Nach ein paar Tagen in Tokio sollte es für mich schon zurück nach Singapur gehen. Unter den Produkten der großen asiatischen Airlines reizte mich allen voran All Nippon Airways. So entschied ich mich für einen Flug in der ANA Business Class Boeing 787-9. Da die Japaner sehr viel Wert auf guten Service legen, war ich umso mehr gespannt, ob der knapp 7-stündge Flug meine Erwartungen erfüllen würde. Was euch an Bord in der ANA Business Class Boeing 787-9 erwartet, erfahrt ihr in diesem Review…
ANA Business Class Boeing 787-9 – Die wichtigsten Daten
- Airline: ANA
- Flugzeugtyp: Boeing 787-9
- Flugnummer: NH803
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
- Kabinen-Größe: 48 Sitze in 13 Reihen
- Sitzbreite: 21 Zoll / 53 cm
- Recline: 180 Grad / 74,5 Zoll / 189 cm
- Bildschirmgröße: 18-Inch / 46 cm
ANA Business Class Boeing 787-9 – Buchung
Gebucht habe ich den Flug über das Bonusprogramm von Lufthansa, Miles & More. Für nur 35.000 Meilen und 73 Euro Zuzahlungen kann man bei einer fünf Sterne Airline auf einem 7 Stunden Flug nicht viel falsch machen denke ich. Eine interessante Alternative auf der Strecke ist vielleicht noch Singapore Airlines SQ637, auf dem die neue Boeing 787-10 eingesetzt wird mit der neuen regionalen Business Class von Singapore Airlines. Ich entschied mich dennoch für ANA, da ich bereits drei Flüge mit Singapore Airlines auf diesem Trip hatte. Innerhalb von knapp einer Stunde gehen gleich zwei Flüge mit ANA nach Singapur mit dem gleichen Flugzeugmodell und Business Class Produkt. Ich entscheid mich für den früheren Flug, NH803.

ANA Business Class Boeing 787-9 – Die Kabine
Ich saß in der ANA Gold Lounge in der Nähe von meinem Abfluggate 59A. Die Lounge bietet einen super Blick auf das Rollfeld. Ein Flugzeug nach dem anderen fuhr an dem Fenster Richtung Start- und Landebahn oder Gate vorbei. Doch eines von diesen Flugzeugen stach heraus, der ANA Star Wars R2-D2 Flieger, welcher auf den Weg zu seiner Parkposition war. Schnell noch ein Foto gemacht bevor ich Richtung Gate ging.

Es gab keinen direkten Zugang über die Brücke ins Flugzeug und so wurden wir mit Bussen in Richtung Flugzeug gebracht. Es gab keinen eigenen Bus für Gäste der Business Class und so wurde dieser bis auf den letzten Platz gefüllt bevor wir uns auf den Weg Richtung Flugzeug machten. Mit dem Bus näherten wir uns immer mehr dem Star Wars Flieger und wie der Zufall es wollte, war dies auch das Flugzeug, welches uns nach Singapur bringen sollte. Ich bin kein großer Star Wars Fan, gucke die Filme dennoch ganz gerne und fand es daher ganz cool.

Der Einstieg erfolgte für alle Gäste über eine Treppe an Tür 2L. Die ANA Business Class B787-9 bietet Platz für 146 Economy Class Passagiere, 21 Premium Economy Class Passagiere und 46 Business Class Passagiere.

