Ein Business Plan für die neue italienische Nationalairline wurde im Dezember bei der EU-Kommission zur Genehmigung eingereicht. In den kommenden Wochen werden Verhandlungen zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission über den Start der Italia Trasporto Aereo, kurz ITA, stattfinden.
Größe der neuen Airline und Höhe der Staatshilfe stehen noch nicht fest
Nun gab es eine erste Videokonferenz zwischen drei Ministern der neuen italienischen Regierung und der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zur Vorbereitung der Verhandlungen. Die Italiener planen mit der ITA schon im März/April 2021 mit einer Flotte von 52 Maschinen, 61 Strecken ab Rom Fiumicino und Mailand Linate sowie 5.500 Beschäftigten an den Start zu gehen. Für den Neustart sind drei Milliarden EUR Staatshilfe vorgesehen. Doch laut Zeitungsberichten stehen diese Eckwerte noch zur Diskussion und sind in keiner Weise final. So sickerte durch, dass der Neustart eher mit 45 anstatt 52 Flugzeugen stattfinden wird. Vor der Krise umfasste die Alitalia-Flotte noch rund 110 Maschinen. Auch die Zahl der Beschäftigten könnte geringer ausfallen, als im Dezember vorgeschlagen. Anstatt 5.500 Mitarbeiter soll ITA erstmal mit 2.800 Angestellten starten. Sollte die neue Gesellschaft es schaffen, das Bieterverfahren für die Wartungssparte und für das Vielfliegerprogramm der alten Alitalia für sich zu entscheiden, könnte die Belegschaft um 2.000 weitere Stellen aufgestockt werden. Zudem steht die Forderung im Raum, ITA solle nicht den Wettbewerb mit den Billigfliegern auf Inlandsstrecken suchen und sich stattdessen auf die Langstrecke konzentrieren. Von den erwähnten drei Milliarden EUR würde ITA zunächst ein bis zwei Milliarden EUR erhalten.
Auch neue Partnerschaften neben der SkyTeam Allianz brachte der neue Alitalia-Chef Fabio Lazzerini ins Spiel. Dabei fällt immer wieder der Name “Lufthansa”. Eine Beteiligung schloss Lufthansa-CEO Carsten Spohr klar aus, doch Partnerschaften sei die Lufthansa nicht abgeneigt, weil Italien einer der wichtigsten Märkte der Deutschen ist.
Brüssel verlangt klare Trennung für Neuanfang
Als staatlich unterstützter Flagcarrier braucht Alitalia die Genehmigung der EU und diese ist vom vorgelegten Restrukturierungsplan nicht überzeugt. Beispielsweise verlangt Brüssel eine klare wirtschaftliche Abgrenzung zwischen der alten und der neuen Gesellschaft. Die alte Alitalia soll zerschlagen und die Vermögenswerte in einem öffentlichen Bieterverfahren verkauft werden. Die italienische Regierung hat ursprünglich geplant, Vermögenswerte der alten Gesellschaft intern an die neue Italia Trasporto Aereo zu veräußern und die 75 Jahre alte Marke “Alitalia” zu erhalten. Die Nostalgie der Italiener teilen die Wettbewerbshüter in Brüssel jedoch nicht.
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