Das Mandarin Oriental Tokio besticht vor allem durch die hervorragende Lage mitten im Zentrum Tokios und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Aber auch sonst muss sich das Hotel nicht vor der Konkurrenz verstecken wie ihr in diesem Review nachlesen könnt…
Mandarin Oriental Tokio – Buchung
Als Teil meines Round-the-World Trips (Trip Report: Sushi, Steak und Golden Gate) habe ich das Mandarin Oriental Tokio über meinen Arbeitgeber für 300 Franken (300 Euro) für eine Nacht gebucht – mehr als ich normalerweise bereit bin zu bezahlen. Da aber selbst ein Courtyard Hotel beinahe gleich teuer war, fiel mir die Entscheidung deutlich leichter, zumal der reguläre Preis bei über 1.000 Franken lag. Das Hotel ist ebenfalls Teil von meilenoptimieren Hotels, und bei einer Buchung über uns erhaltet ihr jeweils die folgenden Vorteile:
- Tägliches Frühstück für 2 Personen
- 100 USD Hotelguthaben
- Zimmerupgrade nach Verfügbarkeit
- Early Check-In/Late Check-Out nach Verfügbarkeit
Eine Buchung über Virtuoso lohnt sich eigentlich fast immer, sofern ihr keine vergünstigte Corporate Rate habt und die flexible Rate bucht um eure Reise bei Änderungen stornieren/umbuchen zu können. Mandarin Oriental hat zwar das hauseigene Programm “Fans of M.O.“, hier sammelt ihr aber keine Punkte und könnt lediglich aus zwei von acht zur Verfügung stehenden Benefits auswählen, so dass man normalerweise mit einer Buchung über Virtuoso besser fährt.
Mandarin Oriental Tokio – Anreise & Lage
Das Mandarin Oriental Tokio liegt relativ zentral, jedenfalls wenn man die Tokyo Station als Zentrum für die Millionenmetropole betrachtet. Von hier sind es mit der Ginza Line lediglich zwei Stationen bis zur Mitsukoshimae Station, von welcher ihr das Hotel direkt erreichen könnt. Auch von Tokio Narita kommend mit dem Narita Express bzw. von Haneda mit einer der zwei Metrolinien gibt es mehrere Möglichkeiten, um entweder direkt am Hotel oder nur wenige Minuten davon entfernt zu Fuß anzukommen. Kurzum, die Lage ist wirklich zentral und sehr gut. Eine Fahrt vom Flughafen zum Hotel kostet mit dem Zug und der Metro etwa 15 Euro pro Richtung, ein Taxi kann gut und gerne mal das zehn- bis zwanzigfache davon kosten, viel schneller dürfte man damit aber nicht sein.

Überhaupt ist Tokio eine Stadt bei dem man meiner Meinung nach problemlos ohne Taxi auskommt, ein Metro Tagespass für weniger als 10 Euro macht hier definitiv am meisten Sinn. So habe ich vom Hotel aus zahlreiche Ausflüge in verschiedenste Richtungen mit der Metro gemacht.
Um das Hotel herum gibt es zahlreiche Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten, Restaurants, die Metrostation, und auch einige Sehenswürdigkeiten in Fußnähe.
Mandarin Oriental Tokio – Check-In
Nachdem ich mit Swiss gegen Mittag in Tokio Narita gelandet (Review: Swiss First Class Boeing 777-300ER Zürich – Tokio Narita) und mit dem Narita Express und der Metro in die Nähe des Hotels gefahren bin, ging es die letzten Meter zu Fuß zum Hotel. Das Mandarin Oriental Tokio ist in einem der zahlreichen Wolkenkratzer Tokios untergebracht, und von außen nicht wirklich als Hotel zu erkennen bis man dann beim Eingang/der Zufahrt ankommt und hier im Erdgeschoss einen Empfang vorfindet.
Von hier geht es per Aufzug in den 38. Stock in die Lobby, welche hinter den Check-In Desks bereits eine fantastische Aussicht über Tokio bietet. Die Lobby bietet genügend Platz, um hier ein wenig zu verweilen, wobei es durch an- und abreisende Gäste mitunter recht voll werden kann. Ich war deutlich vor der offiziellen Check-In Zeit von 15 Uhr im Hotel, dennoch war mein Zimmer bereits fertig – wenn auch zum ersten Mal ohne ein Upgrade, welches es sonst immer bei Buchung via Corporate Rate gab (was allerdings jeweils nur Goodwill war).