Angeordnet sind die 48 Business Class Recliner-Sitze in einer 1 – 2 – 1 Anordung über insgesamt 13 Reihen und unterteilt in zwei Kabinenabschnitte.
ANA Business Class Boeing 787-9 – Sitz/Bett
Ich saß im hinteren der beiden Abschnitte auf Platz 11K. Dieser Sitz hatte direkten Fensterzugang. Die Business Class Sitze bei ANA sind fast eine Art klein Kabine, die auf der einen Seite den Sitz und auf der anderen eine größere Ablagefläche haben. Der Sitz machte auf den ersten Blick einen super Eindruck, da es sich anfühlte wie in einer kleinen Suite. Der Tisch bietet eine gute Ablagefläche für Reisepass, oder auch das Notebook, Ipad oder sonstige Dinge, die ihr dabei habt. Auch während des Essens lassen sich hier noch gut die Dinge ablegen. Nachteilig ist jedoch, dass es keine weiteren Verstaumöglichkeiten für beispielsweise das Notebook gibt. So müssen alle schweren Gegenstände oben im Stauraum untergebracht werden.
Die Fernbedienung für das Entertainment-System befindet sich schräg hinter einem und ist schon etwas älter als so manch andere Modelle und bietet kein separates LCD Display. Neben der Fernbedienung befinden sich auch Anschlüsse für Strom, USB und Kopfhörer. Über der Fernbedienung ist außerdem noch eine verstellbare Leselampe. Die Kopfhörer liegen bei Einstieg bereits am Platz aus, sind von Panasonic und keine vollen Noise Cancelling Kopfhörer. Über dem Ablagetisch befindet sich ein kleiner Haken, wo man die Kopfhörer zwischendurch gut aufhängen kann. So hat man keine Probleme mit einem möglichen Kabelsalat.
Links von einem befinden sich auch die Schalter um den Sitz in die flache Schlafposition umzuwandeln. In dieser Position habe ich auch sehr gut gelegen und fand den Sitz wesentlich komfortabler als den Sitz zuvor in der Business Class des neuen A380 von Singapore Airlines (Review: Singapore Airlines neue Business Class A380 Zürich – Singapur). Die Fußablage fand ich wirklich klasse. Bei einer Schuhgröße von 47 hatte ich keinerlei Probleme meine Füße bequem unterzubringen und auch beim Schlafen war genug Platz in alle Richtungen gegeben. Unten drunter ließen sich optimal die Schuhe verstauen. Das „Do not Disturb“ Zeichen befand sich auf dem Sitz und konnte so optimal von den Stewardessen gesehen werden.
Neben mir gab es noch eine witzige Situation. Dort saß ein kleiner Junge, der von seiner Mutter als Beschäftigung ein Smartphone in die Hand gedrückt bekommen hatte. Nach ca. 2 Stunden wollte die Mutter ihr Smartphone zurück haben, aber da steckte der Sohn es in den Seitenschlitz des Sitzes, so dass Mutti und 3 Stewardessen 10 Minuten versucht haben, durch unterschiedliche Sitzposition, etc. das Smartphone wieder zu finden. Der kleine junge amüsierte sich über die Situation, wohingegen die Mutter immer nervöser wurde, dass sie ihr Smartphone nicht wiedersehen würde. Doch irgendwie haben sie es dann doch noch geschafft das Smartphone aus dem Sitz herauszubekommen. Also immer aufpassen wo ihr euer Smartphone deponiert, ansonsten kann es auch vom Sitz gefressen werden.
ANA Business Class Boeing 787-9 – Entertainment
Bei der Auswahl der Sprachen für das Entertainment-System gab es auf diesem Flug sogar Deutsch, womit ich jetzt nicht gerechnet hatte. Die Auswahl an Filmen war bei ANA durchaus ok. Sie unterschied sich nicht groß von der Auswahl bei Singapore Airlines. Filme, die mich interessierten wurde nicht in deutscher Sprache angeboten und so musste ich mit Englisch vorlieb nehmen. Cool ist auch, dass es drei Live Sender gibt, was ich immer als gute Alternative sehe, wenn man die Filme entweder schon kennt oder kein Film dabei ist, der einen interessiert. Das System zur Routenverfolgung war ebenfalls sehr umfangreich und es ließ sich alles optimal verfolgen entlang der Strecke über die Philippinen. Eine Übersicht über die aktuellen Filme findet ihr auf der offiziellen Homepage von All Nippon Airways.
ANA Business Class Boeing 787-9 – Service/Essen
Bei Betreten des Flugzeuges wurde ich von der Stewardess nett begrüßt und in meinen Gang gewiesen. Nachdem der Großteil der Gäste geboarded hatte kam die Stewardess noch einmal persönlich vorbei, stellte sich vor, erkundigte sich freundlich wie man meinen Namen richtig aussprechen würde und fragte was ich gerne trinken möchte. Ich entschied mich für den Duval-Leroy Champagner, der mir kurze Zeit später in einem Plastikbecher serviert wurde. Kurze Zeit später kam die Stewardess und brachte mir eine Flasche Wasser und das Bord-Menü. Cool fand ich, dass auch Sake und Shochu angeboten wurde. Als Asien Fan trinke ich beides relativ gerne und entschied mich für einen warmen Sake zum Essen. Dazu sollte es noch den “limitierten” Rotwein geben.
Kurz nachdem wir unsere Flughöhe erreicht hatten wurde auch mit dem Service für das Abendessen begonnen. Hier wurde einem dann auch bewusst, dass man sich in einem Star Wars Flieger befand. Die Stewardessen trugen alle eine R2-D2 Schürze und die Servietten hatten ebenfalls ein R2-D2 Design. Ansonsten sollte auf dem weiteren Flug nichts Weiteres daraufhin deuten, dass wir uns im Star Wars Flieger befanden. Gestartet wurde das Essen mit einem kleinen Appetizer. Ich entschied mich für den Cheese Stick Wild Sesame Flavor. Bei Vorspeise und Hauptgericht entschied ich mich für die westliche Küche, da ich kein großer Tofu Fan bin. Als Vorspeise gab es Rotbrasse und Schweinefleisch Pastete. Was mir besonders gut gefiel, Salz und Pfeffer kam in einer offen Schale und nicht in einem Salz- und Pfefferstreuer. Dazu bestellte ich einen warmen Sake und einen Rotwein. Als Hauptspeise wählte ich das Steak, welches mir im Vergleich zu meinem Flug mit Singapore Airlines (Review: Singapore Airlines First Class Boeing 777-300 Singapur nach Tokio), sehr gut geschmeckt hat.
Während der Mahlzeiten wurde auch noch mehrmals gefragt, ob ich noch Wein oder etwas anderes möchte. Im Großen und Ganzen war die Qualität der Speisen wirklich sehr gut. Der Service hat mich ebenfalls überzeugt, sehr aufmerksam und sehr freundlich, wie die Japaner halt so sind. Zum Abschluss gab es noch ein paar Snacks und ein Glas Whisky on the rocks (sehr viel rocks).

