Die Lufthansa hat die restliche Staatshilfe der Bundesregierung zurückgezahlt. Nachdem bereits im Oktober die Stille Einlage I zurückgeführt wurde, folgte am 12. November 2021 die Stille Einlage II des Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Zudem wurden nicht abgerufene Mittel des Rettungspaket gekündigt.
Komplette Rückzahlung früher als geplant
In mehreren Etappen hat die Lufthansa nun alle genutzten Mittel der Staatshilfe zurückgezahlt. Den Anfang machte im Februar 2021 die Tilgung des KfW Kredits in Höhe von einer Milliarde EUR. Ein Dreivierteljahr später folgte die Rückzahlung der Stillen Einlage I, mit einem Umfang von 1,5 Milliarden EUR. Den Abschluss macht nun die Ablösung der Stillen Einlagen II des Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung in Höhe von einer Milliarde EUR. Damit sind alle deutschen staatlichen Kredite und Stillen Einlagen inkl. Zinsen zurückgezahlt bzw. gekündigt. Als Folge dessen wird der Wirtschaftsstabilisierungsfond seine Anteile an der Deutschen Lufthansa AG in Höhe von 14,09 Prozent bis Oktober 2023 verkaufen. In der entsprechenden Pressemeldung bedankt sich Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr bei der Bundesregierung und den deutschen Steuerzahlern:
„In der schwersten finanziellen Krise unserer Unternehmensgeschichte haben sie uns eine Zukunftsperspektive gegeben. Dadurch konnten wir mehr als 100.000 Arbeitsplätze erhalten. Wir sind stolz, dass wir unser Versprechen nun früher als erwartet einlösen konnten und die deutschen Finanzhilfen zurückgezahlt haben. […] Lufthansa konnte sich auf Deutschland verlassen und Deutschland kann sich auf Lufthansa verlassen.“
Durch das Rettungspaket hatte Lufthansa grundsätzlich Zugriff auf staatliche Stille Einlagen von bis zu 5,7 Milliarden EUR. Diese wurde jedoch nicht in Gänze abgerufen.
Weniger Staat bedeutet mehr Handlungsfähigkeit
Denn durch Anleihen ließ sich am Finanzmarkt frisches Kapital zu besseren Konditionen einsammeln. Die notwendigen finanziellen Mittel zur Rückzahlung der Staatshilfe hat sich die Lufthansa daher durch mehrfache Platzierung (November 2020, Februar 2021, Juli 2021 und November 2021) von Anleihen besorgt. Der Konzern hatte ein deutliches Interesse daran, von der staatlichen Unterstützung loszukommen. Wie erwähnt, war die Zinsbelastung der staatlichen Kredite hoch und zweitens verringert sich durch Mitsprache der Politik der betriebswirtschaftliche Handlungsspielraum des Konzerns. Denn so lange Fluggesellschaften staatlich gestützt werden, sind ihnen Übernahmen anderer Airlines oder eine Fusion mit anderen Fluglinien nicht gestattet.
Lufthansa Group bereitet sich auf Weihnachten vor
Neben den verschiedenen Anleihen, spielt auch die starke Nachfrage nach Flügen eine Rolle bei der schnellen Erholung der Lufthansa. Deshalb freut sich die Lufthansa Group auf das Weihnachtsgeschäft und wird mit ihren Fluglinien (Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings) rund 80.000 zusätzliche Sitzplätze auf 440 Extra-Flügen zu beliebten Reisezielen anbieten. Im Fokus stehen hierbei New York, Ziele im Bundesstaat Florida, Spanien, Portugal sowie Skandinavien.
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