Jeder Vielflieger oder Aviation Geek hat seine persönliche Liste, welche Airline, Flugzeugtypen oder Bordprodukte er gerne einmal testen möchte und die Air France La Première First Class stand bei mir ganz oben auf der Liste. Meine Faszination für die La Première entstand in den letzten Jahren auch dadurch, dass im Vergleich zur Singapore Airlines First Class Suite oder der Emirates First Class deutlich weniger Videos oder Beiträge zu diesem Produkt im Internet zu finden sind. Hinzu kommen die hohen Anforderungen, die es schwierig machen die Air France First Class mit Meilen zu buchen. Umso mehr war ich gespannt was mich an Bord der Air France Boeing 777-300ER nach Los Angeles in der La Première First Class erwarten würde.

Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Die wichtigsten Daten
- Airline: Air France
- Flugzeugtyp: Boeing 777-300ER
- Registrierung/Alter: F-GSQF / 18 Jahre
- Flugnummer: AF72
- Flugzeit: 11:02 Std.
- Tag/Nacht: Tagflug
- Reiseklasse: First Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
- Kabinen-Größe: 4 First Class Sitze
- Sitzbreite: 24 Zoll / 60 cm
- Bettlänge: 79 Zoll / 200 cm
- Bildschirmgröße: 24 Zoll / 61 cm
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Buchung
Die Buchung von La Première First Class mit Prämienmeilen ist sicherlich eines der schwersten Vorhaben, wenn es um die Buchung eines Prämienfluges geht. Ende des letzten Jahres hat Flying Blue die Buchung noch einmal erschwert, in dem es nur noch Platinum Mitgliedern bei Flying Blue erlaubt ist diese Buchung durchzuführen. Zuvor hatten ebenfalls Gold Mitglieder die Möglichkeit First Class Flüge mit Air France via Flying Blue zu buchen. Hinzu kommt, dass Air France die Buchung von La Première ab diesem Jahr lediglich für eine Person gestattet. Dies bedeutet, dass wenn man gemeinsam mit einem Partner oder Freund in der First Class fliegen möchte, beide einen Platinum Status benötigten. Inwiefern dies in der Praxis umgesetzt wird, lässt sich schwer sagen, da ich in diesem Jahr ebenfalls Verfügbarkeiten für zwei Personen online finden konnte (siehe Screenshot).
Wir hatten unseren Flug bereits im letzten Jahr gebucht, bevor Air France die Änderungen verkündet hatte. Die Meilenpreise für einen Oneway-Flug liegen abhängig vom Ziel zwischen 175.000 und 350.000 Meilen plus Steuern und Gebühren. Wir haben für unseren Flug nach Los Angeles 230.000 Meilen und 300 Euro an Steuern und Gebühren pro Person gezahlt, ein happiger Meilenpreis.
Solltet ihr Platinum Mitglied bei Flying Blue sein und auch gerne einmal in der Air France La Première First Class fliegen wollen, dann bietet sich das American Express Membership Rewards Programm als Transferpartner von Flying Blue an. Die Punkte für unseren Flug transferierte ich im Verhältnis 5:4 von American Express zu meinem Flying Blue Account (Meilen sammeln mit den American Express Kreditkarten – Alle Infos, Tipps und Tricks). Die Punkte sind nach dem Transfer innerhalb von wenigen Minuten auf dem Flying Blue Konto.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Kabine/Boarding
Nach unserem Aufenthalt in der hervorragenden Air France La Première Lounge Paris wurden wir rechtzeitig von der für uns zugeteilten Mitarbeiterin von Air France in der Lounge für unseren Flug nach Los Angeles abgeholt. Über einen separaten Fahrstuhl in der Lounge ging es Richtung Erdgeschoss. Dort erfolgte eine Prüfung unserer Dokumente und der Tickets, bevor wir den Parkplatz betraten, wo die Autos bereits mit offenen Kofferraum auf die Gäste warteten, um diese zum Flugzeug zu bringen. Anders als bei unserem First Class Flug mit Swiss haben wir ein eigenes Auto bekommen mit dem es zum Flugzeug ging und wurden nicht mit anderen Gästen in einen Minibus gesetzt. Ein eigenes Fahrzeug hat mehr First Class Flair und mehr Hauch von Exklusivität. Nach sechsminütiger Fahrt kamen wir an Gate L44 an. Wir machten noch ein paar Fotos vor dem Flugzeug, bevor es zur Brücke nach oben ging. Dort wurden wir an den anderen Gästen vorbeigeschleust und boardeten über die Tür L1. Business- und Economy-Class Gäste bordeten über die Tür L2. Nach kurzer Begrüßung an Bord verabschiedete sich Marta von uns und übergab uns in die Hände der Crew.
