Dieser kurze Review soll unsere Eindrücke der Sumaq VIP Lounge Lima im Aeropuerto Internacional Jorge Chávez der peruanischen Hauptstadt vor dem Rückflug im November 2022 am Tag der Flughafen-Wiedereröffnung nach dem schrecklichen Zusammenstoß zwischen einem LATAM-Airbus A320neo und einem Feuerwehrfahrzeug beschreiben.
Inka-Kultur heißt Peru und wenn man für dieses südamerikanische Land mit ca. 1.300 Euro Air France bzw. KLM Business Class Tickets zum Schnäppchenpreis und noch dazu in meilenträchtigen Buchungsklassen findet, braucht man als Traveller eigentlich nicht mehr zu überlegen, zumal es aktuell ab Deutschland auch keine direkten Verbindungen gibt.
Sumaq VIP Lounge Lima – Lage und Zugang
Da die zwei am Airport mit nur einem Terminal für die internationalen Abflüge betriebenen Lounges – es gäbe noch die Hanaq VIP Lounge – relativ zentral liegen, war das Auffinden der von uns aufgesuchten Sumaq VIP Lounge nach dem Passieren der Sicherheits- bzw. Passkontrolle bei guter Ausschilderung kein Problem.
Schon vor dem Betreten der Lounge fand von einer geschäftigen Mitarbeiterin eine erste Ticketkontrolle statt, bevor wir an einen schalterartigen Tresen mit einer Scheibenabtrennung zu einer weiteren Einlassprüfung verwiesen wurden. Dieser Check-In gestaltete sich bei vier damit betrauten Damen mit einem „Knopf im Ohr“ trotz Vorlage eines KLM Business Class Tickets, freundlich gesagt, nicht nur in unserem Fall sehr holprig und eher abweisend. Dabei sind laut Aushang zum Zeitpunkt des Besuches Premiumkunden der nachfolgend genannten, am Flughafen operierenden, Airlines zugangsberechtigt: Aerolineas Argentinas (AR), Aeromexíco (AM), Air Canada (AC), Air Europa (UX), Air France (AF), American Airlines (AA), Delta Airlines (DL), Iberia (IB), Royal Dutch Airlines (KL), LATAM (LA), Plus Ultra Líneas Aéreas (PU) sowie United Airlines (UA). Außerdem dürfen Inhaber eines DragonPass, einer RappiCard und auch Zugehörige zur Plaza Premium Group die Lounge für bis zu drei Stunden aufsuchen. Kinder bis zu zwei Jahren haben freien Zutritt. Schließlich besteht noch die Möglichkeit am Eingang der Lounge für einen Erwachsenen mit der Zahlung von 50 Soles, für zwei Erwachsene von 80 Soles, für Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren von 40 Soles sowie offensichtlich im Rahmen eines Angebotes für längere Aufenthalte von bis zu neun Stunden ebenfalls gestaffelt Eintritt zu erhalten.
Sumaq VIP Lounge Lima – Ausstattung
Ohne jegliche Sicht nach außen oder natürliches Licht kommt der Besucher durch eine von selbst öffnende Glastür in einen klimatisierten, je nach Auffassung drei- oder viergeteilten, Hauptraum, dem eine gewisse Atmosphäre fehlt. Gleich vorn findet sich ein klassischer Lounge-Bereich mit ca. 50 Ledersesseln mit kleinen Tischchen dazwischen und abgetrennt dahinter eine Art Businesscenter mit sechs Arbeitsplätzen ohne PC, aber zwei Druckern.
Rechts neben dem Büfett ist dann der erste Essbereich bestehend aus aktuell 15, an zwei höheren Langtischen mit Kabelanschlüssen platzierten, Hochsitzen, zehn viereckigen Esstischen teilweise mit vier, drei oder zwei Stühlen bzw. nochmals vier Zweiertischen angeordnet. Daran schließt sich der Barbereich mit 30 Lederstühlen, zweimal einer Zweier-Ledercouch sowie sechs Barhockern an.
