Malaysia Airlines Business Class Airbus A330 300 Sitz Thron Vorne
15. Oktober 2022 Markus 0 Business Class Review

Review: Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 Kuala Lumpur – Delhi

Malaysia Airlines befindet sich nicht gerade in der besten Phase ihrer Firmengeschichte. Durch das Verschwinden von MH370 im Indischen Ozean und dem Abschuss von MH17 über der Ostukraine hat die Fluglinie viele Kunden und einen Teil ihrer Reputation verloren. Auf meinem beiden Flügen zwischen Delhi und Kuala Lumpur wollte ich ein Stück weit herausfinden, wie es mittlerweile um Malaysia Airlines steht, und was es mit dem gewählten Slogan “Malaysian Hospitality is more than a service” so auf sich hat. Nachdem ich auf dem Hinflug von Delhi nach Kuala Lumpur die Business Class der Malaysia Airlines in der Boeing 737-800 testen konnte, freute ich mich auf den Rückflug auf die Business Class im Airbus A330-300.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Die wichtigsten Daten

  • Airline: Malaysia Airlines
  • Flugzeugtyp: Airbus A330-300
  • Kennzeichen: 9M-MTF
  • Flugnummer: MH190
  • Flugzeit: 5:30 Stunden
  • Tag/Nacht: Tagflug
  • Reiseklasse: Business Class
  • Sitzmodell: Vantage von Thompson Aero Seating
  • Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1 und 1 – 2 – 2
  • Kabinen-Größe: 27 Sitze in 6 Reihen
  • Sitzbreite: 20 Zoll / 50,8 cm
  • Pitch/Sitzabstand: 43 Zoll / 109 cm
  • Recline: 180 Grad

Neben dem Airbus A350 ist der A330 momentan das Zugpferd der Langstreckenflotte von Malaysia Airlines. Dieser Umstand wird sich in den kommenden fünf Jahren aber stetig ändern. Anfang September 2022 gab die Fluglinie bekannt, bis 2028 20 Airbus A330-900, auch Airbus A330neo genannt, anschaffen zu wollen. Diese 20 neuen Flugzeuge werden die 24 vorhandenen A330-200 und A330-300 ersetzen. Der Airbus A330-300, mit dem ich von Kuala Lumpur nach Delhi flog, wurde 2012 an Malaysia Airlines ausgeliefert und 2016 mit einer neuen Kabine ausgestattet.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Buchung und Check-In

Im Gegensatz zur Verbindung von Delhi nach Kuala Lumpur, macht es auf dieser Route kaum einen Unterschied, ob man über den British Airways Executive Club oder über Cathay (ehem. Asia Miles) bucht. Die Zuzahlungen waren gleich hoch (63,56 EUR vs. 62,87 EUR), weshalb ich die Route von Kuala Lumpur nach Delhi über den British Airways Executive Club gebucht habe.

Buchungsbestätigung Mh Baec1

Im Terminal hat Malaysia Airlines einen eigenen Bereich für ihre Business Class, Business Class Suite und Statuskunden geschaffen. Die Check-In-Schalter sind offen gestaltet und und es steht ein Mitarbeiter zur Verfügung, der das Gepäck auf das Band befördert. Nicht nur hier ist mir aufgefallen, dass Premium- und Statuskunden ihr Gepäck sofort aus der Hand geben können, wenn sie möchten: Noch vor dem Eingang des Terminalgebäudes fiel mir ein Schalter auf, an dem eben diese Kunden offensichtlich einen Gepäckträgerservice anfordern können.

Die Dame am Check-In war sehr freundlich, prüfte mein Indien-Visum genau und rang mir das Versprechen ab, das Online Self Declaration Formular für Indien vorab in der Lounge auszufüllen. Da ich schon gut fünf Stunden vor Abflug am Flughafen war, wollte ich die Malaysia Airlines Golden Lounge Kuala Lumpur im Satelliten aufsuchen, die ich schon von meinem Aufenthalt im November 2019 kannte. Zwischen dem Check-In-Bereich und der eigentlichen Passkontrolle muss man einen weiteren kleinen Checkpoint durchqueren. Hier wird die Bordkarte gescannt und ein System zeigt auf einem Bildschirm an, ob man berechtigt ist, den internationalen Bereich zu betreten. Bei mir leuchteten Teile des Bildschirms rot auf und die Mitarbeiterin sagte mir, ich wäre noch zu früh, um diesen Teil des Flughafens zu betreten. Dann schaute sie auf meinen Boarding Pass und fragte mich: „Oder möchten sie in die Business Class Lounge?“ Das bejahte ich und dann zuckte sie die Schultern und sagte „Okay, dann können sie doch durchgehen.“ Also nahm ich fünf Minuten später das Transportsystem, das mich vom Hauptterminal ins Satellitengebäude brachte, und betrat die Lounge.