Nachdem Air France vor einigen Jahren beschlossen hat, den Airbus A380-800 in den Ruhestand zu schicken, findet man die Air France La Première nur noch auf ein paar ausgewählten Flugzeugen des Typs Boeing 777-300ER. Die Ziele sind überwiegend die großen Metropolen in Nordamerika und Asien sowie vereinzelt Ziele im Nahen Osten und Südamerika.

Die Kabine verfügt über eine 1 – 2 – 1 Konfiguration und machte zunächst einen hochwertigen und eleganten Eindruck. Die Kabine ist überwiegend in vanilla, weißen und grauen Farbtönen gehalten. Bei genauerem Hinsehen konnte ich das Alter der Kabine allerdings sehen. Überall gab es Gebrauchsspuren und Teile waren locker bzw. abgebrochen und funktionierten nicht mehr reibungslos. Die automatische Trennwand zwischen den beiden mittleren Sitzen hakte sowohl beim Hochfahren als auch beim Herunterfahren.
Im vorderen Teil der Kabine befindet sich die Galley und zwei WCs. Die Toilettenkabinen waren etwas größer als die der Business Class, aber natürlich nicht zu vergleichen mit denen bei Singapore Airlines oder Emirates. Es gab einige Amenities, die wie in der Lounge, ebenfalls von Sisley stammten. Rote Schleifen sollten der Toilettenkabine ein wenig Farbe verleihen. Vielleicht hätte eine frische Blume, wie sie auch andere Airlines haben, etwas mehr Charme gehabt.
Bis einen Tag vor Abflug waren noch alle Sitze in der Kabine frei, aber am Tag des Abfluges haben wahrscheinlich noch einige Passagiere Gebrauch von einem Upgrade gemacht. Diese sind mit 80.000 Meilen vergleichsweise günstig, setzen aber den vorherigen Kauf eines Business Class Tickets voraus. Wir hatten gehofft, dass wir beide an einem Fensterplatz sitzen würden, aber das war aufgrund der weiteren Person nicht möglich und man fragte uns noch an Bord, ob wir die beiden Mittelsitze bevorzugen würden. Wir verneinten, da wir gerne einen Fensterplatz haben und so saßen wir auf Sitz 1A am Fenster und 1E in der Mitte.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Sitz/Bett
Insgesamt sind vier Sitze der Firma Collins Aerospace in der Kabine verbaut. Der Sitz besticht durch seine Größe. Mit einer Breite von 80 cm und einer Bettlänge von ca. 200 cm bietet dieser seinen Gästen enorm viel Platz beim Sitzen und Schlafen. Direkt gegenüber vom Sitz befindet sich ein Ottoman, der ebenfalls als Sitzplatz genutzt werden kann, sollte man sich dazu entschließen gemeinsam zu essen. Unter dem Ottoman befindet sich eine Schublade, wo sich Schuhe oder Taschen verstauen lassen. Die Schublade an meinem Sitz 1E war allerdings defekt und der Griff zum Öffnen war bereits abgebrochen. Das würde ich in einer First Class jetzt nicht erwarten.
