Condor Airbus A330neo Business Class Kabine 2
18. August 2024 Markus 21 Business Class Review

Review: Condor Business Class Airbus A330neo Frankfurt – Seattle

In den vergangenen zwei bis drei Jahren hat sich bei Condor viel getan. Die Flotte wurde modernisiert und mit ihr auch die Reiseklassen des deutschen Ferienfliegers. Auf dem Weg von Frankfurt an die US-Westküste habe ich die Gelegenheit genutzt, um die neue Business Class der Condor im Airbus A330neo zu testen.

Condor Business Class Airbus A330neo – Die wichtigsten Daten

  • Airline: Condor
  • Flugzeugtyp: Airbus A330neo
  • Kennzeichen: D-ANRL
  • Flugnummer: DE2032
  • Flugzeit: 09:40 Stunden
  • Tag/Nacht: Tagflug
  • Reiseklasse: Business Class
  • Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
  • Kabinen-Größe: 30 Sitze in 8 Reihen
  • Sitzmodell: Safran Skylounge Core
  • Pitch/Sitzabstand: 76 Zoll / 193 cm ; Bettlänge: bis zu 199 cm
  • Sitzbreite: 19 Zoll / 48 cm
  • Recline: 180 Grad

Im Spätjahr 2022 startete Condor den Austausch ihrer Langstreckenflotte. Die in die Jahre gekommenen Boeing 767 wurden schrittweise durch werksneue Airbus A330neo ersetzt. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen “D-ANRL” wurde im Juli 2023 ausgeliefert und war der achte A330neo, den Condor übernommen hat. Es wurde mit dem “Condor Beach”-Livery lackiert. Das bedeutet, die typischen Streifen am Flieger sind sandfarben.

Condor Business Class Airbus A330neo – Buchung

Auf diesen Flug bin ich durch Zufall gestoßen, weil ich bei Emirates Skywards auf der Suche nach 5th Freedom Flügen von Europa nach Nordamerika etwas abgedriftet bin. Emirates Skywards bot mir diesen Condor-Flug in der Business Class für 105.000 Meilen + 167,95 Euro Steuern und Gebühren an. Der Meilenpreis ist sicherlich sehr hoch und viele Meilensammler würden eher davon absehen, so viele Meilen für einen Transatlantikflug ausgeben zu wollen. Mich haben zwei Gründe zur Buchung bewogen. Erstens war ich zeitlich recht unflexibel und zweitens habe ich die Transformation der Condor (inkl. Flotte und Bordprodukte) in den vergangenen Jahren hier auf dem Blog intensiv verfolgt und war doch sehr neugierig auf die „neue“ Condor.

Und so habe ich versucht, den Flug zu buchen, was jedoch mehrmals scheiterte. Zwar wurde ein PNR kreiert, doch ein Ticket konnte nicht ausgestellt werden. Daher rief ich die Emirates Hotline an, ließ mich zum Emirates Skywards Helpdesk weiterleiten und buchte den Flug telefonisch.

Condor Business Class Airbus A330neo – Check-In

Der Check-In-Bereich von Condor am Flughafen Frankfurt befindet sich in Halle C, im hintersten Bereich. Diesen Bereich hat die Airlines (fast) für sich alleine. Von Halle B kommend, befinden sich die Check-In-Schalter für die Business Class und Premium Economy Class links, und rechts folgen die Schalter der Economy Class. Noch weiter rechts schließen Schalter an, die speziell für Flüge in die USA vorgesehen sind. Diese habe ich jedoch übersehen und am Check-In-Counter für die Business Class mein Gepäck aufgegeben und meine Bordkarte erhalten. Der Mitarbeiter schickte mich dann noch kurz zur Dokumentenkontrolle zu den US-Schaltern. Dort wurde mein Rückflugticket sowie mein Esta kontrolliert, meine Bordkarte gestempelt und ich konnte mich zu den Non-Schengen-Gates im Bereich B aufmachen.

Die Wartezeit an der Sicherheits- und an der Passkontrolle waren, trotz des Ferienverkehrs, überraschend kurz. Anschließend suchte ich die Lufthansa Business Class Lounge an Gate 42 auf, denn Business Class Passagiere von Condor erhalten Zugang in die Business Class der Lufthansa.

Condor Business Class Airbus A330neo – Boarding

Flug DE2023 wurde an Gate 43 geboardet. Als ich wenige Minuten vor Beginn des Boardings dort ankam, herrschte am Gate schon reges Treiben. Ich nutzte die verbliebene Zeit bis zum Aufruf meiner Boarding Group, um ein paar Fotos vom Airbus A330neo zu schießen, der uns nach Seattle bringen sollte. Auch am Gate selbst werden noch einmal die nötigen Unterlagen zur Einreise in die USA kontrolliert bzw. nach den kleinen Stickern auf den Pässen Ausschau gehalten, die den vorangegangen Dokumentencheck nachweisen. Nach dem Scannen der Bordkarte bogen Fluggäste der Business Class in die erste Gatebridge ab und bestiegen den Airbus A330neo durch die erste Tür.