Mir wurde von der freundlichen Dame am Check-In noch eine Karte gegeben und darauf zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten zum Shoppen und Essen gezeigt. Ein Vorzeichen für den generell hervorragenden Service in Japan.
Gleichzeitig wurde mir bereits ein Late Check-Out für 14 Uhr gewährt; mein Gepäck könne ich dann unten beim Empfang deponieren und später abholen, wenn das einfacher für mich wäre. Aus diesem Grund würde ich bei Buchung über Fans of M.O. niemals den Early Check-In oder Late Check-Out als einen der beiden Benefits wählen, denn es gibt diese fast immer auf Nachfrage.
Mandarin Oriental Tokio – Zimmer
Mein Zimmer lag im 30. Stock und damit auf der untersten Ebene des Hotels. Die Gänge und Türen der Zimmer deuten bereits darauf hin, dass das Hotel schon etwas älter ist und wohl in den kommenden Jahren eine Renovierung ansteht, was allerdings nicht heißt, dass die Zimmer abgewohnt oder in schlechtem Zustand waren – einfach etwas traditioneller bzw. nicht ganz so modern.
Wenn man das Zimmer betritt, befindet sich links das Badezimmer, rechts ein Kleiderschrank mit anschließender Kofferablage, Schminktisch und TV-Möbel sowie geradeaus natürlich das Zimmer selbst. Das King Bett wird jeweils links und rechts von einem Nachttisch flankiert, am Fenster ist ein Daybed mit Beistelltisch zu finden, und an die lange Holzablage schließt sich ein gläserner Schreibtisch mit zwei Stühlen an. Zum Badezimmer hin ist eine Glasfront, die sich mit einer Art Jalousie blickdicht verschließen lässt. Sowohl Daybed als auch King Bett waren sehr bequem.
Eine Besonderheit, die zum traditionellen Stil des Hotels hervorragend passt, ist der Schrank Valet Service. Hier könnt ihr eure zu reinigenden Kleider reinlegen bzw. hängen, das Zimmer verlassen, und den Valet-Button im Eingangsbereich drücken. Daraufhin werden die Kleider zur Reinigung abgeholt und anschließend auch wieder hier platziert, unabhängig davon, ob ihr im Zimmer seid oder nicht. Wenn es bloß nicht so teuer wäre ;). Natürlich gibt es auch noch einen regulären Kleiderschrank direkt daneben.
Im Zimmer warteten bereits zweierlei Willkommensgeschenke in Form eines Tees auf dem Beistelltischchen und ein paar gesüßten Bonbons auf mich. Der Turndownservice hinterließ ebenfalls noch einmal ein kleines Goodie.
Wie beim Turndownservice üblich wurde das Bett entsprechend vorbereitet und Slipper bereitgelegt, hier aber in der Tasche neben das Bett, anstatt wie gewöhnlich bereits ausgepackt auf einem separaten Tuch.
Das Badezimmer war ziemlich groß, wobei direkt beim Betreten rechts die Konsole mit Waschbecken war, geradeaus das (natürlich japanische) WC und links die Badewanne sowie begehbare Dusche. In Letzterer gab es große Behälter für Shampoo & Co, was zwar nicht so recht in ein Luxushotel passt, das Preise jenseits der 1.000 Euro aufruft, aber in Japan wohl üblich zu sein scheint und im Hinblick auf Nachhaltigkeit wohl auch Sinn macht.
Hinter dem Waschbecken gibt es einen Spiegel auf Schienen welcher nach links oder rechts geschoben werden kann, so dass man freien Blick ins Zimmer und die dahinter liegende Skyline hat. Links auf dem Waschtisch gibt es verschiedenste Amenities wie einen Kamm, Zahnbürste oder Lotion; darunter ist eine Waage, ein Mülleimer sowie ein Föhn und Handtücher zu finden.
Trotz des schätzungsweise eher hohen Alters der Zimmer sind diese gut ausgestattet was Technik betrifft. Am Eingang gibt es die üblichen Bedienelemente für Licht, Privacy und Housekeeping; am Bett sind Steckdosen sowie ein Masterschalter für Licht und Vorhänge vorhanden. Auf der Holzarmatur neben dem Schreibtisch sind weitere Stromanschlüsse zu finden, man kann also alle seine Geräte gleichzeitig Laden – Adapter sind dabei nicht nötig, alles sind entweder USB- oder Universalsteckdosen.
Auch eine Kaffeemaschine mit Kaffee (von illy) sowie ein Wasserkocher dürfen nicht fehlen. Beides habe ich nicht genutzt, stattdessen habe ich das Wasser getrunken, das ebenfalls kostenlos war.