Rechts von meinem Sitz befand sich eine große Ablagefläche und kleiner Stauraum, wo sowohl der Controller untergebracht waren, als auch eine Steckdose, USB/USB-C Anschlüsse, die festintegrierten Noise-Cancelling-Kopfhörer und Knöpfe zur Sitzeinstellung. Vor der Klappe befinden sich weitere Einstellungsknöpfe für den Sitz. Der große Tisch befindet sich ebenfalls unter der großen, langen Ablagefläche und bietet genug Platz, dass man zu zweit an dem Tisch essen kann. Vorne unter der Mittelkonsole gibt es ein weiteres Staufach für Kopfhörer oder Tablets.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es bei den mittleren Sitzen eine Trennwand, die während des Fluges ein bisschen Sichtschutz zum Nachbarn bietet. Bei den beiden Sitzen am Fenster gibt es ebenfalls einen Sichtschutz, der sich auf der Seite zum Gang hin befindet. Wem dieser Sichtschutz nicht ausreicht, der kann einen Vorhang komplett um den Sitz ziehen. Die Crew zog auch direkt nach dem Start den Vorhang bei Sitz 1F zu, so dass wir von der Dame auf 1L getrennt waren.
Nach dem Essen haben wir den Sitz in ein Bett umwandeln lassen, um ein wenig zu entspannen. Es war mit Abstand das beste Flugzeug-Bett, in dem ich bisher gelegen habe. Es war breit genug und bot eine sehr bequeme Matratze. Wenn es kein Tagflug gewesen wäre, hätte man sehr entspannt ein paar Stunden schlafen können. Neben jedem Sitz befindet sich eine Leselampe, deren Schirm relativ schick mit dem Hippocampe verziert ist, welche auch bei dunkler Kabine ausreichend Licht bietet.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Sitz einer der bequemsten war, in dem ich bisher gereist bin und das Bett wirklich gemütlich ist. Dieser Sitz soll in Zukunft auch in der leicht modernisierten First Class Kabine verbaut werden, die ab 2024 in den Flugzeugen verbaut werden soll.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Service und Essen
An dieser Stelle muss ich kurz erwähnen, dass ich diesen Review nach unserem Trip geschrieben habe und unser letzter Flug ebenfalls ein First Class Flug mit einer namhaften Airline gewesen ist. Versteht es daher nicht falsch, wenn ich in dem Text ein wenig negativ klinge, was primär dem zweiten First Class Flug auf unserer Reise geschuldet ist. Denn bei diesem war der Service “Top Notch” und wie ich es mir persönlich als First Class Passagier vorstelle.
Nachdem Marta uns an die Crew für unseren Flug von Paris nach Los Angeles übergeben hatte, stellte sich die Stewardess kurz bei uns vor und fragte, ob wir ein Glas Champagner haben möchte. Am Platz stand bereits eine Flasche Evian Wasser mit einem Desinfizierungstuch. Außerdem war dort eine Decke und die Slipper auf dem Ottoman ausgelegt. Der Champagner auf diesem Flug war von Piper – Heidsieck 2006. Dazu gab es ein paar Snacks. Ich kann leider nicht einordnen, was das für ein Snack war, aber mir schmeckte dieser leider überhaupt nicht. Da hätte ich lieber ein paar Nüsse gehabt. Nach dem Champagner brachte uns die Stewardess das Amenity Kit und den Pyjama.
Vor dem Start wurden wir nicht gefragt, ob wir noch ein weiteres Glas Champagner möchten, obwohl es vielleicht noch Zeit für ein zweites gehabt hätten, da wir extra früh gebordet hatten, um ausgiebig Zeit für Fotos zu haben. Stattdessen stellte sich noch der Kapitän für diesen Flug bei uns persönlich vor und sagte, dass es ein ruhiger Flug von knapp 11 Stunden werden würde. Er sollte mit beidem Recht behalten. Dann ging es endlich los.
