Wie erwartet hat Saudi-Arabien eine zweite staatliche Fluggesellschaft gegründet. Riyadh Air soll zukünftig, als Teil des Projekts „Vision 2030″ mit einem Drehkreuz in der saudischen Hauptstadt den anderen großen Airlines am Persischen Golf Konkurrenz machen. Eine Großbestellung hat die neue Fluglinie bei Boeing schon abgegeben.
Riyadh Air wird als Konkurrenz zu Golf-Airlines aufgebaut
Am 12. März 2023 verkündete Kronprinz Mohammad bin Salman bin Abdulaziz den Start von Riyadh Air, deren Führung Ex-Etihad-Chef Tony Douglas übernimmt. Die zweite staatliche Fluggesellschaft Saudi-Arabiens wird ihre Basis in der Hauptstadt Riad, am King Khalid International Airport, haben und dort im Rahmen der „Vision 2030″ als „weltklasse Airline” eine Hubstrategie verfolgen. Man tritt also in direkte Konkurrenz mit Emirates, Qatar Airways sowie Etihad Airways. Die geografische Lage zwischen den Kontinenten Afrika, Asien und Europa ist schließlich ähnlich wie die der Nachbarstaaten und das Königreich möchte nun auch ähnlich davon profitieren. Bis 2030 soll Riyadh Air mehr als 100 Ziele auf der ganzen Welt ansteuern. Da diese Pläne die Kapazität des King Khalid International Airports übersteigen, wird dieser durch den King Salman International Airport abgelöst. Der neue Flughafen soll 2030 über eine Kapazität von 120 Millionen Fluggästen verfügen und bis 2050 sogar 185 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen können. Der etablierten staatlichen Fluggesellschaft Saudia kommt man hierbei nur wenig in die Quere, da sich die staatlichen Airlines in Saudi-Arabien die Aufgaben teilen werden. So wird sich Saudia weiterhin auf ihr Drehkreuz in Jeddah am Roten Meer konzentrieren, das für viele Pilger Ausgangspunkt zu den heiligen Städten Mekka und Medina ist.
HRH Crown Prince announces #RiyadhAir, a new national carrier to further expand the Saudi aviation ecosystem locally and globally.
Read more: https://t.co/emlrIvbU8k pic.twitter.com/xvldmqW6GN
— Public Investment Fund (@PIF_en) March 12, 2023
Riyadh Air gibt Großbestellung bei Boeing auf
Wenige Tage nach der offiziellen Gründung wurde auch die erste Flugzeugbestellung platziert. Wie die Airline und der Flugzeughersteller bekanntgaben, hat Riyadh Air 39 Boeing 787-9 geordert und sich eine Option für 33 weitere Maschinen dieses Typs gesichert. Das erste Flugzeug wird Anfang 2025 erwartet.

Über die „Vision 2030“
Das Königreich Saudi-Arabien möchte unabhängiger von der Ölförderung werden und hat mit „Vision 2030“ ein gigantisches Projekt gestartet, mit dem die Wirtschaft des Landes diversifiziert werden soll. So arbeitet man bspw. an der Mega-Planstadt „Neom“, die an der Küste des Roten Meeres erschaffen werden und fast so groß wie Belgien werden soll. Die kalkulierten Kosten für Neom liegen bei 500 Milliarden USD.
Eine wichtige Einkommensquelle soll zukünftig der Luftfahrt- und Tourismussektor werden und auch hier hat sich Saudi-Arabien große Ziele gesetzt. So plant man, ab 2030 100 Millionen Touristen bzw. 330 Millionen Fluggäste jährlich in das Königreich zu locken. Zudem steigt die Bevölkerung in Saudi-Arabien und in der Region auch in den kommenden Jahren weiter an. Deshalb fließen auch Milliarden in die Erweiterung der Flotte und in den Ausbau des Streckennetzes der vorhandenen nationalen Fluggesellschaft Saudia mit Drehkreuz in Jeddah. Gleichzeitig baut man mit Riyadh Air derzeit eine zweite nationale Fluggesellschaft auf, für die in der Hauptstadt ein neuer Flughafen errichtet wird und die in Konkurrenz zu den etablieren Golf-Airlines treten soll. Ende 2024 soll mit Neom Airlines eine weitere nationale Fluglinie ihren Flugbetrieb aufnehmen und Einwohner sowie Touristen an den Neom Bay Airport bringen. Konkrete Pläne gibt es für die Urlaubsinsel Sindalah, die Teil von Neom sein wird. Es handelt sich hierbei laut eigener Aussage von Neom um einen 840.000 qm großen Spielplatz für globale Luxusreisende. Marriott International vermeldete im März 2023, drei Luxushotels mit 413 Zimmern im Jahr 2024 auf der Insel zu eröffnen.
Das könnte dich auch interessieren:
- Hier geht es zur Pressemeldung über die Gründung
- Hier geht es zur Pressemeldung über die Bestellung