Die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook ging die letzten Tage durch die Presse und erschütterte den britischen Reisemarkt. Teil des insolventen Konzerns ist bekanntlich die deutsche Fluggesellschaft Condor. Im Gegensatz zur anderen Airline des Konzerns, Thomas Cook Airlines, kann Condor den Flugbetrieb weiterführen. Denn am Dienstagabend (24. September) hat man die Zusagen der Bundesregierung sowie der hessischen Landesregierung für einen Überbrückungskredit erhalten. Dieser könnte der deutschen Airline Luft verschaffen, um sich nach einem neuen Eigentümer umzuschauen.
Die Bundesregierung und die hessische Landesregierung bürgen für einen sechsmonatigen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro. Die Bürgschaft ist die Voraussetzung dafür, dass die EU-Komission den Kredit auch genehmigt. Sollte die Genehmigung erfolgen, erhält die traditionsreiche deutsche Airline eine Perspektive und die Möglichkeit ihren Flugbetrieb, also ihr Kerngeschäft, weiter zu führen. Zusätzlich will sich die Condor vom britischen Mutterkonzern lösen.
Ralf Teckentrup, Chef der Condor, äußerst sich zuversichtlich: “Wir kriegen das hin”. Die Zahlen der Condor unterstützen seine Zuversicht. Denn Condor ist profitabel, was für eine Airline nicht selbstverständlich ist. Das Problem war bisher nur, dass der Gewinn der Condor vom Thomas Cook Konzern aufgesaugt wurde. Daher benötigen die Kelsterbacher diesen Überbrückungskredit. Das Ziel ist es, mithilfe der Finanzspritze den umsatzschwächeren Winter zu überstehen und solvente Investoren zu finden. Letztere scheint es auch auch genügend zu geben und erste Gespräche laufen bereits. Seit Monaten liest man u.a. über das Interesse der Lufthansa. Aber auch andere zahlungskräftige Investoren haben offenbar starkes Interesse.
Als Deutsche Flugdienst GmbH wurde Condor vor über 60 Jahren gegründet. Derzeit hat die Airline fast 5.000 Mitarbeiter und befördert jährlich 7 Millionen Kunden. Davon kommen aber nur ein Bruchteil von der Muttergesellschaft. Die meisten Passagiere bringen deutsche Reiseveranstalter. Für diese Veranstalter ist der Ferienflieger ein wichtiger Partner und man ist voneinander abhängig. Daher haben diese Großkunden ihre Unterstützung in Form von zugesicherten Sitzplatzkontingenten zugesagt.
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