Scandinavian Airlines gehört für mich zu den sympathischsten Airlines, was vermutlich auch auf die schönen Flughäfen in Kopenhagen, Stockholm und Oslo zurückzuführen ist. Ein weiterer Grund sind die niedrigen Steuern und Gebühren für Prämienflüge mit der Airline. Treibstoffzuschläge werden nicht erhoben. Für meine Reise nach Chicago entschied ich mich daher für einen SAS Flug von London über Kopenhagen nach Chicago. Erfahrt hier wie es an Bord der SAS Business Class A340 aussieht…
SAS Business Class A340 – Die wichtigsten Daten
- Airline: SAS Scandinavian Airlines
- Flugzeugtyp: A340-300
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 1 – 2 – 1
- Kabinen-Größe: 40 Sitze (32 vordere Kabine + 8 hintere Kabine)
- Pitch/Sitzabstand: 61 Zoll / 155 cm
- Sitzbreite: 23 – 24 Zoll / 58 – 61 cm
- Recline: 180 Grad
SAS Business Class A340 – Die Kabine
Die Langstreckenflotte von SAS besteht aus jeweils 8 Airbus 330 und 340. 2015 begann man damit die Kabinen-Interior zu modernisieren. Dieser Prozess ist inzwischen abgeschlossen, sodass mittlerweile in allen Langstreckenfliegern die gleiche Business Class zum Einsatz kommt. Das Produkt ist damit maximal 2 bis 3 Jahre alt, was man der Kabine auch anmerkt. Design und Materialien wirken modern und frisch. Die Sitze und Verschalung sind in verschiedenen Schwarz- und Grautönen gehalten, was mir persönlich sehr gut gefällt. Zusammen mit den blauen Bildschirmen macht die Kabine beim Betreten einen sehr ansprechenden Eindruck.
Insgesamt verfügt der SAS A340 über 40 Business Class Sitze, welche sich in zwei verschiedenen Sektionen finden. Im vordersten Bereich der Kabine gibt es 32 Sitze aufgeteilt auf 8 Reihen in einer 1 – 2 – 1 Anordnung. Dahinter befinden sich die Flugzeugtür, sowie die Galley. Wer beim Einsteigen dagegen nach rechts abbiegt findet nochmals zwei Business Class Sitzreihen vor.

