Nachdem die EU-Kommission das Rettungspaket für die Lufthansa genehmigt hat und auch die Aktionäre ihre Zustimmung erteilt haben, hat Ryanair eine Klage gegen die Staatshilfe angekündigt. Das kommt nicht überraschend, hatte Ryanair bereits Ende Mai davon gesprochen, gegen das Rettungspaket für Lufthansa vorzugehen. Laut Juliusz Komerek, Leiter der Rechtsabteilung von Ryanair, rechtfertige die Corona-Krise nicht diese massive Aushebelung des Wettbewerbs durch Staaten.
Ryanair klagt gegen Lufthansa Rettungspaket
In einer Pressemitteilung schreibt der irische Billigflieger: Berlin würde Steuergelder verschwenden, um eine nicht wettbewerbsfähige Airline zu unterstützen. Das Rettungspaket der Bundesregierung sowie anderer Staaten würde dem Wettbewerb im europäischen Luftverkehr mehr schaden, als die Pandemie selbst. Denn das Geld aus dem Rettungspaket würde Lufthansa nutzen, um kleinere Airlines und Low-Cost-Carrier aus dem Markt zu drängen. Ryanair erwähnt zum Beispiel die geplante Allianz von vier italienischen Fluglinien, inklusive der Lufthansa-Tochter Air Dolomiti, gegen die beiden Billigflieger Ryanair und Easyjet. Außerdem soll in Österreich ein Mindestpreis für Flugtickets und 40 Euro eingeführt werden. Als Profiteur dieser Regelung sieht Ryanair die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines, die ebenfalls Staatshilfe erhalten hat. Damit reiht sich Lufthansa in die Schlange der Airlines ein, wegen denen Ryanair gegen die Staatshilfe klagt. Ryanair hat bereits rechtliche Schritte gegen die Staatshilfen für Air France und SAS Scandinavian Airlines eingeleitet und plant diese auch gegen die Unterstützung der Finnair.
Ryanair startet Preiskampf in Wien
Doch Ryanair wäre nicht Ryanair, wenn nicht gleichzeitig zur Attacke geblasen würde. Gleichzeitig gab Ryanair in einer anderen Pressemitteilung bekannt, dass ab Wien tausende Oneway-Tickets ab 9,99 € für Juli und August verkauft werden, bevor die österreichische Regierung den Mindestpreis festlegt. Ab 01. Juli wird Ryanair die meisten Strecken ihrer Tochtergesellschaft LAUDA in Wien übernehmen und dann 64 Strecken ab der österreichischen Hauptstadt anfliegen. Außerdem werden die Iren von Salzburg und Klagenfurt nach Wien fliegen.
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