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13. April 2019 Benedikt 11 Lounge Review

Review: United Polaris Lounge Los Angeles

Auf meinem Rückflug von Zürich nach Los Angeles hatte ich die Möglichkeit die gerade erst eröffnete United Polaris Lounge Los Angeles zu besuchen. Wer an amerikanische Airlines und die zugehörigen Lounges denkt, hat meist nicht das positivste Bild vor Augen. Doch United hat mit den Polaris Lounges das Niveau massiv angehoben und stellt die meisten europäischen Business Class Lounges in den Schatten. Ich jedenfalls war absolut beeindruckt von der United Polaris Lounge Los Angeles…

Für die Passagiere der Star Alliance gibt es in Los Angeles insgesamt fünf verschiedene Lounges: Die Star Alliance First- und Business Class Lounge im Tom Bradley International Terminal (TBIT), eine Air Canada Maple Leaf Lounge in Terminal 2, sowie einen United Club und die United Polaris Lounge in Terminal 7.  Letztere wurde erst im Januar 2019 eröffnet und war somit zum Zeitpunkt meines Besuchs gerade zwei Monate alt.

United Polaris Lounge Los Angeles – Lage und Zugang

Fliegt man nicht gerade mit United Airlines, so gehen die meisten Star Alliance Flüge aus dem TBIT Terminal, so auch mein Swiss Flug nach Zürich. Hier wäre es das naheliegendste, die Star Alliance Business Class Lounge zu besuchen, allerdings habe ich von den United Polaris Lounges bisher fast nur Gutes gelesen, so dass ich einen verlängerte Busfahrt und einen 20-minütigen Fußweg auf mich genommen habe. Der Flughafen in Los Angeles ist U-förmig angelegt, wobei in der Mitte der Verkehr durchgeführt wird. Dies führt dazu, dass man rund 20 Minuten mit dem Bus braucht, bis man in Terminal 7 ankommt.

Los Angeles Airport Map
Los Angeles Airport Map

Ich empfehle euch, wenn ihr ebenso wie ich von einer der Mietwagenstationen mit dem Shuttle kommt, bei Terminal 1 auszusteigen und von dort zu Fuß über die Verbindungsbrücken und über die Parkhäuser P1 und P7 ins Terminal 7 zu laufen. Das sollte schneller gehen als die Busfahrt. Natürlich nur, wenn ihr leichtes Gepäck habt. In Terminal 7 geht es durch die Security und etwa 150 bis 200 Meter nach hinten. Dort ist eine offene Rotunda, bei welcher ihr rechts den Eingang zur Polaris Lounge findet.

Nachdem wir um kurz nach 9 Uhr am Empfang waren teilte man uns mit, dass unser Flug vom TBIT startet und wir mindestens 20 Minuten für den Fußmarsch einrechnen sollten. Alternativ könne man aus dem Sicherheitsbereich raus und mit dem Shuttle Bus ins Terminal B fahren, das würde aber mindestens genau so lang dauern. Wir bedankten uns für die Info und haben die Gemäuer betreten.

United Polaris Lounge LAX - Empfang
United Polaris Lounge LAX – Empfang

Beim Zugang zur United Polaris Lounge wird zwischen Business Class Passagieren auf Star Alliance Metall und jenen auf United Metall unterschieden. Letztere haben sowohl abfliegend als auch ankommend in Verbindung mit einem Domestic Flug Zugang zur Lounge, vorausgesetzt es handelt sich jeweils um eine Langstrecke in der United Polaris Business Class (ein Transcon alleine genügt nicht). Passagiere der Star Alliance hingegen haben nur abfliegend Zutritt zur Lounge. Kommt ihr zum Beispiel aus Frankfurt mit einer United Maschine in San Francisco an und habt einen weiterführenden Flug, so habt ihr Zutritt, wohingegen ihr mit Lufthansa ankommend keinen Zutritt erhaltet. Statusinhaber erhalten keinen Zutritt in die Lounge, unabhängig der Airline und der Höhe des Status.

United Polaris Lounge Los Angeles – Ausstattung

Mit über 1.100 Quadratmetern ist die Lounge nicht riesig, jedenfalls wenn man sie mit den Polaris Lounges in Newark (2.500 Quadratmeter) oder San Francisco (2.600 Quadratmeter) vergleicht. In vielerlei Hinsicht hat man nicht das Gefühl, dass man sich in einer Business Class Lounge befindet. Die Austattung, das Personal und das Fehlen von zahlreichen anderen Passagieren machen die Lounge beinahe zu einem First Class Erlebnis.

Nach dem Eintreten befindet sich geradeaus die Bar, während links zunächst verschiedene Sitzmöglichkeiten in Form eines großen Sofas und diverser Sitzgruppen zu finden sind.

