Für Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet gilt noch bis zum 08.11.2020 eine Testpflicht, wenn die sonst anstehende 14-tägige Selbstquarantäne vermieden werden soll. Da wir mehrere Tage auf Malta verbracht hatten, das gemäß RKI zu den Risikogebieten zählt, haben wir uns für eine Testung am Frankfurter Flughafen direkt nach der Rückkehr entschieden und für euch einen Erfahrungsbericht zum Corona-Test am Flughafen Frankfurt verfasst.
Lage & Organisation der Corona-Testzentren am Flughafen Frankfurt
Der Flughafen Frankfurt verfügt über zwei Testcenter, welche vom Deutschen Roten Kreuz bzw. CENTOGENE betrieben werden. Beide Testcenter befinden sich gegenüber voneinander im Übergangsgebäude zwischen Terminal 1 und dem Fernbahnhof des Flughafens (Squaire). Vom Terminal aus kommend liegt das Testcenter von CENTOGENE rechts und das Testcenter vom Deutschen Roten Kreuz links. De facto ist das Testzentrum vom Deutschen Roten Kreuz im AiRail Check-In Bereich von Lufthansa Express Rail untergebracht.
Bei CENTOGENE können sich ankommende Passagiere der Lufthansa aus Risikogebieten, abfliegende Passagiere ab Frankfurt, sowie die Bevölkerung der Region testen lassen. Abgesehen von den bis 08.11.2020 verpflichteten Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten, sind die Tests bei CENTOGENE kostenpflichtig.
Das Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes bietet hingegen Testmöglichkeiten nur für Reiserückkehrer aus Risikogebieten an, die mit dem Flugzeug in Frankfurt gelandet sind. Die Corona-Tests sind für diese Rückkehrer kostenfrei. Eine vorherige Registrierung ist möglich und wird empfohlen, da es sonst zu längeren Wartezeiten kommen kann. Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite des DRK.
Aufbau der Corona-Testcenter am Flughafen Frankfurt
Das Testcenter von CENTOGENE hat verschiedene Stationen und Eingänge. Wer vom Terminal kommt, trifft zuerst auf den Eingang der eigentlichen Teststelle. Wer hier ohne Vorab-Registrierung aufläuft, wird von den Mitarbeitern weiter zur Anmeldung/Registrierung/Zahlstelle geschickt. Diese Anmeldung/Registrierung/Zahlstelle von CENTOGENE befindet sich am Ende des Übergangsgebäudes schon fast im Bahnhof. Da die verschiedenen Eingänge nicht so ausgeschildert sind, dass man sie auch bei großem Andrang erkennen könnte, bilden sich gerade am Eingang der eigentlichen Teststelle immer wieder Grüppchen, weil sich die Leute einen Überblick verschaffen wollen, in welche der Schlangen sie sich anzustellen haben. Ob es innerhalb des CENTOGENE-Testcenters eine Verbindung zwischen der Anmeldung/Registrierung/Zahlstelle und der Teststelle gibt, konnten wir nicht herausfinden, befürchten aber, dass es keine Verbindung gibt und man sich nach erfolgreicher Anmeldung und Zahlung erneut anstellen muss, um in die Testfläche zu gelangen.
Das Testcenter des DRK hat nur einen Eingang, der aber vermutlich in zwei Bereiche unterteilt ist. Zumindest sah es bei unserem Aufenthalt so aus, als gäbe es eine linke und eine rechte Schlange vor dem Testzentrum. Reisende werden hier von Bundeswehrsoldaten eingewiesen.

Erfahrungsbericht Corona-Test bei CENTOGENE am Flughafen Frankfurt
Lufthansa bitte ihre in Frankfurt landenden Passagiere um eine vorherige Registrierung, um die kostenfreien Testkits für Reiserückkehrer aus Risikogebieten zu bestellen (den entsprechenden Link findet ihr hier auf der Lufthansa Webseite). Ich bestellte unsere Kits direkt im Anschluss an die Flugbuchung, da unsere Reise recht spontan erfolgte.
Als Lufthansa Passagiere kamen wir nach unserem Rückflug von Malta im Bereich A2 an und konnten auch direkt das erste Hinweisschild zu den Corona Testcentern finden. In kurzen und regelmäßigen Abständen findet man weitere Wegweiser, die einen durch das Terminal zum Übergangsgebäude zwischen Terminal 1 und dem Fernbahnhof führen. Gerade hatten wir den Verbindungsteil zwischen Terminal 1 Bereich A und Bereich B hinter uns gelassen, sahen wir schon das Ende einer Warteschlange.
