In Japan ist es nicht unüblich, dass Fluggesellschaften auf Inlandsverbindungen bzw. auf Kurzstrecken zwischen den Metropolen des Landes Großraumflugzeuge einsetzen, um eine ausreichende Kapazität anbieten zu können. All Nippon Airways, kurz ANA, bildet da keine Ausnahme und wird ab Februar 2024 die Boeing 787-10 ebenfalls auf Kurzstrecken einsetzen.
In Europa werden nur sehr selten Großraumflugzeuge auf Kurzstrecken eingesetzt. Meist geschieht dies nur in der Hochsaison, um an einzelnen Tagen die Kapazität zu erhöhen. Fluggäste haben dann die Gelegenheit, die Langstreckenkabine auf innereuropäischen Flügen zu nutzen. Danach kehren diese Flugzeugtypen auf die Langstrecke zurück. In Japan sind ganzjährig Großraumflugzeuge auf Kurzstrecken unterwegs und die dort ansässigen Fluglinien, wie z.B. ANA oder Japan Airlines, haben hierfür spezielle „Domestic“-Versionen der Flugzeuge in ihrer Flotte.
Inlandsversion der Boeing 787-10 in Planung
Dabei geht es hauptsächlich um die Konfiguration der Kabine. So sind in den Domestic-Versionen mehr Sitzplätze eingebaut als in Langstreckenversionen. Auf Kurzstrecken werden weniger Sitze in den höheren Reiseklassen benötigt und der Sitzabstand in der Economy Class kann etwas geringer ausfallen. Die Domestic-Version der Boeing 787-8 hat beispielsweise eine Kapazität von 335 Sitzen (12 in Business Class und 323 in Economy Class), während die Langstreckenversion der Boeing 787-8 bei ANA zwischen 170 und 250 Sitzplätze bietet und über eine deutlich größere Business Class-Kabine verfügt. Ähnlich wird es bei der Boeing 787-10 sein, die für ANA zukünftig auf der Kurzstrecke unterwegs sein werden. In einer Pressemeldung gab das Star Alliance-Mitglied bekannt, dass man die Inlandsversion der 787-10 mit 429 Sitzen (401 davon in der Economy Class) ausstatten wird. In den drei Boeing 787-10, die bereits für ANA auf der Langstrecke unterwegs sind, sind hingegen nur 294 Sitze eingebaut.

Bei der 787-10 handelt es sich um die längste Variante der Dreamliner-Reihe von Boeing, die der Hersteller auf Wunsch mehrerer Fluggesellschaften entwickelte. Diese gestreckte Version hat zwar eine geringere Reichweite als die 787-8 und 787-9, dafür aber eine höhere Kapazität. Und ANA benötigt auf innerjapanischen Routen eben keine Reichweite, sondern Kapazität. Elf 787-10 hat ANA noch im Orderbuch von Boeing stehen. Die Inlandsversion soll ab Februar 2024 auf den Routen Tokio Haneda – Fukuoka, Tokio-Haneda – Sapporo sowie auf anderen Rennstrecken zum Einsatz kommen. Gleichzeitig ersetzt sie die fünf Inlands-Boeing 777-300, die bis zu 514 Passagiere transportieren können.
Innerjapanische Flüge mit ANA mit Meilen buchen
Da ANA zur Star Alliance gehört, lassen sich Prämienflüge mit der Airline über sämtliche Star Alliance Vielfliegerprogramme, wie beispielsweise Miles & More oder Singapore Airlines KrisFlyer, buchen. Für einen einfachen Prämienflug in der Economy Class zahlt man bei Miles & More 15.000 Meilen und bei Krisflyer 13.500 Meilen. Für Flüge, die zwischen einer und eineinhalb Stunden dauern können, ist dies kein günstiger Preis und man sollte auf jeden Fall die Buchung eines Vollzahlertickets in Betracht ziehen.

Allerdings ist Japan eines der wenigen Länder, welches Treibstoffzuschläge reguliert. Dadurch sind die Zuzahlungen bei Prämientickets auf innerjapanischen Strecken sehr niedrig. Wer ein Prämienticket in der Economy Class (oneway) zwischen Tokio und Fukuoka oder Okinawa bucht, zahlt umgerechnet rund drei EUR bzw. vier EUR.
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