Air India hat nicht gerade den besten Ruf, was den Service am Boden und in der Luft sowie die Kabinenprodukte angeht. Nebenbei steht Air India auch finanziell wenig gut da. Denn in Indien ist sie seit Längerem aggressiver Low-Cost-Konkurrenz ausgesetzt. Im Oktober 2021 hat sich der indische Mischkonzern Tata Group dazu entschlossen die verstaatlichte Air India mit seiner Holdinggesellschaft Tata Sons zu übernehmen. Dass sich dadurch in den kommenden Jahren bei Air India vieles verändern wird, gilt als sicher.
Tata Group und Air India haben eine gemeinsame Geschichte
Nachdem die indische Regierung der vollständigen Übernahme zustimmte, hat die Tata Group die staatliche Fluglinie für rund 180 Milliarden INR (ca. 2,13 Milliarden EUR) gekauft. Dabei wurde die heutige Air India sogar in den 1930er von der Tata-Familie unter dem Namen Tata Airlines im Mumbai gegründet. Im Zuge der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich wurde die Fluggesellschaft dann 1953 verstaatlicht und in Air India umbenannt. Die Tata Group holt sich also die Airline zurück.

Schon seit 2017 stand das Star Alliance-Mitglied zum Verkauf, es kam jedoch nie ein Deal zu Stande, da der Staat 24 Prozent der Anteile behalten wollte. Die Regierung hat den Kurs nun gewechsel und so werden Air India und ihre Tochtergesellschaft Air India Express komplett verkauft und voraussichtlich am 27.01.2022 an Tata Sons übergeben. Bei Tata möchte man die Ärmel hochkrempeln und die strauchelnde Air India auf Vordermann bringen. Natarajan Chandrasekaran, Vorsitzender der Tata Group, sagt in einer Pressemeldung vom Oktober 2021:
“This is a historic moment, and it will be a rare privilege for our group to own and operate the country’s flag bearer airline. It will be our endeavour to build a world-class airline that makes every Indian proud.”
Natarajan Chandrasekaran sieht offenbar viel Verbesserungspotenzial und eine Weltklasse-Airline wird bei den Passagieren immer willkommen geheißen – nicht nur in Indien.
Was passiert nun mit Air India?
Für Fluggäste von Air India wird sich in den kommenden Wochen und Monaten wohl erst einmal nichts ändern – langfristig können sich Änderungen bei der Belegschaft, der Flotte und dem Markenauftritt bemerkbar machen. Zudem ist Air India nicht die einzige indische Fluggesellschaft, an der die Tata Group Anteile besitzt. So hält der Konzern am Billigflieger AirAsia India fast 84 Prozent und an Vistara, einem Joint Venture mit Singapore Airliens, 51 Prozent. Es wird bereits darüber spekuliert, ob alle drei Fluglinien zukünftig unter einem großen Dach zusammengefasst werden.
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