Es folgen 28 SAS Plus Sitze und 179 Economy Sitze. Insgesamt finden also 247 Passagiere an Bord Platz. Ich hatte mir vor dem Abflug Sitzplatz 8A reserviert, welcher zu diesem Zeitpunkt der letzte verbliebene Fensterplatz war. Ich bog also nach Betreten des Flugzeuges direkt links ab um Platz zu nehmen.
SAS Business Class A340 – Sitz/Bett
Die Sitze der SAS Business Class sind leicht versetzt angeordnet. In jeder zweiten Sitzreihe befinden sich die Sitze direkt am Fenster. Zwischen Gang und Sitz ist die Ablage, sodass man recht geschützt sitzt und vom Gang etwas abgeschirmt ist. Bei den Sitzen in den ungeraden Sitzreihen kehrt sich die Anordnung um. Passagiere in diesen Plätzen sitzen nur durch eine Armlehne getrennt direkt am Gang. Auch der Blick aus dem Fenster wird durch die Ablage etwas erschwert. Daher würde ich euch auf jeden Fall einen Sitz empfehlen, der sich direkt am Fenster befindet. Da sich die Bäder außerdem hinter der ersten Sektion befinden, lohnt es sich prinzipiell einen Sitz möglichst weit vorne zu wählen. Hier gibt es etwas weniger vorbeilaufende Passagiere und Crew.
Mit 23 bis 24 Zoll, also 58 bis 61 Zentimeter Sitzbreite, sind die Sitze an Bord der SAS Business Class weder besonders breit noch besonders schmal. Zum Vergleich: Singapore Airline bietet 30 Zoll an Bord des A380 (Review: Singapore Airlines Business Class A380 Singapur nach Sydney) oder 28 Zoll an Bord des A350 (Review: Singapore Airlines Business Class A350 Stockholm nach Singapur). Deutlich schmaler sind dagegen die Lufthansa Business Class Sitze mit einer Sitzbreite von nur 20 oder 20,5 Zoll, wenig überraschend bei einer 2 – 2 – 2 Anordnung.
Alle SAS Business Class Sitze sind mit einem hellgrauen Stoff bezogen und von einer schwarzen Verschalung umgeben. Die Privatsphäre in den direkten Fensterplätzen ist aus meiner Sicht durchaus gut, vorausgesetzt die Ablage befindet sich zwischen Sitz und Gang und nicht Sitz und Fenster. Weniger gut gefallen hat mir die Polsterung des Sitzes, denn diese besteht aus Luftpolsterkissen. Das hat zwar den Vorteil, dass man die Sitzhärte individuell anpassen kann, doch richtig bequem erschien mir der Sitz in keiner Einstellung, ob hart oder weich. Wenn man den Sitz sehr weich einstellt, fühlt man sich als ob man auf schlappen Luftballons sitzt. Auch die Massagefunktion konnte darüber nicht hinwegtrösten.
Optisch sehr gut gefiel mir der Ablagebereich des SAS Business Class Sitzes. Strom- und Kopfhöreranschluss, sowie Fernbedienung für das Entertainmentsystem und die Bedienelemente für den Sitz finden sich übersichtlich an einer Stelle. Das war es dann aber auch schon fast. Nur noch neben dem Monitor findet man noch ein kleines Ablagedach. Was fehlt sind jedoch größere Ablagefächer für Laptop oder andere Elektronik.
Auch der Fußraum eignet sich nur bedingt um eine Tasche oder Ähnliches abzustellen. Die Auflagefläche für die Füße ist recht klein und dafür befindet sich eine angeschrägte Fußstütze (auf dem Foto schwer zu erkennen). Immerhin lässt es sich durch diese Schräge aber sehr bequem sitzen.

Natürlich lässt sich der SAS Business Class Sitz in ein flaches Bett umwandeln. Da mein Flug von Kopenhagen nach Chicago ein Tagflug war, habe ich dieses allerdings nicht genutzt. Die Matratze, Decke und Kissen sind von Hästens, dem ältesten schwedischen Bettenhersteller.
SAS Business Class A340 – Bad
Das Bad an Bord des SAS A340 macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Man greift hier das Design der Kabine auf. Holzelemente machen das Bad etwas ansprechender als bei anderen Airlines. Ein weiteres Plus ist auch das Fenster. Ansonsten handelt es sich aber um ein normales Bad ohne besondere Features. Hier sind ein paar Eindrücke.
SAS Business Class A340 – Entertainment
Beim Entertainment System setzt SAS auf individuelle 15,4 Zoll (39cm) HD-Monitore an jedem Platz. Die Bedienung erfolgt über die kleine Fernbedienung in der Seitenkonsole oder per Touch-Bedienung über den Bildschirm selbst. Dies hat wunderbar funktioniert, da das System recht sensibel auf Berührungen reagiert. Im Gegensatz zu anderen Airlines muss man also nicht auf den Monitor “einprügeln”. Auch kann man den Bildschirm recht gut erreichen, wenn man in der aufrechten Sitzposition sitzt. Die Hardware ist also definitiv konkurrenzfähig.
Etwas enttäuschend im Vergleich zu anderen Airlines ist aber die Film- und Musikauswahl. Auf meinem Flug von Kopenhagen nach Chicago standen insgesamt 56 Filme und 67 Serien zur Auswahl. Zwar waren hier recht viele neue Filme dabei, sodass sich ohne Probleme ein interessanter Film finden ließ, doch andere Airlines bieten hier deutlich mehr. Enttäuschend war die Musik-Auswahl. Nur 8 Alben standen nur Wahl…
SAS bietet Kopfhörer. Allerdings bieten diese keine Noise Cancelling Funktion.

