Der Verkauf von Meilen und Punkten an Banken und Finanzdienstleister in großer Zahl kann eine schnelle Liquiditätsspritze für Vielflieger- und Hotelprogramme in Krisenzeiten sein. Hilton hat nun genau solch eine Transaktion abgewickelt und Punkte im Wert von 1 Milliarde US-Dollar an American Express verkauft.
Dass ein solche Transaktion erfolgt ist lässt sich bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) eingereichten Unterlagen entnehmen. In dem auf den 16.04.2020 datierten Dokument findet sich der folgenden Passus.
“In April 2020, we pre-sold Hilton Honors points to American Express for $1.0 billion in cash. American Express and their respective designees may use the points in connection with the Hilton Honors co-branded credit cards and for promotions, rewards and incentive programs or certain other activities as they may establish or engage in from time to time. We will use the proceeds from the Hilton Honors points sale for working capital, general corporate and other purposes.”
Punkte im Wert von 1 Milliarde (engl. billion) USD haben also den Inhaber gewechselt. Zwar ist unbekannt in welcher Anzahl American Express Punkte erworben hat, ein ungefährer Wert lässt sich jedoch ableiten. An Programmteilnehmer verkauft das Hilton Honors regelmäßig Punkte zum Preis von 0,5 USD-Cent pro Punkt. Es ist davon auszugehen, dass Amex sich einen deutlich besseren Preis gesichert hat. Geht man von einem Einstandskurs von 0,25 Cent aus verfügt American Express nun über 400.000.000.000 zusätzliche Hilton Punkte.
American Express kauft Hilton Punkte – Was passiert mit den Punkten?
Dass Banken und Finanzdienstleister Meilen und Punkte kaufen ist nichts Ungewöhnliches. Die Unternehmen erwerben diese um beispielsweise Kreditkarten mit einem Willkommensbonus in Form von Meilen oder Punkten ausstellen zu kennen. Ebenso müssen die für Kreditkartenumsätze vergebenen Punkte zuvor eingekauft werden. Während die Transaktion als solches nicht Ungewöhnliches ist, spielt der Zeitpunkt in diesem Fall durchaus eine Rolle. American Express verhilft Hilton mit diesem Kauf zu einer ordentlichen und vermutlich dringend benötigten Cash-Injektion. Im Gegenzug dürfte Amex jedoch einen Sonder-Rabatt ausgehandelt und die Punkte günstiger als sonst üblich erhalten haben.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass American Express diesen Rabatt in indirekter Weise an den Endkunden weitergibt. So können American Express Kunden in den nächsten Monaten und Jahren auf höhere Willkommensboni für Kreditkarten, höhere Sammelraten oder mehr Punkte für sonstige Aktionen hoffen. Auch hiervon könnte Hilton profitieren. Punktesammler könnten helfen die Hotels nach dem Ende der Krise wieder zu füllen.
American Express kauft Hilton Punkte im Wert von 1 Mrd. USD – Fazit
Hilton sichert sich mit diesem Deal eine sehr ordentliche Finanzspritze, die dem Unternehmen helfen könnte die Krise zu überstehen. Gleichzeitig dürften durch den vorgezogenen Kauf zukünftige Einnahmen aus Punkteverkäufen in noch größerem Umfang ausfallen, da sich American Express sich angesichts der aktuellen Situation einen ordentlichen Rabatt ausgehandelt haben dürfte. Für Punktesammler wiederum steigt die Wahrscheinlichkeit auf attraktive Punkteaktionen mit dem Auslaufen der Krise. Es wird sich zeigen, ob wir in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt große Punkte- und Meilenverkäufe sehen werden.
Danke Loyaltylobby!
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