Die neueste Generation von CT-Scannern machen es möglich: An mehreren deutschen Flughäfen können Passagiere bald größere Flaschen mit Flüssigkeit im Handgepäck mitführen. Denn die Europäische Union hat die neuen Scanner freigegeben.
Neue Scanner ermöglichen Lockerung der Flüssigkeitsregel
Die Regel für die Mitnahme von Flüssigkeiten ist seit 2006 sehr streng. Passagiere dürfen Flüssigkeiten im Handgepäck nur in Behältern mit einem Volumen von bis zu 100 Millilitern mitnehmen. Darüber hinaus müssen diese Behälter wiederum in einem wiederverschließbaren, transparenten Plastikbeutel verstaut werden, der ein maximales Fassungsvermögen von einem Liter hat. Neuere CT-Scanner (CT steht für Computertomografie) an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen machen diese Regel schon länger theoretisch überflüssig. Doch die EU hatte lange Zeit Sicherheitsbedenken und wollte die Flüssigkeitsbegrenzung nicht voreilig lockern. Deshalb blieb die Regel bestehen.
Am 25. Juli 2025 hat die EU nun CT-Scanner grundsätzlich zugelassen, die flüssige Sprengstoffe zuverlässig erkennen. Ein Software-Update der Geräte ist jedoch zwingend erforderlich. Das bedeutet, dass an einigen deutschen Flughäfen Passagiere bald – je nach Kontrollspur – wieder größere Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt im Handgepäck mitnehmen können. Die alte Regelung gilt an Sicherheitskontrollen mit der alten Technik weiter. Nach Angaben der EU-Kommission werden derzeit rund 700 Geräte mit der jetzt zugelassenen Technik auf Flughäfen in 21 EU-Staaten eingesetzt oder installiert. Vorreiter in der EU ist der Shannon Airport in Irland, der die Computertomografie-Geräte seit Oktober 2021 nutzt.

Unterschiedliche Umsetzung an deutschen Flughäfen
Am Flughafen Frankfurt befinden sich beispielsweise 40 CT-Scanner an den rund 160 Kontrollspuren. Vollständig mit CT-Scannern ausgerüstet sind in Frankfurt nur die Bereiche A und Z. Der Flughafen hat angekündigt, dass ab Mitte September 2025 an bestimmten Kontrollspuren Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt mitgeführt werden dürfen. Das neue Terminal 3 soll im Jahr 2026 mit dieser neuen Technik eröffnen. Am Flughafen Berlin-Brandenburg erhalten derzeit alle neuen Geräte das erforderliche Software-Update. Am Flughafen München laufen noch entsprechende Tests mit 20 CT-Scannern. Terminal 2 in München ist komplett mit CT-Scannern ausgestattet.
Von einer zeitnahen, flächendeckenden Aufhebung der Flüssigkeitsbegrenzung im Handgepäck ist man also noch ein gutes Stück entfernt. Der Flughafen Frankfurt rät Flugreisenden deshalb, weiterhin die alten Regelungen zu beachten, da noch zahlreiche Kontrollspuren mit der alten Technik ausgestattet sind und die meisten Passagiere vorab nicht wissen, an Sicherheitskontrolle sie überprüft werden.
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