Geht man weiter nach hinten, so reihen sich am Fenster 2-er Sitzgruppen mit jeweils einem kleinen Tischchen aneinander, welche einen sensationellen Blick auf das Vorfeld bieten.

Im Inneren der Lounge, quasi zwischen Eingang und den Fensterplätzen, finden sich relativ private Kabinen, welche sich hervorragend zum Arbeiten eignen. Wer Steckdosen benötigt wird hier ebenfalls seine Freude haben, diese sind sowohl an den Arbeitsplätzen seitlich, als auch an den Fensterplätzen im Boden zu Genüge vorhanden.

Insgesamt gibt es 140 Sitzgelegenheiten in der Lounge, und auch wenn sich das nicht nach viel anhört, so war die Lounge weder morgens um 9 Uhr noch abends zwischen 16 und 19 Uhr auch nur annähernd voll (ganz im Gegensatz zur Star Alliance Lounge).

Zum Telefonieren gibt es übrigens zwei Telefonkabinen, so dass ihr weder Andere stört, noch von Anderen gestört werdet. Auf der anderen Seite, rechts vom Eingang, befindet sich zunächst eine Arbeitsecke mit zwei Computern und einigen Stühlen.

Direkt im Anschluss daran befindet sich die Rotunda, ein zylinderförmiges Etwas, um das die Lounge herumgebaut ist. Hier befinden sich zunächst die Getränkestationen, sowie einzelne Sitzmöglichkeiten.

Geht man linksherum um die Rotunda, so befinden sich hier das Weinlager und ein paar Tische und Stühle; rechtsherum hingegen befinden sich die Buffetstationen.

Auf der anderen Seite dieses Zylinders, also nach dem Weinregal bzw. dem Buffet, geht es linkerhand zu den WCs, welche allesamt separate Räume darstellen und Unisex sind; geradeaus geht es zur Anmeldung für die Duschen bzw. den Ruheräumen, und rechterhand befindet sich der Dining Room, ein bedientes Restaurant innerhalb der Lounge.

Alles in allem gefällt mir das Design hier sehr gut. Der weiße Marmor in Kombination mit den dunklen Akzenten in Form von Sitzmöglichkeiten, Tischen und Wänden sieht sehr hochwertig aus und macht sich überaus gut in der Lounge. Und auch die Aufteilung der Lounge in ihre verschiedenen Bereiche wirkt durchdacht und sinnvoll gestaltet.

Essen und Trinken

Mit der United Polaris Lounge wird das Essen im Flieger eigentlich fast schon unnötig, denn was hier aufgetischt wurde, war mit Abstand das Beste, das ich je in einer Flughafen Lounge zu Essen hatte. Wir hatten, aus Salt Lake City kommend, einen etwa 12-stündigen Layover in Los Angeles eingebaut, und so konnten wir mit unserem Ticket für den Abend bereits nach der Landung in die Polaris Lounge. Mit uns waren nur eine Handvoll weiterer Passagiere hier, so dass wir alles in Ruhe anschauen konnten (perfekt für ein Review also). Da es auf dem 1,5-stündigen Flug nur etwas zu Trinken und einen Snack gab kam die Lounge gerade richtig. Kaum hatten wir uns gesetzt, kam ein Angestellter mit einem Tablett und bot uns einen Passionsfrucht-Drink mit Alkohol an.

Passionsfrucht-Drink mit Blick aufs Vorfeld - So lässt es sich aushalten
Passionsfrucht-Drink mit Blick aufs Vorfeld – So lässt es sich aushalten

Natürlich habe ich nur für den Review einen genommen, und serviert in einem schönen Cocktail-Glas war der Drink eine schöne Einstimmung für den Tag in L.A.

Bereits zum Frühstück habt ihr die Wahl zwischen dem Dining Room und dem Buffet. Wir entschieden uns für Letzteres und probierten ein paar Sachen, welche qualitativ und geschmacklich überdurchschnittlich waren!

Nach dem Frühstück ging es für uns dann erst einmal nach Los Angeles und Santa Monica, wo wir den Tag verbracht haben (inklusive In-N-Out Burger). Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg in die Lounge, wo wir als Erstes die Bar ansteuerten. Wie schon zuvor war das Personal einfach nur spitze, ebenso wie die servierten Drinks. Das Bar-Menü sieht so aus:

Zusätzlich zur Karte gibt es noch eine ganze Auswahl an Bieren, darunter Heineken, Stella Artois oder Samuel Adams. Für uns gab es die Drinks “The Paper Plane” und Cloud Cover”, beide waren sehr gut, und der Bar Keeper war ebenfalls für eine nette Unterhaltung zu haben.

Ähnlich beeindruckend wie schon das Frühstücksbuffet präsentiert sich das Buffet zum Abendessen, mit einer Auswahl an Salaten, warmen Speisen und verschiedenen Desserts.