Leider gab es hier keine Hinweise darauf, auf was die anstehenden Personen warteten. Daher liefen wir noch etwas weiter und entdeckten schließlich am Ende der „Röhre“ zwischen Squaire und Terminal einen jungen Herrn mit rotem CENTOGENE-Shirt. Ich erklärte ihm, dass wir bereits Testkits bei CENTOGENE bestellt hatten und gerade aus einem ausländischen Risikogebiet zurückgekehrt seien. Daraufhin wurden wir in die, mit Blick zum Fernbahnhof, linke und kürzere Warteschlange geschickt, die zum Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes führte. Somit war klar, dass die vom Terminal ausgesehen rechte und deutlich längere Schlange zum Testzentrum von CENTOGENE gehörte. Einerseits waren wir erleichtert, dass wir mehrere dutzend Wartende passieren konnten, waren andererseits aber verwirrt, dass man uns zum DRK schickte, obwohl wir Tests bei CENTOGENE bestellt hatten, wie von Lufthansa empfohlen. Außerdem war online auch von einer Fast Lane für Senatoren HON Circle Member, sowie Business Class und First Class Passagiere die Rede gewesen.
Da wir in der Lufthansa Business Class von Malta nach Frankfurt geflogen waren, lief ich noch etwas weiter zum Eingang des CENTOGENE Testcenters. Dort angekommen sah ich dann auch die besagte Fast Lane. Wieder erklärte ich den Mitarbeitern von CENTOGENE, dass wir gerade aus einem Risikogebiet kamen und die Tests vorab online bestellt hatten. Wieder wollte man uns zum Testcenter des DRK schicken. Ich wiederholte meine Aussage, dass ich vor Reisenantritt über das Online-Portal von CENTOGENE die kostenfreien Tests bestellt hatte, nun in Frankfurt aus einem Risikogebiet gelandet sei und ein Zettel mit QR-Codes dies nachweisen würden. Schließlich erwähnte ich noch, dass wir in der Lufthansa Business Class gereist waren.
Daraufhin konnten wir direkt in die Teststelle eintreten und uns in eine kurze Warteschlange stellen. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Statt dutzende standen nun nur noch drei weitere Personen vor uns. Unsere Rechnung und QR-Codes wurden in der Schlange von einem anderen CENTOGENE-Mitarbeiter erneut kontrolliert. Dieser fragte uns, warum wir nicht das Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes nutzten. Allerdings fühlte ich mich in der Schlange für Business Class Passagiere der Lufthansa im Testzentrum von CENTOGENE mit einer Rechnung von CENTOGENE in der Hand ganz gut aufgehoben. Nach einer kurzen Diskussion zwischen den Mitarbeitern im roten T-Shirt wurde entschieden, dass wir in der richtigen Schlange standen.

Wenige Minuten später fanden wir uns in einer kleinen Testzelle wieder und ließen den Rachenabstrich über uns ergehen. Im Vergleich zum Abstrich, der uns im März in Abu Dhabi durch die Nase abgenommen wurde, ist diese Methode schon fast als angenehm zu bezeichnen. Nach dem Abstrich wurden unsere Tests mit unserer persönlichen Nummer markiert, unsere Rechnung überprüft und uns mitgeteilt, dass wir innerhalb von 24 Stunden eine E-Mail erhalten würden, mit der wir das Testergebnis im Online-Portal abrufen könnten.
Corona-Test bei CENTOGENE am Flughafen Frankfurt – Fazit
Als etwa 24 Stunden nach unserer Testung verstrichen waren, erhielten wir eine E-Mail mit der Info, dass das Ergebnis noch nicht vorläge, da es derzeit ein erhöhtes Aufkommen gäbe. Bis wir das Ergebnis letztendlich online abrufen konnten, dauerte es fast 40 Stunden.
Die Organisation vor Ort ließ leider zu wünschen übrig. Die durch die Bank weg auffällig jungen CENTOGENE Mitarbeiter, die an den Eingängen zur Teststelle und Anmeldung/Registrierung/Zahlstelle von CENTOGENE als Art Ordner fungierten, wirkten überfordert und tätigten widersprüchliche Aussagen. Vielen anderen Wartenden scheint es ähnlich ergangen zu sein, denn die Verwirrung in den Schlangen war groß.
Wir würden dringend empfehlen, die Registrierung zum Test bereits vorab online vorzunehmen. Dies erspart euch das Anstehen in einer der Warteschlangen oder kann zumindest die Wartezeit deutlich verkürzen. Die Testung an sich verlief zum Glück problemlos und das medizinische Fachpersonal wirkte auf uns freundlicher und besser organisiert.
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