Gut gefallen hat mir die Flighshow. Neben ansprechenden Karten verfügt der A340 auch noch über eine Kamera mit der man die Landschaft unter dem Flugzeug beobachten kann. In diesem Fall gab es jede Menge Schnee zu sehen.
SAS Business Class A340 – Menü/Essen
Der Essensservice in der SAS Business Class lief recht zügig und effizient ab. Zur Begrüßung gab es zunächst einen Champagner und auch die Menükarte wurde direkt mit ausgehändigt. Zur Auswahl standen mehrere Vorspeisen, darunter Rentier Salami und Kaviar, sowie vier Hauptspeisen. Hier die vollständige Menükarte:
Kurz nach dem Start ging es dann mit einer Schale warmer Nüsse weiter. Auch Getränke wurden nochmals ausgeschenkt. Ich entschied mich für einen Weißwein und Wasser.
Ich entschied mich für die Rentier Salami und Salat als Vorspeise und das Hühnchen als Hauptspeise. Alle Speisen wurden vom Trolley serviert, sodass sich vor dem Bestellen einen kurzen Eindruck machen konnte. So richtig überzeugen konnte mich der Hauptgang nicht. Ganz interessant war aber die Vorspeise, wann isst man schonmal Rentier. Als Nachspeise folgte schließlich noch Erdbeer Frozen Yoghurt von Gute Glass.
Nach ca. 8 Stunden Flug und kurz vor der Landung gab es dann nochmal Essen: Roast Beef mit Kamut Salat.

SAS Business Class A340 – Amenity Kit
Beim Amenity Kit liefert SAS einen kleinen Stoffbeutel mit Reißverschluss. Im Innern finden sich eine Augenmaske, Socken, Ohrstöpsel, Zahnbürste und Zahnpasta, sowie Lippenbalsam und Creme von REN – auf einem Tagflug mehr als ausreichend.
SAS Business Class A340 – Internet
Zumindest in der Theorie sehr gut ist das Internet-Angebot von SAS. Business Class Passagiere erhalten kostenlosen und unbegrenzten Zugang zum Internet für die gesamte Dauer des Fluges. Das gilt im Übrigen auch für SAS Plus Passagiere und EuroBonus Gold und Diamond Statusinhaber. Hierzu gibt man einfach Name und Email ein.

Leider scheiterte in meinem Fall bereits dieser Schritt. Trotz eingebener Daten passierte nach einem Klick auf “Continue” nichts. Nach Rückfrage bei der Crew, konnte einer der Flugbegleiter einen Sondercode eingeben, der den Zugang schließlich ermöglichte. Doch auch dies funktionierte erst nach mehreren Anläufen. Auch öffneten sich die entsprechenden Seiten im Anmeldungsprozess nur extrem langsam. Auch nachdem ich endlich eingeloggt war, blieb dies so. Das Internet war sehr langsam und mit Ausnahme von ein paar Whatsapp Nachrichten effektiv unbrauchbar. Da dies mein erster Flug mit SAS war, habe ich aber keine weiteren Erfahrungen, ob dies eher die Ausnahme oder Regel ist…
SAS Business Class A340 Routen
SAS setzt den Airbus 340 auf den Langstrecken nach Nordamerika und Asien ein Derzeit werden die folgenden Langstrecken von SAS bedient:
- Kopenhagen – Chicago
- Kopenhagen – Boston
- Kopenhagen – New York
- Kopenhagen – Washington
- Kopenhagen – San Francisco
- Kopenhagen – Miami
- Kopenhagen – Tokio
- Kopenhagen – Peking
- Kopenhagen – Shanghai
- Stockholm – Chicago
- Stockholm – New York
- Stockholm – Houston
- Stockholm – Los Angeles
- Stockholm – Miami
- Stockholm – Hongkong
- Oslo – New York
- Oslo – Miami
SAS Business Class A340 mit Meilen buchen
Wie ihr in SAS EuroBonus Punkte einlösen – Die Sweetspots nachlesen könnt, fliegt ihr für nur 100.000 EuroBonus Punkte in der SAS Business Class von einem der SAS Hubs in Kopenhagen, Oslo oder Stockholm nach Asien oder in die USA – return wohlgemerkt. Vorallem auf Flügen nach Asien ist das ein sehr konkurrenzfähiger Preis. Noch besser wird das Angebot durch die niedrigen Steuern und Gebühren. Denn obwohl SAS auf ihren Tickets eigentlich Treibstoffzuschläge (YQ) in Höhe von bis zu ca. 300€ erhebt, werden diese an die Nutzer von EuroBonus nicht weitergegeben. Ein Flug von Kopenhagen nach Tokio und zurück kostet deshalb nur 100.000 Punkte + 44€ Zuzahlungen. Zubringer aus dem Rest Europas sind möglich und im Meilenpreis enthalten, allerdings erhöhen sich die Steuern aufgrund von Abgaben wie der deutschen Luftverkehrabgabe etwas.
Da Oneway-Flüge 60% der Meilen eines Return-Fluges erfordern, könnt ihr auch einen Oneway-Flug von Skandinavien nach Asien oder Nordamerika für 60.000 Punkte buchen. Auch ein Zubringer oder Anschlussflug aus einem Land außerhalb Skandinaviens ist hier enthalten. Fliegt zum Beispiel für 60.000 Punkte und 27€ Steuern und Gebühren von Peking über Kopenhagen nach London.

