Die Lufthansa Group hat den Geschäftsbericht inklusive der Verkehrszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Passagierzahlen und der Umsatz erreichen schon fast wieder Vorkrisenniveau und auch für dieses Jahr ist der Konzern optimistisch.
Umsatz nahezu verdoppelt
Der Vorstand der Lufthansa Group zeigt sich mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden. CEO Carsten Spohr, dessen Vertrag unlängst um fünf weitere Jahre verlängert wurde, erklärte:
„Die Lufthansa ist zurück. In nur einem Jahr ist uns ein nie zuvor erreichter finanzieller Turnaround gelungen.“
Blickt man auf den Umsatz, kann man nachvollziehen, was Spohr meint. So konnte die Lufthansa Group ihren Umsatz (32,8 Milliarden EUR) im Vergleich zum Vorjahr (16,8 Milliarden EUR) fast verdoppeln. 2019, dem letzten Jahr vor der Krise, erwirtschaftete man einen Umsatz von 36,4 Milliarden EUR. Man hat hier also fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Das Konzernergebnis belief sich auf 791 Millionen EUR, während man 2021 noch einen Verlust von 2,2 Milliarden EUR verbuchen musste. Der Hauptgrund für den erwähnten Turnaround ist die stark steigende Nachfrage nach Flugreisen im vergangenen Jahr. Allein bei den Passagier-Airlines der Gruppe stiegen die Umsatzerlöse um 148 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 22,8 Milliarden EUR. Zwar wurde immer noch ein Verlust in Höhe von 300 Millionen EUR verzeichnet, im Vorjahr lag dieser allerdings noch bei 3,3 Milliarden EUR. Die Lufthansa Cargo konnte ihre gute Entwicklung fortführen und ein erneutes Rekordergebnis erzielen, denn weiterhin sind Luftfrachtkapazitäten knapp.
Ende 2022 waren knapp 110.000 Personen bei der Lufthansa Group beschäftigt. Etwa 4.200 mehr als Ende 2021, allerdings fast 29.000 weniger als im Dezember 2019. 52 Prozent der Beschäftigten arbeiten für die Passagier-Airlines und 54 Prozent in Deutschland.
Verkehrszahlen der Lufthansa Group im Jahr 2022
Insgesamt beförderten die Airlines der Lufthansa Group 101,77 Millionen Passagiere im Jahr 2022. Das sind 116,8 Prozent mehr als im Vorjahr (47 Millionen) und 30,0 Prozent weniger als vor der Krise. Rund die Hälfte der Passagiere flog mit Lufthansa, ihren Regionalpartnern und Eurowings Discover. Die Zahl der Passagierflüge steigerte sich um 80,8 Prozent auf insgesamt 816.903. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind das 30 Prozent weniger. Der durchschnittliche Sitzladefaktor betrug 79,8 Prozent. Folgend die Passagierzahlen der einzelnen Fluglinien und die Änderung zum Vorjahr:
- Lufthansa (inkl. Eurowings Discover und Regionalpartner): 51,78 Millionen (+119,9 %)
- SWISS (inkl. Edelweiss): 15,05 Millionen (+111 %)
- Austrian Airlines: 11,14 (+122,5 %)
- Brussels Airlines: 6,83 Millionen (+96,3 %)
- Eurowings: 16,97 Millionen (+117,8 %)
Ausblick ins laufende Jahr
Auch in diesem Jahr erwartet der Konzern eine starke Nachfrage nach Flugreisen, insbesondere in den Ferienzeiten. Die Topdestinationen bleiben die beliebten Urlaubsländer am Mittelmeer, wie z.B. Spanien, Italien oder Griechenland. Auf der Langstrecke sind es die Transatlantikrouten nach Nordamerika, die auf Interesse stoßen. Darum bauen die Fluglinien der Lufthansa Group ihre Kapazität und ihr Angebot weiter aus und erreichen damit schon fast wieder das Vorkrisenniveau. Lufthansa holt beispielsweise für den Sommer vier Airbus A380 zurück und stationiert diese in München. Allerdings mussten die Flugpläne bereits wieder reduziert werden, um an den Flughäfen ein ähnliches Chaos wie im vergangenen Sommer zu vermeiden.
Das könnte dich auch interessieren: