Die EU-Kommission hat die Staatshilfe durch die Republik Österreich an Austrian Airlines in Höhe von 150 Millionen Euro genehmigt. Die Stellvertretenden EU-Kommissionspräsidentin und Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager teilte mit, dass ein direktes Darlehen des österreichischen Staats die EU-Vorschriften zur Beihilfe nicht verletzt. Zudem gab Austrian bekannt, dass alle Rückerstattungen innerhalb der kommenden acht Wochen zurückgezahlt oder wenigstens bearbeitet werden sollen.
EU-Kommission genehmigt Staatshilfe für Austrian Airlines
Die 150 Millionen Euro bestehen aus Steuergeldern, die die Einbußen ausgleichen sollen, die Austrian Airlines durch den Ausbruch des Coronavirus und der damit verbundenen Reisebeschränkungen erlitten hat. Die EU-Kommission sieht den Ausbruch der Corona-Pandemie als außergewöhnliches Ereignis an. Infolge solcher außergewöhnlichen Ereignisse dürfen EU-Staaten Unternehmen oder Branchen mit Staatsgeldern unterstützen. Im Gegensatz zur Flotte der Muttergesellschaft Lufthansa, verblieb die Flotte von Austrian Airlines nämlich wochenlang am Boden. Somit war es der Fluggesellschaft unmöglich Einnahmen zu generieren. Bei der genehmigten Staatshilfe handelt es sich um ein Darlehen, das in einen Zuschuss umgewandelt werden kann. Die Prüfer der europäischen Wettbewerbshüter werden sich den Jahresabschluss für das Jahr 2020 ansehen und sicherstellen, dass eventuell zu viel gezahlte Beihilfe von Austrian Airlines wieder zurückgezahlt wird.
Austrian erhält insgesamt 600 Millionen Euro
Das Rettungspaket für Austrian Airlines in Höhe von 600 Millionen Euro, setzt sich aus drei verschiedenen Komponenten zusammen:
- 150 Millionen an Steuergeld als Staatshilfe
- 150 Millionen als Unterstütztung von Seiten der Lufthansa
- 300 Millionen als Kredit eines Bankenkonsortiums, für den der Staat zu 90% haftet
Anfang Juli hatten sich Austrian Airlines, Lufthansa und die österreichischen Bundesregierung über dieses Hilfspaket geeinigt. Nachdem nun auch die EU-Kommission die Staatshilfe für Austrian Airlines genehmigt hat, fehlt noch die Zustimmung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der deutschen Bundesregierung.
Rückerstattungen sollen in acht Wochen abgeschlossen sein
In einer weiteren Meldung gab Austrian Airlines parallel bekannt, dass die bis jetzt eingereichten Rückerstattungen innerhalb der nächsten acht Wochen abgeschlossen oder zumindest bearbeitet werden. Durch das oben erwähnte Grounding wurden hunderte Flüge im März bis Juni gestrichen und deshalb mehrere tausend Tickets von Kunden zur Erstattung eingereicht. Momentan zahlt Austrian Airlines mindestens 1 Million Euro pro Woche direkt an ihre Kunden oder an Reisebüros zurück. Laut Austrian- CCO Andreas Otto, sind mittlerweile 40 Prozent alle Erstattungsanträge bearbeitet.
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