Überraschende Neuigkeiten aus Stockholm: SAS, Gründungsmitglied der Star Alliance, wird die Allianz verlassen und sich sehr wahrscheinlichen dem SkyTeam anschließen. Ursache ist der Einstieg eines Konsortiums bei SAS um das SkyTeam-Mitglied Air France-KLM.
Neue Investoren für SAS
Seit geraumer Zeit befindet sich SAS Scandinavian Airlines in finanziellen Nöten und hat im vergangenen Jahr Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts beantragt. Am 03. Oktober 2023 konnte die Fluggesellschaft neue Investoren vorstellen, bei denen es sich um die Finanzinvestoren Castlelake und Lind Invest, den dänischen Staat sowie Air France-KLM handelt. Insgesamt erhält SAS, eine Genehmigung der US-Behörden vorausgesetzt, eine Finanzspritze von rund 1,18 Milliarden USD. Im Gegenzug erhalten die Investoren Anteile an der Fluggesellschaft. Größter Anteilseigner wird Castlelake mit 32 Prozent, gefolgt vom dänischen Staat (25,8 Prozent), Air France-KLM (19,9 Prozent) und Lind Invest (8,6 Prozent).

Star Alliance-Austritt und SkyTeam-Beitritt
Kurzfristig wird sich für Kunden und Partner von SAS nichts ändern, langfristig stehen jedoch große Veränderungen an, da man eine enge Geschäftsbeziehung mit Air France-KLM anstrebt. Deshalb wird SAS Scandinavian Airlines die Star Alliance nach 26 Jahren verlassen. Dabei hatte SAS die Luftfahrtallianz im Jahr 1997, zusammen mit Air Canada, Lufthansa, United Airlines und Thai Airways, gegründet. Ein Beitritt zum rivalisierenden Luftfahrtbündnis SkyTeam, von dem Investor Air France-KLM Gründungsmitglied ist, gilt als sehr wahrscheinlich und wird, laut Pressemeldung von SAS, auch angestrebt. Konkrete Termine für einen Aus- bzw. Beitritt gibt es noch nicht. Für die Air France-KLM Group, die ihre Fühler auch nach der TAP Air Portugal (ebenfalls Star Alliance-Mitglied) ausstreckt, ergibt sich die Chance, ihre Position in Nordeuropa deutlich zu stärken.
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