Die Avianca möchte eine neue Finanzierung von 1,8 Milliarden USD aufnehmen, um einen Teil des Debtor-In-Possession (DIP) Financing vom letzten Oktober zurückzuzahlen. Außerdem soll mit diesen finaziellen Mitteln die Beendigung des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 abgesichert werden.
Gerettete Avianca würde auch Sicherheit für LifeMiles bedeuten
Die Option des Direktkaufs sowie der Umstand, dass LifeMiles grundsätzlich keine Treibstoffzuschläge erhebt, machen das Vielfliegerprogramm so attraktiv. Auch wenn LifeMiles rechtlich eigenständig ist, so besteht aufgrund der Insolvenz der Avianca ein erhöhtes Risiko beim direkten Kaufen von Meilen mit Bonus. Daher beobachten wir den Verlauf des Insolvenzverfahrens der Avianca regelmäßig. Im Mai 2020 hatten die Avianca Holdings und eine Reihe von Tochterfirmen Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts in den USA angemeldet. Zuvor wurde 2019, also noch vor der Coronakrise, ein Verlust von fast 900 Millionen USD verzeichnet. Als dann die Pandemie ausbrach, verschlimmerte sich die Situation weiter.
Nach einem Rückschlag im September 2020 (der kolumbianische Staat verweigerte der Avianca ein Rettungspaket), konnte das Star Alliance-Mitglied dann Mitte Oktober 2020 einen wichtigen Teilerfolg feiern. Ein geplantes Finanzierungspaket in Höhe von 2 Milliarden USD wurde vom zuständigen Gericht in New York genehmigt. Avianca sammelte diese 2 Milliarden USD durch ein sogenanntes Debtor-In-Possession (DIP) Financing ein, das nur Unternehmen zusteht, die Insolvenz nach Chapter 11 beantragt haben. Das DIP wurde bisher in zwei Tranchen zu 1,27 Milliarden USD (Tranche A) und 722 Millionen USD (Tranche B) ausgezahlt.
Avianca strebt Beendigung des Insolvenzverfahrens noch in diesem Jahr an
Letzte Woche hat die Avianca den US-Behörden mitgeteilt, dass man beabsichtige, das Insolvenzverfahren noch im Jahr 2021 erfolgreich abzuschließen. Hierfür plant die Airline, eine Finanzierung in Höhe von 1,8 Milliarden USD aufzunehmen. Mit Hilfe dieser neuen Finanzierung soll Tranche A getilgt und die Finanzierungskosten dieser Tranche gedeckt werden. Diese Maßnahme kostet Avianca ungefähr 1,4 Milliarden USD. Die verbliebenen 400 Millionen USD will Avianca nutzen, um ihre liquiden Mittel auf rund 1 Milliarde USD zu erhöhen. Auch diese neue Finanzierung muss vom Insolvenzgericht in den USA genehmigt werden. Seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat die Avianca Gruppe die üblichen Maßnahmen in der Branche ergriffen, um langfristig jährliche Kosten von 500 Millionen USD einzusparen. Zu den üblichen Maßnahmen, deren Wirkung frühestens 2021-2022 spürbar ist, zählen die Verkleinerung der Flotte und das Streichen von Arbeitsplätzen. Wann genau die Avianca das Insolvenzverfahren nach Chapter 11 abschließen möchte, wurde nicht kommuniziert.
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Danke bloomberg und SimpleFlying!