Nach dem Take-Off stellte sich die Purserette bei uns vor und wünschte uns ebenfalls einen angenehmen Flug. Air France bietet kein Dine-on-demand und die Stewardess begann mit Decken des Tisches ca. 40 Minuten nach dem Take-off. Als Appetizer gab es französischen Sturia Kaviar mit Limette und Vodka-Creme. Ich weiß nicht, ob der Vodka in der Limettencreme war oder als Shot zum Kaviar serviert werden sollte, aber weder wurde ein Shot Vodka serviert noch schmeckte die Creme nach Vodka. Als Beilage gab es zwei Blinis, das war es. Da ich noch von unserem Lounge-Besuch gesättigt war, verzichtete ich auf die Suppe. Meine Partnerin wählte die Suppe und war begeistert. Ich wählte stattdessen den Spargel als Starter mit Ravigote Sauce und war etwas enttäuscht. Fünf kalte Spargelstangen haben jetzt keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Bei den Hauptgerichten sprach mich nicht wirklich etwas an. Zur Auswahl standen:
- Lammkarree mit Sauce aus der Provence
- Geflügelbraten mit Safran und Zitronensauce
- Seebrasse in Muscheljus
- Comté Käse und Zwiebelravioli
Ich entschied mich für das Lamm und meine Partnerin für die Seebrasse. Die Speisen waren alle gut, aber auch das Lamm traf nicht unbedingt meinen Geschmack. Meine Partnerin war von der Seebrasse wieder sehr angetan. Zur Hauptspeise hatte ich mir einen Rotwein servieren lassen, aber auch der überzeugte mich nicht. Irgendwie passte es für mich auf diesem Flug nicht was die Auswahl an Essen und Getränke betraf. Gut, dass ich bereits so viel in der Lounge gegessen hatte. Zum Nachtisch gab es noch eine Auswahl an Käse.
Die Auswahl an hochprozentigen alkoholischen Getränken empfand ich für eine First Class ebenfalls als sehr dürftig. Es gab kein Getränk, wo man jetzt hätte sagen können, oh wow, das würde ich jetzt gerne mal probieren. Ich trinke gerne mal einen guten Whiskey, aber einen Jack Daniels in einer First Class zu servieren, wirklich? Den hat man früher vor der Party mal für ein Mischgetränk genutzt.
Nach dem Essen haben wir uns von der Stewardess das Bett machen lassen und danach verabschiedete sie sich auch von uns und sagte, dass ihre Kollegin jetzt für die nächsten Stunden übernehmen würde. Wir hatten die Vorhänge unserer Kabine für gut zwei Stunden geschlossen und danach wieder geöffnet, um miteinander zu reden. Leider machte es den Anschein, dass niemand in der Kabine geschaut hat, ob die Gäste noch schlafen oder bereits wieder wach sind. Erst nachdem ich auf die Toilette gegangen war, kam die Stewardess vorbei und fragte ob wir eventuell noch etwas zu trinken haben möchten und sie das Bett zusammenräumen soll. Leider gab es auch keinerlei Snacks oder mal ein heißes Tuch, welches während des Fluges angeboten wurden. So verstrich die Zeit dahin und es sollte die zweite kleine Mahlzeit vor der Ankunft in Los Angeles geben. Zu der zweiten Mahlzeit mehr im nächsten Abschnitt, denn die sollte noch ein besonderes Schmankerl mit sich bringen.
Nach der zweiten Mahlzeit ist auch nicht mehr viel passiert und wir warteten auf die Landung in Los Angeles. Bei Ankunft verabschiedeten sich der Pilot und die Purserette von uns und wir wurden von einer Air France Angestellten in Empfang genommen, die uns durch die Immigration begleiten sollte. Leider sagte sie uns, dass First Class Passagiere in LAX keine Sonderbehandlung bekommen und sich ebenso in der Reihe anstellen müssen wie andere Gäste auch. Die einzige Chance sei, dass sie jemanden kennt und wir dadurch schneller nach vorne kommen. Dieser Service ist nett, aber wenn die Dame mit ihren Gästen zwei Stunden in der Schlange für die Immigration stehen muss, wo ist der Sinn dahinter? An einem Punkt wurde uns das Laufen zur Immigration durch eine Fahrt in einem Golf-Kart erspart und wir sparten so ein wenig Zeit.
Insgesamt haben wir eine Stunde in der Schlange gestanden, ein wenig Small Talk mit der Dame von Air France gehalten, bis sie jemand kannte und sie uns an der Menge vorbeischleusen konnte. Das hat uns sicherlich 30 bis 45 Minuten an Zeit gespart. Sie zeigte uns dann noch, wo der Bus für das Curio Hotel halten würde, und verabschiedete sich dann von uns.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Der Schimmel-Vorfall
Die Zeit war gekommen für die zweite Mahlzeit. Zur Auswahl standen Gänseleberpastete und Käse- und Spinat Cannelloni. Als Vorspeise sollte es einen Quinoa Salat oder ein Artischocken Barigoule geben. Dazu wurde ein Fruchtsalat in Gelee serviert und dieser hatte es in sich. Wir bestellten und beide Cannelloni, welche sehr gut schmeckten. Meine Freundin bestellte zum Hauptgang einen Salat, der aber leider erst im Nachhinein serviert wurde.