Aerolopa Condor A330neo Seatmap Business Class

Am Sitz angekommen, erwarteten mich ein Kissen, eine Decke, eine Liegeunterlage, Schlappen sowie das Amenity Kit, eine Flasche Wasser, die Kopfhörer und ein kleiner Travel Organizer als Giveaway.

Condor Business Class Airbus A330neo – Kabine

Wie bereits erwähnt, hat Condor die komplette Langstreckenflotte ausgetauscht und bietet in den neuen Flugzeugen eine wesentlich modernere Hardware an. Da die A330-Flotte noch sehr neu ist, macht auch die Kabine einen frischen Eindruck. In den Gestaltungselementen der Wände und der Sitze trifft man auf den, mittlerweile für Condor so typischen, Streifenlook. Auch die Decke und das Amenity Kit tragen die Streifen.

Es befindet sich eine Toilette im vorderen Bereich der Kabine und eine im hinteren. Mein Sitz war 8K, der sich in der letzten Reihe und vor dem hinteren Waschraum befindet. Die Business Class war gut gebucht, nur vier Plätze blieben frei, darunter drei der Business Suiten in der ersten Reihe, deren Reservierung zusätzlich 199 Euro pro Flug kosten.

Condor Business Class Airbus A330neo – Sitz/Bett

In der Business Class hat sich Condor für die SkyLounge Core von Safran Seats entschieden. Dieses Modell ist bislang noch recht selten anzutreffen, da es erst Anfang 2022 auf den Markt kam.

Nimmt man auf dem Sitz Platz, blickt man auf man den 17,3-Zoll-Bildschirm, der in der Verkleidung des Vordersitzes angebracht ist. Zwischen dem Bildschirm und dem Zugang zum Gang ist ein Kleiderhaken angebracht. Zwischen Kleiderhaken und Monitor ist genug Freiraum, sodass ein aufgehängtes Kleidungsstück nicht den Monitor verdeckt. Am unteren Rand des Monitors befindet sich der Knopf zum Ausklappen des Tisches. Ist der Tisch ausgeklappt, lässt er sich ausfahren, jedoch nicht horizontal verstellen. Der Tisch ist groß genug für einen Laptop. Unterhalb des Tisches ist der Raum und die Ablage für die Füße. Darunter befindet sich ein sehr kleiner Stauraum. Allerdings passen hier bspw. keine Schuhe hinein, was ihn etwas überflüssig macht.

In Richtung der Fenster schließt der SkyLounge Core mit einer fixierten Armlehne ab. Sie ist nicht höhenverstellbar. Auf der anderen Seite, in Richtung Gang, ist bei den Einzelsitzen am Fenster die Konsole eingebaut, wo sich Ablagen, Anschlüsse und Steuerelemente befinden. Sie dient auch als weitere Armlehne. Die Steckdose und die USB-Anschlüsse sind praktischerweise direkt an der größeren Ablagefläche angebracht, sodass man sein Endgerät direkt daneben legen kann. Die Fernbedienung für das Entertainment-System befindet sich daneben. Auf Hüfthöhe in der Konsole integriert ist das Steuerelement für den Sitz. Oberhalb der Anschlüsse befinden sich eine weitere kleine Ablagefläche, eine Leselampe und ein Haken zum Verstauen der Kopfhörer. Die Konsole bietet an ihrem äußeren Rand einen Sichtschutz. Der Sichtschutz könnte meines Erachtens etwas größer sein oder ein ausziehbares Element beinhalten, um mehr Privatsphäre zu bieten.

Die Breite des Sitzes ist beim Sitzen absolut in Ordnung, beim Liegen wird es jedoch eng, auch weil sich die Armlehne am Fenster eben nicht verstellen lässt, was bestimmt sicherheitstechnische Gründe hat.

Komplett ausgefahren, verwandelt der Sitz sich in eine fast zwei Meter lange Liegefläche. Im ersten Moment war ich wenig angetan vom verfügbaren Platz für die Füße und für den Oberkörper. Nach ein paar Minuten habe ich mich und meine Gliedmaßen jedoch sortiert und es wurde deutlich bequemer. Dennoch glaube ich, dass sich große Personen etwas eingeengt fühlen. Seitenschläfer müssen die optimale Position zum Anwinkeln der Beine finden und die fixierte Armlehne eher als stabilisierendes Element ansehen. Die Polsterung des Sitzes empfand ich als sehr bequem und an keiner Stelle drückte oder zwickte es unangenehm, sodass ich ein erholsames Power Nap genommen habe.

Condor Business Class Airbus A330neo – Essen / Service

Während des Einsteigens wurde mir ein Begrüßungsgetränk angeboten und später noch einmal nachgeschenkt. Ich konnte zwischen Orangensaft und Sekt auswählen. Noch vor dem Start wurde die Menükarte ausgeteilt. Nachdem die Anschnallzeichen erloschen waren, wurde ein warmes Tuch und wenig später Nüsse mit einem Getränk gereicht.