Genial war natürlich auch die Aussicht des Zimmers bei Nacht, sofern es nicht verhangen war.
Mandarin Oriental Tokio – Restaurant & Bar
All zu viel kann ich zum Thema Restaurants im Mandarin Oriental Tokio leider nicht beitragen – zum Einen war ich nur für eine Nacht hier, so dass nicht wirklich viel Zeit dafür blieb, zum Anderen esse ich in einer Stadt wie Tokio lieber auswärts. Nichtsdestotrotz eine kurze Übersicht bzw. Art der Restaurant, auch zu finden direkt auf der Webseite des Hotels.
- K’shiki – Italienisches Restaurant, derzeit lediglich für Frühstück geöffnet
- Sense Tea Corner
- The Pizza Bar on 38th – derzeit geschlossen
- Mandarin Bar
- Oriental Lounge – Afternoon Tea & Cocktails
- Sense – Kantonesisches Restaurant
- Signature – Französisches Restaurant
- Sushi Shin by Miyakawa
- Tapas Molecular Bar
Die Mandarin Bar sowie die Oriental Lounge waren jeweils am Nachmittag/Abend gut gefüllt, hier lässt es sich offenbar ganz gut aushalten bei Tee oder Cocktails, letztere liegen preislich etwa bei 20 Euro.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit den Room Service zu nutzen, welcher allerdings ebenfalls nicht ganz günstig ist.
Mandarin Oriental Tokio – Fitness & Spa
Der Fitnessraum ist zwar nicht all zu groß, da ich aber beide Male alleine war, definitiv ausreichend, und auch was die Ausstattung betrifft ist eigentlich alles Notwendige vorhanden. Besonders beeindruckend war die Aussicht entlang der Kardio-Maschinen über Tokio.
Beim Spa muss ich leider eine schlechte Note vergeben, was aber nicht an den verfügbaren Optionen liegt sondern am Zugang für Gäste. Hotelgäste haben lediglich zwischen 6:30 Uhr und 9 Uhr morgens kostenlosen Zutritt zum Spa, außerhalb dieser Zeiten muss ein Spa Day Pass gekauft werden, welcher mit noch einmal 60 oder 80 Dollar zu Buche schlägt. Von mir aus kann man dies für externe Gäste so handhaben, aber wenn ich in einem Hotel mit Spa übernachte, welches gerne einmal über 1.000 Euro die Nacht kostet, ist es in meinen Augen ein No-Go zusätzlich Geld für den Zutritt zur Sauna oder den Whirlpools zu verlangen wenn die Gäste dies beispielsweise am Nachmittag nutzen möchten.
In meinem Fall kam mir der Jetlag zugute, so dass ich bereits um 7 Uhr im Spa war und die Einrichtungen nutzen konnte. Zunächst meldet man sich am Empfang an, anschließend wird man in den Umkleidebereich begleitet und einem alles erklärt bzw. ein Schrank zugewiesen. Im Spa-Bereich selbst, welche nach Geschlechtern getrennt sind, herrscht übrigens ein Textilverbot.
Hier gab es dann zwei warme Sprudelbecken – eines mit Aussicht und ein paar Liegen, das andere mit einer Bank gegenüber – sowie eine Sauna mit einer der Wohl besten Aussichten, die eine Sauna haben kann. Hier ließ es sich gut aushalten, zumal ich die ganze Zeit über den Bereich für mich allein hatte.
Insofern ist der Spa durchaus empfehlenswert, aber einen separaten Eintritt würde ich definitiv nicht bezahlen bei den ohnehin schon hohen Hotelpreisen.
Mandarin Oriental Tokio – Fazit
Insgesamt hat mir das Mandarin Oriental Tokio wirklich gut gefallen. Die Zimmer sind zwar älter, aber dennoch groß und auf dem aktuellen Stand was Technik und Anschlüsse betrifft, und bei der Aussicht gibt es definitiv auch keinen Grund zum Meckern. Auch die Interaktion mit dem Personal war jeweils sehr positiv, so dass ich hier nur Gutes darüber sagen kann. Beim Spa bin ich zwiegespalten, denn die Einrichtungen selbst sind hervorragend, auch wenn es keinen Pool gibt, allerdings hat die Sache mit dem Zutritt gegen Aufpreis nach neun Uhr morgens einen faden Beigeschmack hinterlassen. Summa summarum kann ich das Hotel aber definitiv empfehlen und würde hier wieder übernachten. Etwas, das ich über den Aufenthalt meines folgenden Reviews nicht uneingeschränkt sagen kann ;)
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