Alles begann aber mit dem Fruchtsalat, der als erstes auf den Tisch gestellt wurde. Meine Partnerin aß ihre Vorspeise und griff dann zum Fruchtsalat. Gerade als sie die Gabel reinstecken wollte, sagte sie „Oh mein Gott. Was ist das denn, Schimmel?“ Ja, es war in der Tat Schimmel! Wir sind beide nicht pingelig und jedem passieren einmal Fehler, aber bei solch einem Produkt wie der La Première First Class darf dies einfach nicht passieren! Egal in welcher Reiseklasse, Schimmel im Essen auf einem Flug ist ein No-Go!
Wir zeigten es der Stewardess und sie selbst war geschockt und wusste gar nicht was sie sagen sollte. Ich kann es nachvollziehen, was soll man in so einer Situation schon sagen, außer sich zu entschuldigen. Man sah ihr an, dass es ihr sichtlich unangenehm war. Sie bot uns eine Schale Erdbeeren mit Weintrauben als Alternative an, welche wir gerne annahmen. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie andere Gäste in dieser Situation reagiert hätten, die den vollen Preis bezahlt und ein etwas anderes Gemüt haben. Denn wenn ich die First Class Preise der einzelnen Airlines auf der Oneway-Strecke Frankfurt nach New York am 18.10.23 vergleiche, dann fällt schon auf, dass Air France mehr als das Doppelte verlangt als alle anderen Airlines (Quelle Google Flights, Stand 03.06.2023):
- Emirates: 4.306 Euro (via MXP)
- Singapore Airlines: 4.312 Euro
- British Airways: 7.462 Euro (via LHR)
- Lufthansa: 7.491 Euro
- Swiss: 7.502 Euro (via ZRH)
- Air France: 15.048 Euro (via CDG)
Wenn sie dann in so einer Preiskategorie Essen mit Schimmel servieren, ist dies schon sehr peinlich. Denn das Essen sollte schon bevor es auf das Flugzeug geladen wird überprüft werden und dann zusätzlich noch von der Stewardess vor dem Servieren. Zwei Tage nach unserer Ankunft informierten wir Air France über diesen Vorfall und wir erhielten folgenden Antwort:
“…Our aim is to provide the highest possible standard of service, and it is always a matter of concern when our customers feel this aim has not been achieved.
I must say that your photo was also quite disturbing to view. The matter had also been reported by our crew.
On a separate note, I was also concerned to learn that the drawer was not working.
We plan to retrofit our 777 with a La Première cabin although it is still in the design phase.
I wanted to assure you that this was shared with the Global Sales Manager in charge of La Première so that it could be addressed.
As an expression of our regret and concern, I have credited each of your Flying Blue accounts with a bonus of 35000 miles.
I wish to apologise for any lapse in service and can assure you our teams are reminded to ensure we give everyone continuous consistent service on all touch points of a customer’s journey…”
An dieser Stelle habe ich einen weiteren Kritikpunkt an Air France. Wenn sie bereits über den Vorfall informiert wurden, warum kontaktieren sie nicht uns und entschuldigen sich für den Vorfall? Die Kontaktdaten sollten sie ja haben. Warum muss ich in dem Fall auf Air France zugehen? Was haltet ihr von der Antwort? Sind 35.000 Meilen pro Person als Entschädigung gerechtfertigt, oder ist es zu wenig? Wie hättet ihr euch in so einer Situation verhalten?
