabine sind dabei für Business Class Reisende reserviert, stattdessen müssen die Toiletten bei Tür 3 in der Economy Class benutzt werden. Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen, außer vielleicht, dass die Sauberkeit auf den WCs nicht unbedingt die bestmögliche war, wobei ich hier meinen Mitpassagieren die Schuld gebe, nicht der Crew.
Insgesamt wirkt die Kabine sehr hell und aufgeräumt und dadurch, zumindest in meinen Augen sehr bequem, was sicher am hellen Bulkhead, aber auch an den hellgrauen Sitzen liegen dürfte.
Nachdem das Boarding relativ zügig beendet war (die Business Class war bis auf den letzten Platz besetzt, und auch die Economy Class war gut voll) ging es dann los in Richtung Miami.
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Sitz
Auch bei SAS ist der Sitz in der Premium Economy Class trotz des Namens – SAS Plus – mehr oder weniger gewöhnlich im Vergleich zur Konkurrenz und näher am Economy Produkt als am Business Class Produkt. Aber schon allein die Breite und der Abstand zum Vordermann machen einen sehr guten ersten Eindruck im Hinblick auf einen langen Flug. So hat jeder Passagier seine eigene Armlehne und muss auch nicht auf dem Mittelsitz darum kämpfen. Einen Nachteil bringt die breite Armlehne jedoch mit sich, und das ist die große Lücke zwischen den Sitzen. So sieht man Nacht mehr oder weniger unfreiwillig was auf dem Monitor schräg vor einem so abgespielt wird, jedenfalls dann, wenn man keinen Gebrauch von der Augenmaske macht.
Auf jedem Sitz befand sich bereits beim Boarding ein Kissen und eine Decke. Einen Vergleich zur SAS Economy Class kann ich nicht ziehen, aber beides wirkte höherwertig als das, was ich von der Economy anderer Airlines kenne.
Sowohl was den Stauraum als auch die Sitzeinstellungen betrifft gibt es nicht allzu viel zu schreiben, denn bis auf Tasche im Vordersitz bzw. den Knopf an der Seite um die Rückenlehne zu verstellen gibt es nichts weiter, lediglich die Kopfstütze lässt sich manuell in der Höhe und seitlich verstellen. Neben dem IFE Monitor gibt es noch eine kleine Halterung für Jacken oder ähnliches, und eingeklappt an die Tasche im Vordersitz ist die Fußstütze, welche der Beinfreiheit nicht im Wege ist und dennoch für zwischendrin ganz bequem ist.
Direkt neben dem Monitor befindet sich ein USB-Anschluss zum Aufladen eurer Geräte sowie einer von zwei Kopfhörereingängen (der andere ist in der Mittelarmlehne). Ein weiterer Stromanschluss befindet sich mittig zwischen den beiden Vordersitzen.
Für die eine kleine Getränkerunde mit Snacks bietet die Konsole in der Mittelarmlehne sowie das ausfahrbare Mini-Tischchen genügend Platz. Um zu Essen oder zu arbeiten kann dann, ebenfalls aus der Mittellehne, der richtige Tisch befördert werden. Ausgeklappt ist dieser ziemlich groß. allerdings auch ein wenig wackelig bzw. auf einer Seite leicht geneigt
Insgesamt hat der Sitz einen durchaus positiven Eindruck bei mir hinterlassen, wenngleich der Stauraum etwas mehr und das Wackeln des Tisches etwas weniger sein könnte. Die Beinfreiheit und Sitzbreite ist mehr als ausreichend, die Polsterung weich und bequem, und Strom ist auch vorhanden.

meilenoptimieren Hotels - Luxushotels mit exklusiven Vorteilen buchen
Bucht ihr über meilenoptimieren Hotels erhaltet ihr bei jedem Aufenthalt wertvolle Vorteile – und das unabhängig davon, ob ihr einen Status beim jeweiligen Hotelprogramm habt oder jemals in einem Hotel der Kette übernachtet habt.






SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Entertainment und WiFi
Der IFE Monitor, welcher im Vordersitz untergebracht ist, ist ausreichend groß um darauf Filme und Serien zu schauen bzw. die Airshow anzusehen. Sollte euer Vordermann den Sitz nach hinten klappen, so könnt ihr den Monitor entsprechend kippen, so dass ihr immer noch seht was abgespielt wird. Die Bedienung erfolgt dabei ausschließlich via Touchscreen, es gibt keine Fernbedienung am Sitz.
Ob man während der Pandemie das Angebot heruntergeschraubt hat, oder das SAS-typisch ist, kann mir vielleicht einer unserer Leser sagen, aber die Film und Serienauswahl war, gelinde gesagt, bescheiden. Nicht einmal 40 Filme und noch deutlich weniger Serien, mit nur vereinzelten Episoden, stehen den Passagieren zur Verfügung. Die sogenannten “New Releases” waren weder sonderlich neu noch irgendwelche Blockbuster, so dass ich nur jedem empfehlen kann, die eigene Filmsammlung mitzunehmen oder ein gutes Buch einzupacken.
