Seit Tagen berichten diverse Medien darüber, dass der Flughafen Paderborn eine Insolvenz in Eigenverwaltung anstrebt. Jetzt gibt es auch eine offizielle Mitteilung des Paderborn-Lippstadt Airport zur angestrebten Sanierung. Diese ist aber auch abhängig davon, ob die vielen Gesellschafter des Flughafens mitspielen.
Der Airport Paderborn-Lippstadt weist darauf hin, dass die Corona-Pandemie nicht schuld an der Insolvenz des Flughafens ist, diese aber „stark beschleunigt“ habe. Aktuell fährt der Flughafen Paderborn-Lippstadt monatlich einen Verlust von 700.000 Euro ein.
Sanierungskonzept des Flughafen Paderborn-Lippstadt
In einer Insolvenz in Eigenverwaltung will sich der Regionalflughafen neu aufstellen und verkleinern. Die Anzahl der Beschäftigten soll von 170 auf rund 65 Mitarbeiter reduziert werden. Ein Sozialplan wird gerade ausgearbeitet. Denn der Flughafenbetreiber geht nach der Corona-Krise von rund 300.000 Fluggästen pro Jahr aus. Das entspricht weniger als der Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Verkleinerung will der Flughafen in Paderborn weiterhin das Angebot eines 24-Stunden-Betriebs und einer Abfertigung von Flugzeugen der Kategorie E (z.B. einer Boeing 777) aufrechterhalten.
Bei einer Insolvenz in Eigenverantwortung benötigt der Flughafen maximal 12,5 Millionen Euro an Finanzmitteln, die er sich von seinen Gesellschaftern erhofft. Die Hoffnung beruht darauf, dass den Anteilseignern bei einer Regelinsolvenz oder einer Zerschlagung des Unternehmens höhere Kosten drohen.
Viele Gesellschafter und Entscheidung im Paderborner Kreistag
Doch das ist alles andere als sicher. Die Gesellschafter des Flughafens sind die Kreise Paderborn (56,38% der Anteile), Soest (12,26%), Gütersloh, Lippe (beide je 7,84%), Hochsauerlandkreis, Höxter (beide je 3,92%), die Stadt Bielefeld (5,88%), die IHK Bielefeld (1,57%) und die IHK Detmold (0,39%) Der Kreis Gütersloh hatte bereits bekanntgegeben, dass er den Gesellschafterkreis verlassen möchte. Diesen Weg will offenbar der Kreis Lippe ebenfalls gehen und bietet den übrigen Gesellschaftern eine Abfindung an, sodass er aussteigen darf. Die Höhe der Beteiligung richtet sich nach der Nähe zum Flughafen, der Bevölkerungsstärke, der Wirtschaftskraft der Kreise sowie der Nutzung des Flughafens der Region. Wie dem auch sei, am 21. September wird der Paderborner Kreistag über die Insolvenz in Eigenverwaltung entscheiden.
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