Nach rund einer Stunde Flugzeit wurde dann das Mittagessen gereicht. Die Vorspeisen werden vom Wagen und zusammen auf einem Tablett serviert. Zudem werden verschiedene Arten an Brötchen und Brot aus dem Korb angeboten. Die Hauptspeise sowie das Dessert werden dann direkt an den Platz gebracht. Aus den drei verfügbaren Hauptspeisen konnte ich noch aus zwei wählen, das Thai Fish Curry war bereits vergriffen. Dies kann in der letzten Reihe einer fast ausgebuchten Kabine immer mal passieren. Hätte ich auf den Fisch bestanden, hätte der Flugbegleiter in der Premium Economy Class nachgefragt, was jedoch nicht nötig war. Zum Dessert wurde Kaffee oder Tee angeboten. Nach sechs Stunden gab es die Erfrischung in Form eines Eisbechers und eine weitere Getränkerunde.

Zwischen dem Mittagessen und der Erfrischung standen Getränke und kleine Snacktüten in der vordersten Bordküche bereit, wo ich mich auch zwischendrin bediente.

Zwischen zwei und eineinhalb Stunden vor der Landung wurde noch ein Abendessen vom Wagen serviert. Die Flugbegleiter waren sehr freundlich und engagiert. Abschließend das Menü auf meinem Flug.

Condor Business Class Airbus A330neo – Entertainment

Neben Filmen, stehen noch Serien, Musik sowie Inhalte von ARD Plus und ZDFselect zur Verfügung. Wer möchte, kann sich auch durch eine Schnellwahlfunktion direkt zu den deutschen, prämierten oder neu erschienenen Filmen führen lassen.

Lässt man sich alle Filme anzeigen, kann man durch verschiedene Filter, wie z.B. Genre oder Sprache, die Auswahl verkleinern. Eine kurze Zählung von mir ergab, dass Condor auf diesem Flug über 220 Filme anbot. Wer möchte, kann sich Videos von Anflügen von Condor an den verschiedenen Destinationen ansehen oder sich Videos über Condor, ihre Flotte und ihre Kabine ansehen.

Natürlich stehen auch Informationen zur Reise bzw. eine Flight Map zur Verfügung. Kurioserweise wurde unser Reiseziel vom System jedoch im Atlantik vor der Küste Ghanas verortet. Auf dem Bildschirm bewegte sich das Flugzeug jedoch in die richtige Richtung. Eine Außenbordkamera gibt es nicht. Die Bildschirmgröße und  der Klang der Kopfhörer waren auf jeden Fall in Ordnung.

Offenbar besteht auch die Möglichkeit, ein Upgrade an Bord über das Inflight-Entertainment-System zu erwerben. Auswählen konnte ich die Funktion jedoch nicht. Auch die Rubrik „Skyline Café“, in der man kostenpflichtige Snacks und Getränke bestellen kann, konnte nicht ausgewählt werden.

Condor Business Class Airbus A330neo – Bad

Auch im Waschraum ist der Condor-Streifenlook nicht zu übersehen, ist doch eine komplette Wand damit verkleidet. Ansonsten hat sich Condor hier mit Dekoration zurückgehalten. Als Amenities stehen Mundspülung, Creme und Spray zum Befeuchten des Gesichts bereit. Der Abfallbehälter kann per Pedal mit dem Fuß geöffnet werden.

Condor Business Class Airbus A330neo – Amenity Kit

Das Amenity Kit ist hauptsächlich aus nachhaltigen Materialien gefertigt. Es beinhaltete eine Schlafmaske (mit Streifen), Ringelsocken, eine Zahnbürste mit Zahncreme, Lippenpflege und Feuchtigkeitscreme. Ohrstöpsel haben leider gefehlt. Zudem muss ich anmerken, dass die Schlafmaske eher unbequem war, weshalb ich sie nicht nutzte.

Condor Business Class Airbus A330neo – WiFi

Condor bietet mit “FlyConnect” an Bord ihrer Airbus A330neo,A320neo und A321neo grundsätzlich WiFi an Bord an. Auf diesem Flug war der Service allerdings leider nicht verfügbar. Es wurde permanent folgende Meldung angezeigt: “Aufgrund von Luftraumbeschränkungen derzeit keine Internetverbindung möglich.”

Condor Business Class Airbus A330neo – Fazit

Auf diesem Flug hat die Condor eine gute Leistung gezeigt. Verschiedene Situationen (Werbevideos und Ansage des Piloten) erinnerten mich daran, dass Condor sich hauptsächlich als Ferienflieger sieht. Dennoch war das Angebot der Condor an Bord auch Linienfluggesellschaften ebenbürtig. Die Fluggesellschaft und ihr Investor haben an den richtigen Stellschrauben gedreht, um ein konkurrenzfähiges Business Class Produkt anzubieten, vor allem nach Nordamerika. Positiv überrascht hat mich die kleine Tasche, der Travel Organizer, als Willkommensgeschenk der Condor an ihre Business Class Gäste. Negativ war das fehlende Internetangebot.

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