Die Airshow von SAS lässt sich im Gegensatz zu einigen anderen Airlines nicht wirklich interaktiv bedienen, sondern ist im Grunde Standard. Allerdings ist eine Sache positiv aufgefallen, und zwar, dass der A330-300 eine Kamera unter dem Rumpf besitzt, was bei diesem Flugzeugmodell wohl auch nicht sehr häufig vorkommt. Umso besser in diesem Fall.
Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das kostenlose WiFi, welches es für alle Passagiere von SAS Plus und der Business Class, sowie EuroBonus Gold und Diamond gibt. Bei mir hat die Verbindung mit dem iPhone leider nicht funktioniert, andere Passagiere schienen aber kein Problem zu haben. Aber selbst in der Economy Class ist der Preis mit 19 Euro sehr fair, da es meines Wissens kein Datenlimit gibt.
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Essen und Service
Zunächst ein paar Worte zum Service: Auf beiden Flügen war der Service wirklich hervorragend, hier gibt es definitiv nichts zu bemängeln. Man hat Corona nicht als Ausrede gesehen, um sich vor den Passagieren in der Galley zu verstecken, was wohl gerne bei anderen Airlines vorkommt. Stattdessen ist man selbst außerhalb der Essenszeiten durch die Kabine gegangen und hat den Passagieren proaktiv Kaffee, Tee oder andere Getränke angeboten und hatte dabei immer ein Lächeln hinter der Maske.
Der Service startete bereits kurz nach dem Start mit einer Runde Drinks (sowohl für die Snacks als auch für den Hauptgang) und gesalzenen Nüssen. Praktisch: Auf dem IFE Monitor sieht man alle verfügbaren Getränke (bestellen geht allerdings (noch) nicht darüber).
Kurz darauf kam dann schon das Tablett mit dem Essen, bestehend aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert, sowie Brot und eine Art Cracker als Beilage. Ein Menü gab es nicht, sondern es wurde eine Durchsage mit den beiden zur Auswahl stehenden Optionen gemacht. Ich entschied mich für die Pasta mit Hühnchen an Pilzsauce und Bohnen.
Nach etwa fünf Stunden Flug gab es zudem einen Wrap als Zwischenmahlzeit, sowie kurz vor der Landung noch einmal einen Salat mit Beilagen.
Auf dem Rückflug verhielt es sich ähnlich, kurz nach dem Start wurden wieder Snacks und Getränke ausgegeben und ein Tablett mit Essen wurde ausgegeben. Dieses Mal gab es Kartoffeln mit Gulasch und Gemüse.
Das Essen war nicht schlecht, aber es orientiert sich doch eher an der Economy Class als an der Business Class. Dies zeigt sich bei der beschränkten Auswahl – Fleisch oder Fisch – der Präsentation, sowie auch am Geschmack. Es muss kein 5-Gänge-Menü sein, aber etwas besser dürfte es dennoch sein. Das Dessert war zum Beispiel unglaublich süß, und das kommt von jemandem, der Süßes wirklich gern hat ;)
Insgesamt war ich dennoch zufrieden mit dem Gebotenen, vor allem die Getränkeauswahl hat mich überzeugt, zusammen mit dem Service. Gut Essen kann man ja wieder zurück auf dem Boden.
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Amenities
Bei SAS erhalten auch die Reisenden in SAS Plus ein Amenity Kit – eine Schuhtasche, in welcher sich eine Zahnbürste mit Zahnpasta, Ohrstöpsel, sowie eine Schlafmaske befinden. Gerade Schuhtaschen kann man eigentlich immer brauchen, von daher eine gute Sache.
SAS Premium Economy Class Airbus A330-300 – Fazit
Insgesamt war ich mit meinen beiden Flügen in der SAS Premium Economy Class sehr zufrieden. Besonders der Sitz als solches hat mich überzeugt, denn er ist weich und bequem und man kann problemlos einige Stunden mit zurückgeklappter Lehne verbringen und dösen, lesen, oder Filme schauen. Schlafen war übrigens für mich nicht möglich, was aber an mir liegt, nicht am Sitz. Ausbaubedarf besteht bei SAS Plus hingegen sowohl beim Entertainment als auch bei den Speisen, hier ließe sich meines Erachtens mit wenig Aufwand viel bewirken.
Wenn der Preis stimmt, würde ich jederzeit wieder mit SAS Plus in die USA oder nach Asien fliegen, speziell auf einem Tagflug, und gerne auch mal im neuen A350-900.
Das könnte dich auch interessieren: