Auf meinen Japan Airlines First Class Flug von Tokio nach San Francisco war ich besonders gespannt. Von der Airline hört und liest man dann doch weniger als von den großen europäischen und asiatischen Airlines und den Carriern aus dem Nahen Osten. Die JAL First Class Suite findet man dann auch nur auf wenigen Strecken. Neben dem Ziel meines Fluges, San Francisco, bedient man von Tokio aus noch New York, Los Angeles, Chicago, sowie London und Paris. Die First Class von JAL wird zwar unter den Namen Suite vermarktet, eine echte abgeschlossene Suite, wie bei Singapore Airlines, Emirates oder Etihad findet man aber nicht vor. Warum es mir trotzdem sehr gut gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Review…
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Die wichtigsten Daten
- Airline: Japan Airlines (JAL)
- Flugzeugtyp: Beoing 777-300
- Reiseklasse: First Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
- Kabinen-Größe: 8 Sitze
- Pitch/Sitzabstand: 78,5 Zoll / 199 cm
- Sitzbreite: 33 Zoll / 84 cm
- Recline: 180 Grad
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Die Kabine
Japan Airlines' Flotte besteht im Wesentlichen aus Boeing Flugzeugen des Typs 777, 767, 787 und 737. Eine First Class findet man nur an Bord der 777. Insgesamt 8 First Class Sitze befinden sich aufgeteilt auf 2 Reihen ganz vorne im Flugzeug. Angeordnet sind diese in einer 1 – 2 – 1 Anordnung. Die Seatmap von der Japan Airlines Webseite verdeutlicht die Anordnung:

Neben den 8 First Class Sitzen, gibt es auch noch 49 Business Class Sitze. Die 2 – 3 – 2 Anordnung wirkt relativ gedrungen. Onemileatatime bezeichnet aber zumindest die Sitze am Fenster als “basically like first class”. Interessant ist auch die Anordnung der beiden Kabinen zueinander. Die erste Reihe der Business Class befindet sich direkt hinter der First Class. Nur eine dünne Trennwand samt kleinem Fenster (zu sehen auf dem ersten Foto oben) trennt die beiden Kabinen. Erst hinter der ersten Reihe der Business Class finden sich die Crewbereiche.
Natürlich verfügen alle First Class Sitze über direkten Zugang zum Gang. Zwischen den beiden mittleren Sitzen lässt sich zudem eine Trennwand hochfahren. Auf meinem Flug waren insgesamt nur vier alleinreisende Passagiere in der First Class anwesend. Dementsprechend wurden die Trennwände kurz nach dem Start die Trennwände hochgefahren und jedem Passagier standen quasi zwei sich nebeneinander befindende Sitze zur Verfügung.

Der Passagier in 1G musste übrigens unfreiwilligerweise seinen Fensterplatz aufgeben, da er von einer der Flugbegleiterinnen versehentlich mit Champagner übergossen wurde.
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Sitz/Bett/Kabine
Wie oben bereits erwähnt, wird die First Class von Japan Airlines unter dem Namen Suite vermarktet (dies gilt im Übrigen auch für die Bsuiness Class mit dem Name Sky Suite). Allerdings handelt es sich nicht um eine abgeschlossene Suite, wie bei Singapore Airlines, Emirates oder Etihad, sondern um einen sich in einer Verschalung befindenden Sitz. Diese endet auf Kopfhöhe und gewährt damit trotzdem sehr viel Privatsphäre. Wer aufsteht kann aber die gesamte Kabine überblicken. Ich habe auf Platz 2K Platz genommen.

Vom Platzangebot und der grundsätzlichen Anordnung ist der Sitz absolut mit der Singapore Airlines Suite zu vergleichen. Im Prinzip fehlt einfach nur eine höhere Kabinenverschalung. In alle Richtungen verfügt man als Passagier über mehr als genügend Platz. Nach vorne blickend findet man den großen 23 Zoll Bildschirm, den in dieser Stellung als Ablage fungierenden Tisch und den Ottomanen. Wie bei First Class Sitzen dieser Art häufig der Fall, ist dieser in der Ausgangstellung des Sitzes recht weit entfernt (nicht ohne Grund lässt sich dieser bei Lufthansa elektronisch heranfahren), um entspannt die Füße auflegen zu können. Erst mit geneigtem Sitz lässt sich dieser komfortabler erreichen.


Seitlich des Sitzes befindet sich eine Ablagefläche, die sich über die gesamte Länge der Suite erstreckt.


In der Seitenablage finden sich dann auch die Bedienelemte für den Sitz und die Fernbedienung für das Entertainment System.

Auch jede Menge Stauraum ist vorhanden. Fast die gesamte Seitenablage lässt sich aufklappen. Das letzte Fach ist groß genug um eine Laptoptasche unterzubringen.

Strom- und USB Anschluss sind in dem Fach direkt vor dem Monitor zu finden, sodass man Geräte wie iPhone und Laptop ohne Probleme während des Fluges laden kann.

Etwas unglamouröser wird es wenn man zwischen Ablageflächen und Fenstern nach unten schaut. Jede Menge Kabelstränge und Staub…

Seine Stärken spielt der Sitz aus, sobald dieser in ein Bett umgewandelt wird. Die Flugbegleiter richten das Bett auf Anfrage her. Dabei kann man zwischen einer harten und weichen Matratze auswählen. Es ergibt sich ein sehr komfotables und breites Bett in dem sich sehr gut schlafen ließ. Bei einem Nachtflug ist das einfach Gold wert.