Zuletzt kommt wieder ein eigentlich in zwei Bereiche separierter Raum mit links Hochstühlen an ebensolchen Esstischen mit Elektroanschlüssen, dazu zehn normale Stühle bzw. fünf an der Wand angearbeitete Zweiersitzgelegenheiten mit rechteckigen Tischen, wobei zum Zeitpunkt unseres Besuches der hintere Selbstbedienungsteil nicht bestückt war.
Komplettiert wird der hintere Bereich auf der rechten Seite mit 34 Ledersesseln mit Zwischentischchen und im Gang nochmals drei Zweiertischen. Außerdem standen bei im Zeitfenster außer dem unseren abgefertigten Flügen nach Miami, México, Santiago sowie Toronto fünf Liegen in einem separierten Ruheraum, vier Duschen, durchaus ansprechende Toilettenanlagen mit in einem Extra-Räumchen einem Babywickeltisch, freies Wifi und gegenüber der Rezeption abschließbare Handgepäckfächer zur Verfügung.
Das Entertainment-Angebot beschränkte sich auf zwei großformatige Kabelfernseher, davon einer in der Bar und zwei Anzeigetafeln für Abflüge; Zeitungen oder Journale waren eine Fehlanzeige. Gleichwohl über die allgemeine Sauberkeit nicht gemeckert werden konnte, versprüht die Lounge insgesamt trotz ihrer nach eigenen Angaben mit ca. 1.200 qm Fläche und einer Kapazität von bis zu 278 Personen doch beachtlichen Größe bei sicher schon erlebten besseren Tagen aus der Sicht des Beobachters einen nur bedingt einladenden Charme.
Sumaq VIP Lounge Lima – Speisen und Getränke
Hier gab es ein alles in allem für einen internationalen Hauptstadtflughafen eher bescheidenes Angebot am Selbstbedienungsbuffet ohne ein einziges warmes Gericht. Die Präsentation muß als eher lieblos bei nur schleppendem Nachlegen bezeichnet werden. Zur Auswahl standen u. a. Mini-Croissants mit Käse bzw. Schinken, kleine Sandwiches mit Hühnchen und Pfirsich, eben solche mit Spinat, Ei und Schinken und Käsecreme, Schinken und Spinat, ein Schweizer chard tart, eine Panacotta mit Erdbeeren, ein Brotpudding, ein Cake aus Mango und Passionsfrucht, Oliven sowie etwas Salat. An Getränken war neben Kaffee aus einem in die Tage gekommenen Automaten, Tee, Orangensaft aus der Presse, Coca-Cola mit und ohne Zucker, einheimische Inca Kola, Wasser sowie Sprite an Säften das Nationalgetränk Chicha Morada eine Option. Hingegen konnten jegliche Alkoholika nur an der Bar gegen einen Unkostenbeitrag käuflich erworben werden.
Sumaq VIP Lounge Lima – Fazit
Für einen als quirlig zu bezeichnenden Airport einer südamerikanischen Metropole mit nur einem gemeinsamen Terminal für nationale sowie internationale Abflüge ist die vorgestellte Sumaq VIP Lounge nicht zuletzt wegen des gastronomisch etwas unterdurchschnittlichen Angebotes wahrlich kein Highlight oder eine besonders empfehlenswerte Einrichtung. Gleichwohl nur ein kurzer Blick in die benachbarte, auf zwei Etagen verteilte Hanaq VIP Lounge gestattet wurde, wirkte diese vom ersten Eindruck her deutlich freundlicher. Wer hingegen nur etwas Ruhe vor einem nahezu immer längeren Interkontinentalflug sucht, macht mangels wirklicher Alternativen keinen Fehler, wenn er für seine Wartezeit bis zum Boarding hier verbleibt.
Danke an Andreas für diesen Gastbeitrag!
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