United Polaris Lounge LAX - Reispfannen, Satay-Spieße und gegrilltes Gemüse
United Polaris Lounge LAX – Reispfannen, Satay-Spieße und gegrilltes Gemüse

Noch besser als das Buffet ist allerdings der Dining Room, ein Restaurant mit sieben oder acht Tischen und à la carte Essen. Die Menükarte liest sich dabei wie folgt:

Der Dining Room lässt sich nicht reservieren, sondern ist “First Come First Serve”. Als wir anfragten war das Restaurant quasi leer und wir erhielten umgehend unseren Tisch zugewiesen. Das Personal ist dabei sehr zuvorkommend, stellt sich zunächst mit dem Namen vor und hat in unserem Fall auch etwas Smalltalk betrieben. Mit der Getränkebestellung ging es los: Ein schönes kühles Bier.

Im Anschluss daran bestellten wir uns alle den United Polaris Burger. Vermutlich lag es vor allem an der Kombination sensationelle Lounge + Ende der Ferien + Bier, aber der Burger und die Pommes waren fantastisch!

Zu guter letzt gab es noch das Dessert: Für mich die Zimt-Churros und für meine Begleiter die Pavlova. Auch hier gibt es nur Lob von mir, sowohl geschmacklich auch als in puncto Präsentation.

Die Bilder sprechen eigentlich für sich… Ein richtiges Restaurant in Downtown hätte das nicht viel besser hinbekommen, nur dass es dort nicht gerade billig gewesen wäre. Dafür gibt es eine 1 mit Sternchen von mir!

WCs und Duschen

Wie oben bereits geschrieben sind die WCs in der Polaris Lounge Unisex WCs. Jedes WC ist dabei in einer eigenen Kabine und hat ein separates Waschbecken, was zum gehobenen Ausbau im Rest der Lounge durchaus passt.

Die WCs waren zu jedem Zeitpunkt sauber und gepflegt. Wenn man sich wirklich Mühe gibt und etwas Negatives finden möchte, so wären dies die Papierhandtücher.

Die Duschen sind nicht weniger beeindruckend, auch hier gibt es ganze Kabinen, welche noch einmal deutlich größer sind. Bei der Anmeldung für die Dusche wird man auch gleich gefragt, ob man einen Kamm, ein Shaving-Kit, einen Föhn oder andere Dinge von einer Liste benötigt.

United Polaris Lounge LAX - Dusche
United Polaris Lounge LAX – Dusche

Der Wasserdruck ist wunderbar, und auch die Tatsache, dass es sowohl einen Regenduschkopf als auch eine Handbrause gibt, ist zu begrüssen.

Slipper gab es übrigens auch, allerdings habe ich vergessen diese zu fotografieren.

Am anderen Ende des Ganges mit den Duschen befindet sich noch ein Ruheraum mit zwei Liegen, diese waren aber jeweils beide Male besetzt.

United Polaris Lounge Los Angeles – Fazit

Man hört es vielleicht schon ein kleines Bisschen aus dem Review heraus: United hat mit ihren Polaris Lounges definitiv die Führung im internationalen Vergleich angetreten. Keine Lufthansa Business Class oder Senator Lounge kommt hier heran, und auch die hervorragenden Cathay Pacific Business Class Lounges haben meiner Meinung nach durchaus Konkurrenz erhalten. Dadurch, dass die Lounge relativ weit weg von den übrigen Star Alliance Partnern liegt, ist sie ein echter Geheimtipp, denn ich bin mir sicher, dass der Großteil der Passagiere in die TBIT Star Alliance Business Class Lounge geht. Diese ist zwar auch schön, aber in keinster Weise vergleichbar. Seien es die Sitzmöglichkeiten, die Getränke/Bar, das Essen oder das Personal, United hat hier in meinen Augen einfach alles richtig gemacht und sticht dadurch auch deutlich aus der Menge der Mitbewerber hervor.

Ich empfehle absolut jedem, der einen genügend langen Layover in LAX hat oder ab LAX fliegt, egal ob United oder ein anderes Star Alliance Mitglied, nehmt den Weg ins Terminal 7 in Kauf, es lohnt sich!

Und ich sage es nur ungern, aber die Polaris Lounge ist für mich tatsächlich ein Grund doch einmal mit United in die USA zu fliegen, so dass ich bereits beim Umsteigen Zutritt habe. Dazu hat mich mein letzter Swiss Flug servicemäßig zu wenig überzeugt, als dass ich hier blind treu bleiben würde. Ich warte mal auf den nächsten Sale :)

Hattet ihr auch schon das Vergnügen, eine Polaris Lounge zu besuchen? War es ebenfalls so leer und in jeder Hinsicht überzeugend?

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