Vielleicht war meine frühe Ankunftszeit in Kuala Lumpur genau das Problem, denn mein Gepäckstück konnte ich bei Ankunft am Gepäckband in Delhi leider nicht finden und offensichtlich wurde es nicht verladen. Mein Gepäck kaum – laut Malaysia Airlines – erst zwei Tage später mit einem anderen MH-Flug in Delhi an.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Boarding und Kabine

Das Flugzeug wurde von Gate 24 betreten, das über eine eigene Sicherheitskontrolle verfügt. Hat man diese hinter sich gebracht, gelangt man in einen eigenen Warteraum, der vom Rest des Terminals abgetrennt ist. Soweit ich sehen konnte, gibt es hier keine Toiletten. Business Class Passagiere besteigen das Flugzeug über die vorderste Tür. Economy Class Passagiere haben Zugang über die zweite Tür, die hinter der Business Class Kabine liegt und somit ist die Business Class Kabine während dem Boarding leer und man kann in Ruhe sein Handgepäck verstauen oder – so wie ich – Bilder machen.

Beim Betreten des Flugzeugs wurde ich nach meiner Sitzplatznummer gefragt und dann zum meinem Platz geführt. Kurz darauf wurden Begrüßungsgetränke (mehrere Säfte) und ein kaltes, feuchtes Tuch angeboten. Am Sitz warteten ein Kissen und eine dünne Decke auf mich. Kopfhörer wurden verteilt.

Die Business Class Kabine im A330-300 ist schlicht gehalten. Der Großteil der Sitzverkleidung ist grau. Die Farbe der Sitzbezüge oder der Lehnen und Stautaschen ist blau. Die Sitzkonfiguration ist in diesem Flugzeug bei Malaysia Airlines etwas ungewöhnlich: Die Reihen 1, 4 und 6 kommen in einem 1 – 2 – 1 Layout daher, die Reihen 2, 5 und 7 in einer 1 – 2 – 2 Konfiguration. Reihe 3 existiert nicht. Durch diese Konfiguration haben 90% der Sitze direkten Zugang zum Gang.

Seatmap Malaysia Airlines Airbus A330 300 Business Class Seatguru Kopie

Während man in der Mittelreihe also stets einen Nachbarsitz hat, sind in der linken Fensterreihe (A-Sitze) nur Einzelsitze angebracht, in jeder zweiten Reihe (K-Sitzen) findet man diese an den rechten Fenstern. Bei den A-Sitzen im 1 – 2 – 1 Layout ist der Sitz direkt am Fenster, während die A-Sitze in der 1 – 2 – 2 Konfiguration direkt am Gang liegen. Eine Besonderheit sind die K-Einzelsitze in den Reihen 1, 4 und 6. Sie sind von Gang und Fenster durch eine Ablagefläche getrennt. Diese Art von „alleinstehenden“ Sitzen wird auch gern Thronsitz genannt. Diese Sitze bieten wohl am meisten persönlichen Freiraum und Privatsphäre. Bei der Buchung des Flugs habe ich mir deshalb gezielt 6K reserviert. Allerdings muss man auch sagen, dass nur 12 von 27 Sitzen belegt waren. Die komplette Mittelreihe war beispielsweise leer. Wäre der Flug nicht so unruhig und das Anschnallzeichen nicht ohne Pause angeschaltet gewesen, hätte ich ein fröhliches Sitzhopping veranstaltet und euch Vor- und Nachteile anderer Plätze genannt. Beim Boarding erhaschte ich noch einen Blick in die Economy Class.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Sitz/Bett

Im Airbus A330-300 hat Malaysia Airlines den Vantage Sitz von Thompson Aero verbauen lassen. Sitz 6K bietet zwar keinen direkten Zugang zum Fenster, dafür eine sehr große Ablagefläche, auf der gut und gerne drei Laptops nebeneinander liegen können. Diese Ablagefläche dient auch als Armlehne. Unter dieser großen Ablage ist ein offenes Staufach angebracht, in der eine Handtasche oder ein kleiner Rucksack Platz finden.