Falls ihr keine Punkte im EuroBonus Programm sammelt, könnt ihr American Express Membership Rewards Punkte dorthin übertragen. Mit der im ersten Jahr kostenlosen American Express Gold Kreditkarte sammelt ihr zum Beispiel bis zu 1,2 EuroBonus Punkte je 1€ Umsatz und erhaltet außerdem derzeit 15.000 Membership Rewards Punkte (=12.000 EuroBonus Punkte) als Willkommensbonus für den Abschluss. Mehr Infos, warum die American Express Kreditkarten das vielseitigste Kreditkartenprodukt für Vielflieger auf dem deutschen Markt sind hier: Meilen sammeln mit den American Express Kreditkarten – Alle Infos, Tipps und Tricks…
Darüberhinaus kann man natürlich auch Miles & More Meilen verwenden um Flüge in der SAS Business Class zu buchen. Auch hier kann man sich über niedrige Steuern und Gebühren freuen. Fliegt zum Beispiel für 67.000 Miles & More Meilen und 178 DKK (ca. 24€) von Kopenhagen nach Peking (Business Class oneway).

Wer in Deutschland startet zahlt etwas mehr. Ein Zubringer mit Lufthansa nach Kopenhagen mit anschließendem Weiterflug nach Kopenhagen kostet 67.000 Miles & More Meilen und 138 Euro Steuern und Gebühren.

Zum Vergleich: Der Lufthansa Direktflug von Frankfurt nach Peking erfordert Zuzahlungen von 327 Euro. Der Umweg über Kopenhagen kann sich also durchaus lohnen. Zumal die SAS Business Class das aus meiner Sicht interessantere Business Class Produkt ist.
SAS Business Class A340 – Fazit
Eigentlich hat mir mein Flug in der SAS Business Class von Kopenhagen nach Chicago gut gefallen. Ich hatte eine sehr freundliche und höfliche Crew, die effizient gearbeitet hat und aufmerksam nach ihren Gästen geschaut hat. Essen und die Entertainment-Möglichkeiten waren im Großen und Ganzen zufriedenstellend, wenn auch nicht herausragend. Etwas enttäuscht war ich aber vom Sitz, den ich – aufgrund der Luftpolsterung – einfach als nicht besonders bequem empfand. Darüberhinaus war natürlich auch der Flug über Grönland und den Norden Kanadas im Winter ein Highlight für sich.
Jede Menge Schnee sollte dann auch am Flughafen Chicago auf uns warten. Glücklicherweise landeten wir pünktlich und ohne weitere Probleme.
Was haltet ihr von der SAS Business Class und dem Sitz?
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