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Amenity Kit
Das Amenity Kit, oder Comfort Kit, wie es Air France auf ihrer Website beschreibt, war aus weißem Leder mit dem Air France Logo vorne auf der Verschlussseite. Insgesamt muss man sagen, dass das Hippocampe, ähnlich wie in der Lounge, überall auf dem Flug präsent war, Teller, Gläser, Lampen und Amenity Kit. Der Inhalt bestand aus Produkten von Sisley. Folgende Produkte waren in dem Amenity Kit enthalten:
- Black rose cream mask
- Hydrating booster serum
- Anti-age hydration booster moisturising serum
- Black rose water balm
- Anti-age day cream
Dazu gibt es noch einen La Première Kugelschreiber, Ohrstöpsel, einen Holzkamm und eine Schlafmaske.
Das Amenity Kit ist sicherlich ein nettes Mitbringsel als Erinnerung an den Flug, aber dadurch, dass es auch sehr robust ist, nimmt es ein wenig mehr Platz im Koffer ein als so manches anderes Amenity Kit. Definitiv keines, welches ich als Kabeltasche oder ähnliches auf meiner nächsten Reise nutzen würde.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Entertainment/WiFi
Mit 24 Zoll ist der Monitor relativ groß, aber gemessen an dem Abstand zum Sitz – fast zwei Meter – vielleicht doch etwas klein. Das Bild bietet aber gestochen scharfe Farben und eine gute Auflösung. Ich weiß gar nicht, ob dieser sich via Touch bedienen lässt. Da der Monitor so weit weg ist, habe ich durchweg die Fernbedienung genutzt, um durch das Angebot zu zappen. Das Menü gab es nicht nur in französischer Sprache, sondern es gab auch Deutsch als Auswahl. Bei den Filmen konnte ich leider keine Selektion finden, wo ich nach deutscher Tonspur selektieren konnte. Bei den Serien war das Angebot überschaubar und ich habe keine Staffeln oder mehrere Folgen einer Serie finden können. Der Controller hatte ebenfalls einen Screen, auf welchem sich unabhängig vom Hauptmonitor die Routeninformation aufrufen ließen.
Das WiFi Angebot war für First Class Passagiere den ganzen Flug über kostenlos. Wer kein gratis WiFi hat, der zahlt 18 Euro zum Surfen für den gesamten Flug. Wer zusätzlich Streamen möchte, zahlt 30 Euro. Die 18 Euro empfinde ich als einen fairen Preis für einen 11 Stunden Flug. In der Regel funktionierte das WiFi gut, auch auf zwei Geräten gleichzeitig, mit kleinen Aussetzern über bestimmten Gebieten.
Bei den Kopfhörern handelt es sich um Overear-Noise-Cancelling-Kopfhörer von Denon. Die waren durchaus bequem und erfüllten ihren Zweck.
Mehr Information zum Inflight Entertainment findet ihr auf der offiziellen Homepage von Air France.
Air France La Première First Class Boeing 777-300ER – Fazit
Wie fällt mein Fazit für diesen Flug aus? Wie ihr euch vielleicht denken könnt, nicht besonders gut. Leider hatte die La Première in der Luft nicht diesen „Wow“-Effekt, den ich in der Lounge hatte. Basierend auf diesem einzelnen Flug kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum die La Première oftmals so in den Himmel gelobt wird. Mein First Class Flug mit Swiss oder Singapore Airlines waren keinesfalls schlechter. Irgendwie passte es auf diesem Flug nicht. Der Zustand der Kabine, der doch etwas schleppende Service, die geringe Auswahl an Getränken und dazu der Schimmel im Essen hinterlassen leider keine bleibenden Erinnerungen, zumindest nicht im positiven Sinne. Positiv ist der Sitz, welcher super ist zum Schlafen. Würde ich die La Première nochmal fliegen? Ja, denn ich denke man sollte immer einen zweiten und dritten Flug mit einer Airline machen, um sich ein echtes Bild vom Service machen zu können. In meinem Fall hat mir der Flug nicht so gut gefallen, gerade im Vergleich mit dem Singapore Airlines First Class Flug, den wir Anfang des Jahres hatten und mit dem First Class Flug am Ende unserer Reise, daher kann ich in diesem Fall nur drei Sterne vergeben.
Seid ihr schon einmal mit der Air France La Première geflogen und wie waren eure Erfahrungen? Hinterlasst einen Kommentar!
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