Der nächste Betreiber des Airbus A380 hat eine Entscheidung getroffen. Malaysia Airlines (MH) hat beschlossen, dass alle sechs A380 in den kommenden Monaten ausgemustert werden. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend, denn die Superjumbos von Malaysia Airlines waren bereits vor der Coronakrise am Boden.
Malaysia Airlines und der A380: keine Erfolgsgeschichte
Seit 2018, also seit knapp drei Jahren, sucht das Mitglied der oneworld Alliance nach Käufern für ihre A380 oder nach einer geeigneten Einsatzmöglichkeit. Zwischenzeitlich sollten muslimische Pilger zu hunderten mit dem A380 von Malaysia nach Saudi-Arabien gebracht werden. Doch auch dieses Vorhaben scheiterte. Dass sich in den nächsten Monaten Käufer finden werden, ist höchst unwahrscheinlich. Schließlich haben neben Malaysia Airlines auch Lufthansa, Air France, Etihad Airways, Thai Airways und Qatar Airways ihre A380 ausgemustert. Das Angebot ist wesentlich größer als die Nachfrage. Wird das Management der Malaysia Airlines bis Ende des Jahres keine Käufer finden, werden die sechs Airbus A380 irgendwo in der Wüste geparkt und dort Rost ansetzen. Damit schließt die Fluglinie nach weniger als 10 Jahren das Kapitel „A380“. 2012 wurde der erste Airbus und 2013 schon der letzte A380 an Malaysia Airlines ausgeliefert. Die Nummer 6 für Malaysia Airlines war gleichzeitig auch der 100. ausgelieferte A380. Doch anscheinend hatte die nationale Fluggesellschaft Malaysias stets Probleme, geeignete Routen für den Superjumbo zu finden und die drei Reiseklassen, aufgeteilt auf 8 First Class, 66 Business Class und 420 Economy Class Sitze, auszulasten.

Flotte der Malaysia Airlines wird umstrukturiert
Ziel des Mutterkonzerns Malaysia Aviation Group ist es, die Kosten durch eine Umstrukturierung der Flotte spürbar zu verringern. So sollen auch ältere A330-300 in den kommenden Jahren ausgemustert werden. Welcher Flugzeugtyp die A330 ersetzen soll, wird frühestens 2023 beschlossen. Bis 2024 sollen acht Boeing 737 MAX an die MH ausgeliefert werden. Geplant ist, dass die Flotte sich bis 2025 bei rund 83 Flugzeugen einpendelt.
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