Da der Sitz neben mir freigeblieben war, konnte ich außerdem nach Belieben zwischen Bett und Sitz hin und her wechseln.
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Entertainment
Japan Airlines bietet ein umfangreiches Eintertainmentprogramm, das ihr hier auf der Japan Airlines Webseite findet. Anschauen kann man diese auf einem 23 Zoll großen Bildschirm.

Dazu gibt es von Singapore Airlines noch ein paar Noise Cancelling Headphones von Bose. Sogar Batterien um wechseln sind dabei…

JAL First Class Boeing 777 – Menü/Essen
Ein echtes Highlight war des Essen an Bord. Nach dem üblichen Begrüßungschampagner, bestellte ich mir zunächst einen japanischen Whisky. Dazu wurden ein paar Nüsse gereicht.


Kurz danach wurde das Menü gereicht.

Obwohl ich mir vorgenommen hatte das japanische Essen zu bestellen, entschied ich mich am Ende für die westliche Variante. In beiden Fällen war aber Wagyu Beef der Hauptgang. Zunächst gab es aber eine kleine Vorspeise.


Danach wurde Kaviar gereicht.

Als Hauptgang folgte schließlich das Wagyu Beef Fillet.

Als Nachtisch gab es “Ruby Red Peach Melba”.

Alle Gänge waren absolut lecker und auch schön präsentiert. Auch der Service war, wie man es von Japan kennt, sehr freundlich und aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Nach mehreren Stunden Schlaf und kurz vor der Landung folgte dann noch das Frühstück.

Der Kaffee wurde in einer eigenen Kaffeekanne gereicht, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die Tasse war deutlich größer als man es von anderen Airlines gewohnt ist. Ein schöner Pott Kaffee zum Frühstück ist schon was wert… Danach wurden mir dann noch zwei Macaroons in einer kleinen Box als Abschiedsgeschenk übergeben. Ein weiteres schönes Detail.

Insgesamt waren Essen und Service bei Japan Airlines so gut, wie noch auf keinem meiner First Class Flüge auf meinem RTW Trip. Nur Etihad kann dank eigenem Koch an Bord mithalten.
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Amenity Kit
Neben einem Paar Slipper, Pyjama und Socken, erhält man von Japan Airlines ein Amenity Kit von Porsche Design. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine kleine Hartschalenbox samt Augenmaske, Ohrstöpseln, Kamm, Feuchtigkeitstuch, Handcreme und Lipbalm. Dazu gibt es noch weitere Hautpflegeprodukte.

Japan Airlines First Class Boeing 777 – Internet
Volle Punktzahl erhält Japan Airlines für das Internet an Bord. Dieses wird in Zusammenarbeit mit der Telekom angeboten. Als First Class Passagier erhält man einen Gutschein, mit dem sich das Internet kostenlos nutzen lässt.

Der Login und das Nutzen klappten ohne Probleme. Hier sind ein paar Screenshots von meinem iPhone:

Auf diesen ist zu erkennen, dass mein 24 Stunden Pass ohne Datenbegrenzung 16,80 USD gekostet hätte. Das JAL diesen Service für First Class Passagiere kostenlos anbietet, ist im Vergleich mit anderen Airlines übrigens die Ausnahme.
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Routen
Eine First Class in internationaler Konfiguration kommt nur an Bord der Boeing 777-300 zum Einsatz. Derzeit gibt es laut JALs Webseite die folgenden JAL First Class Routen:
- Tokio Haneda – London (JL043 und JL044)
- Tokio Haneda – Paris (JL045 und JL046)
- Tokio Haneda – San Francisco (JL002 und JL001)
- Tokio Haneda – New York (JL006 und JL005)
- Tokio Narita – New York (JL004 und JL003)
- Tokio Narita – Chicago (JL010 und JL009)
- Tokio Narita – Los Angeles (JL062 und JL061)
Zum Teil kommen auf diesen Strecken aber auch Maschinen ohne First Class zum Einsatz, daher sollte man hier auf die Flugnummer achten. Die Anzahl an Japan Airlines First Class Routen ist also nicht besonderes umfangreich. Neben Paris und London in Europa, fliegt man nach San Francisco, New York, Los Angeles und Chicago in den USA an. Hinzu kommen noch einige Domestic First Class Routen innerhalb Japan, die wir aber hier ausßer Acht lassen.
Japan Airlines First Class Boeing 777 – Fazit
Alles in allem hat mir dieser FluReview: Japan Airlines First Class Lounge Tokio Haneda g sehr gut gefallen. Der Sitz und insbesondere das Bett waren hervorragend. Zusätzlich machte der sehr aufmerksame aber nicht aufdringliche Service der Japan Airlines Crew den Flug zu einem tollen Erlebnis. Aus diesem Blickwinkel ist es etwas überraschend, dass JALs First Class längst nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, wie zum Beispiel Singapore Airlines oder Cathay Pacific. Die 100.000 British Airways Avios, die ich für diesen Flug eingelöst habe, waren es auf jeden Fall wert.