Vor rund zwei Wochen meldete die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH beim Amtsgericht Bad Kreuznach Insolvenz an. Der vorläufige Insolvenzverwalter reiste mit seinem Team an den Hunsrückflughafen, um sich einen Überblick über die Situationen zu schaffen. Am Mittwoch gab er eine Pressekonferenz am Frankfurt-Hahn und teilte mit, dass nun eine internationale Investorensuche im Gange ist.
Erste Anfragen bereits eingetroffen
Wie Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner aus der Frankfurter Kanzlei Brinkmann & Partner bekanntgab, gibt es bereits lose Anfragen von Investoren, die an einem Einstieg beim Flughafen Frankfurt-Hahn interessiert sind. Um wem es sich bei den potenziellen Käufern handelt und wie viele Anfragen eingegangen sind, wurde nicht mitgeteilt. In den kommenden Wochen wird die internationale Investorensuche für den insolventen Flughafen Frankfurt-Hahn weitergehen und Interessenten können ihre Konzepte vorlegen. Die Angestellten schöpfen Hoffnung. Sie sehen Potenzial in einem Neuanfang, sofern der neue Eigentümer vorangeht und seinen Plan auch umsetzt. Der Betriebsrat sieht durch eine Übernahme eine „Riesenchance“ für den Flughafen. Im Hunsrück ist man – trotz der Insolvenz – offenbar froh, HNA los zu sein.
Kritik an Hauptanteilseigner HNA
Denn der Austausch und die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hauptanteilseigner lief in der Vergangenheit offenbar nicht wie gewünscht. „Den chinesischen Investor haben wir schon seit drei Jahren hier nicht mehr gesehen“, wird der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchberg in der regionalen Zeitung „Die Rheinpfalz“ zitiert. Die hessische Landesregierung haut beim SWR in die gleiche Kerbe. Auf eine außerordentliche Gesellschafterversammlung seien Vertreter des Hauptanteilseigners nicht erschienen und auch so lief die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Mischkonzern HNA „schleppend bis schlecht“. Allerdings ist bei HNA selbst das Chaos ausgebrochen. Derzeit wird das Unternehmenskonglomerat von den Behörden in China zerschlagen und Gründer Chen Feng und Konzern-Chef Tan Xiangdong wurden vor Wochen festgenommen.
Winterflugbetrieb gesichert
Nach aktuellem Stand kann der Flugbetrieb im Winter wie geplant angeboten und durchgeführt werden. Die Bezahlung der Angestellten sei bis Ende des Jahres gesichert. Zum Jahreswechsel soll das Insolvenzverfahren voraussichtlich eröffnet werden.
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