An bzw. in der gangseitigen Verkleidung des Sitzes sind allerhand Bedienelemente, Verstaumöglichkeiten und sonstige nützliche Dinge untergebracht. Im äußersten Teil auf Kopfhöhe findet man eine Ablagefläche zum Beispiel für die Kopfhörer oder für mobile Endgeräte vor. Wer seine persönlichen Dinge nicht offen liegen lassen will, kann das darunter liegende Staufach nutzen, das mit einer Tür geschlossen wird. In der Tür ist ein kleiner Spiegel angebracht. Im Inneren der Sitzverkleidung, dem Passagier zugewandt und auf Schulterhöhe, sind eine bewegliche Leselampe und der Controller für das Inflight Entertainment System angebracht. Darunter der Anschluss für die Kopfhörer und ein USB-Anschluss. Etwas weiter vorne, etwa auf Höhe der Ellenbogen, ist eine kleine Netztasche – vermutlich für Smartphones oder Reisepässe gedacht – sowie das Hauptbedienelement für den Sitz. Der Sitz kann durch drei Schnellwahlfunktionen entweder in eine aufrechte, komplett flache oder Loungeposition gebracht werden. Zudem lassen sich Rückenlehne und Beinstütze manuell anpassen. Der Sitz verfügt zudem über eine Massagefunktion und mit dem Knopf „Mood Light“ lässt sich sich eine kleine Lampe im Fußraum anschalten. Der Sitz reagiert sofort auf die Knopfdrücke, wobei es schon genügt, nur den Finger darauf zu legen.

Zwischen den Staufächern und dem Bedienelement des Sitzes ist der ausklappbare Tisch verstaut, der sich per Hebel ausfahren und umklappen lässt. Der Tisch ist ein Stück weit verstellbar. Diese äußere Verkleidung endet mit einer weiteren Ablagefläche, die ebenfalls groß genug für einen Laptop ist. Wer seine Geräte aufladen möchte, kann diese Ablage nutzen, denn direkt darunter, an der Stirnseite dieser Konsole, befindet sich die Steckdose und darunter die Tasche für Sicherheitskarte und sonstigen Papierkram. Den Abschluss macht ein weiteres Bedienpanel für den Sitz auf Höhe der Oberschenkel, das aus fünf Schnelltasten (Aufrecht, Bett, Liege, Massage und Mood Light) besteht. Unterhalb des Monitors ist ebenfalls eine kleine Tasche zum Ausklappen verfügbar.

Das ausgefahrene Bett im Airbus A330-300  hat laut Website von Malaysia Airlines eine Länge von ungefähr 1,93 Meter. Die Länge von über 1,90 m würde ich auf jeden Fall bestätigen. Was die Breite der Liegefläche angeht, war ich vom Sitz jedoch nicht komplett überzeugt. Liegt man auf der Seite, stößt man mit den Knien oder den Füssen schnell mal an. Liegt man auf dem Rücken, kann man sich mit den Armen oder den Schultern eingeengt fühlen. Hier hätten ein-zwei Zentimeter mehr gutgetan.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Entertainment

Die Bildschirmgröße ist einer Business Class in einem Langstreckenflugzeug angemessen. Da man mit dem Sitz auch näher heranfahren kann, ist die Größe ausreichend und man kann den Monitor bequem per Touchfunktion bedienen. Jedoch ist die Steuerung mit Hilfe des Controllers deutlich schneller. Beim Controller handelt es sich um ein gewöhnliches Modell, das einwandfrei funktionierte. Der Klang der Kopfhörer ist in Ordnung. Kam ich jedoch, wie beim Hinflug, während des Nutzens an die Buchse, jagte mir das System wieder einen schrillen und unangenehmen Ton durch die Ohren.

