Nachdem am vergangenen Mittwoch die Angestellten der Bodenverkehrsdienste, der Flughafengesellschaft sowie der Luftsicherheit am Flughafen Berlin Brandenburg die Arbeit niedergelegt haben, ist heute der Flughafen Düsseldorf von einem Streik betroffen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat kurzfristig die Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers “Aviapartner” zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Rund 100 Flügen fallen aus.
Eurowings vom Streik stark betroffen
Der Streik hat bereits heute Nacht um 03:30 Uhr begonnen und wird bis Samstag, den 28. Januar, um 00:30 Uhr andauern. Nach Angaben des Düsseldorfer Flughafens fallen deshalb rund 100 Starts und Landungen aus. Sechs weitere Flüge weichen auf den nahegelegenen Flughafen Köln/Bonn aus. Die Lufthansa-Tochter Eurowings ist vom Streik recht stark betroffen und hatte bereits am Donnerstag schon angekündigt, dass von den geplanten 91 Flügen nur 21 stattfinden werden. Betroffene könnten kostenfrei umbuchen bzw. bei innerdeutschen Flügen auf die Bahn ausweichen. Die Dienstleistungsgewerkschaft zeigte sich, angesichts einer Beteiligungsquote von rund 90 Prozent, mit dem Warnstreik zufrieden.
700 Jobs sind beim Gepäck- und Flugzeugabfertiger Aviapartner am Flughafen D'dorf in Gefahr – der Arbeitgeber verweigert seinen langjährig Beschäftigten den Tarifvertrag Sozialplan samt Abfindungen. Deswegen: STREIK!https://t.co/Jv65blEjnK
— ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (@_verdi) January 26, 2023
Erst am Mittwoch, den 25. Januar, folgten die Arbeitnehmer der Bodenverkehrsdienste, der Flughafengesellschaft sowie der Luftsicherheit dem Streikaufruf von ver.di in Berlin und so konnten an diesem Tag keine gewerblichen Flüge am Flughafen Berlin Brandenburg stattfinden. Der Luftfahrtstandort Deutschland erlebt also innerhalb von wenigen Tagen zwei Warnstreiks. Deshalb muss ver.di auch Kritik vom Flughafenverband ADV einstecken. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer vom Flughafenverband ADV, meinte, es sei unverantwortlich, zwei Großflughafen in Deutschland innerhalb einer Woche einem ganztägigen Streik auszusetzen und wirft der Gewerkschaft vor, die Flughäfen als “medienwirksame Schaubühne für Streikaktionen” zu nutzen. Ver.di hofft auf das Verständnis der Reisenden und wünscht sich eine schnelle Lösung, damit allen Beteiligten eine längere Streikphase erspart bleibt.
Gewerkschaft bangt um Arbeitsplätze
Aviapartner ist in Düsseldorf der größte Anbieter für Gepäck- und Flugzeugabfertigung (Marktanteil rund 75 Prozent). Das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium lässt die Lizenz des Dienstleisters jedoch Ende März auslaufen. Ab April sollen dessen Tätigkeiten von einem bereits aktiven und zwei neuen Abfertigungsunternehmen übernommen werden. Ver.di sieht deshalb 700 Arbeitsplätze in Gefahr und kritisiert den Arbeitgeber für seine Weigerungen, mit den Arbeitnehmervertretern einen Sozialplan zu verhandeln.
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