ANA Business Class Boeing 787-9 – WiFi
WiFi wurde auf dem Flug ebenfalls angeboten und die Preise bewegten sich in einem ähnlichen Ramen wie bei Singapore Airlines. Jedoch hatte man keine Beschränkungen beim Datenpaket. Da ich auch gut ohne WiFi auf einem Flug auskomme, kann ich euch nichts zur Geschwindigkeit sagen.

ANA Business Class Boeing 787-9 – Fazit
Der Flug in der ANA Business Class B787-9 hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich empfand die Sitze als äußerst bequem, sowohl in der normalen Position, als auch in der Bettposition. Auch die etwas größere Ablagefläche ist für die Zeit während des Fluges gut nutzbar, um das ein oder andere sicher abzustellen. Einziger Nachteil ist, dass man seine Sachen nicht während Start und Landung irgendwo verstauen kann. Der Service auf diesem Flug hat mir von vorne bis hinten wirklich sehr gut gefallen. Ich werde definitiv nochmal die Langstrecke mit ANA ausprobieren. Zum Abschluss des Fluges gab es noch ein kleines Zertifikat in Form einer Kreditkarte, für den Flug mit dem R2-D2 Star Wars Flieger von All Nippon Airlines.

Seit ihr schon mit All Nippon Airways geflogen? Dann schreibt doch eure Meinung über Produkt und Service in die Kommentare…
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