Im Angebot stehen über 120 Filme verschiedener Genres. Das Angebot scheint im A330-300 im Vergleich zur Boeing 737-800 etwas umfangreicher und verändert zu sein. Den Film, den ich auf den Hinweg nicht mehr zu Ende schauen konnte, fand ich auf dem Rückflug nicht. Nach Sprachen lässt sich nicht filtern. Zudem kann man sich verschiedene Serien ansehen und Musik hören, darunter bekannte Alben und Sampler. Spiele gibt es keine und zum Lesen nur den Koran. Außerdem kann man Fluginformationen abfragen. Im Gegensatz zur Boeing 737-800 konnte ich im A330-300 auch eine Flightmap sehen und so nachverfolgen, wo wir uns gerade befanden.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Amenity Kit

Wie auf dem Hinflug wurden auch hier keine Amenity Kits ausgeteilt. Malaysia Airlines bietet in den Waschräumen ihren Passagieren Business Class Passagieren, neben der obligatorischen Seife, noch Feuchtigkeitscreme und Eau de Toilette an.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Essen/Service

Vor dem Start wurden die Speisekarte ausgeteilt. Es handelte sich um die gleiche Karte, die ich auch auf dem Hinflug hatte, nur dass die Gerichte je Richtung unterschiedlich sind, ich (theoretisch) also aus drei neuen Gerichten wählen konnte.

Im Gegensatz zum Flug mit der Boeing 737-800 werden im Airbus A330-300 die Satay-Spieße von einem Wagen serviert und man konnte dann am Platz auswählen, ob man Lamm und/oder Hähnchen mochte. Leider war die vegetarische Variante nicht verfügbar. Aufgrund der geringen Anzahl an Passagieren in der Business Class gehe ich davon aus, dass die Mahlzeit gar nicht geladen wurde, weil maximal vier Reisende vor mir bestellen konnten. Also nahm ich als Alternative Fish Curry mit Okraschoten und Reis. Im Gegensatz zum Hinflug war der Salat geschmacklich besser und die Haupt- und Nachspeise wieder ähnlich gut. Wer mochte, konnte Wein zum Abendessen nehmen, ich blieb bei meinem koffeinhaltigen Kaltgetränk. Abgesehen von den Satay-Spießen wurde wieder das komplette Menü zusammen auf einem Tablett serviert. Zusammen mit dem Curry kam noch eine Brotstange, ich orderte mir aus dem Brotkorb noch ein Brötchen dazu.

Nach dem Essen wurden noch Wasserflaschen verteilt und kurz darauf das Licht gedimmt. Dennoch kam immer wieder eine Flugbegleiterin in die Kabine, um nach den Passagieren zu schauen. Schön zu sehen, dass man im Vergleich zur engeren Boeing 737-800 die Möglichkeit nutzt, um den Service anzupassen. So habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen, dass ich zum Platz geführt wurde und die Vorspeise am Tisch serviert wurde. Erneut war ich mit dem Service und der Freundlichkeit der Crew sehr zufrieden.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – WiFi

Nur die Airbus A350 und einige A330 sind mit der notwendigen Technik ausgerüstet, um Wifi an Bord anbieten zu können. Ich flog leider in einem Airbus A330 ohne Wifi an Bord. In den ausgerüsteten Flugzeugen kostet das günstigste Datenpaket (Messaging – 10 MB / 200 kps) 2 USD und das teuerste Paket (Business 200 MB / 512 kps) 25 USD.

Malaysia Airlines Business Class Airbus A330-300 – Fazit

Ein fünfstündiger Flug in einer echten Langstrecken Business Class ist dann doch ein anderes Gefühl, als in einem Business Class Sessel in einem Schmalrumpfflugzeug. Während die Kabine mit 12 Passagieren in der Boeing 737-800 fast ausgebucht wäre bzw. sein wird, waren wir im Airbus A330-300 so gut verteilt, dass man eigentlich nichts voneinander mitbekommen hat. Zudem sitzt und arbeitet es sich mit reichlich Ablage- und Staufläche viel entspannter. Der Service war auch hier freundlich und professionell. Durch die bessere und modernere Hardware kann sich der Rückflug im A330 dann deutlich gegenüber der Business Class in der Boeing 737-800 vom Hinflug absetzen.

meilenoptimieren Bewertung:

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